Beispielaufgabe: „Wir können alles. Außer Hochdeutsch.“
Dialektpflege in der Schule?
Einleitende Hinweise
Kontextualisierung: Die fachspezifische Beispielaufgabe eignet sich als Abschluss einer Einheit zur Geschichte der deutschen Sprache und zur Entstehung von Sprachvarietäten. Entsprechende Materialien finden sich in (fast) allen gängigen Oberstufenbüchern. In diesem Zusammenhang kann das zur Bearbeitung der Aufgabe notwendige Fachwissen erworben werden (etwa zur Entstehung von Dialekten und zur Varietätenlinguistik allgemein). Im Bildungsplan 2016 heißt es dazu: Die Schülerinnen und Schüler „reflektieren Sprachvarietäten als identitäts- wie gesellschaftsbildende Instanzen und können ihre Ausprägungen und Auswirkungen auch kritisch diskutieren. Sie sind in der Lage, sie in ihrer lebendigen Wandlungsfähigkeit zu beschreiben und als Ergebnisse des Sprachwandels zu erläutern.“ (BP Deutsch/Synopse 2016: 32)
Aufgabenkonstruktion: Die Aufgabe stellt das Schreiben in einen fiktiven kommunikativen Handlungszusammenhang. Dazu werden Adressat (Schüler, Eltern und Lehrer) sowie Textsorte und Funktion des Zieltextes (Zeitungskommentar zur Äußerung eines Politikers) vorgegeben.
Lern- und Leistungsaufgabe: Die Beispielaufgabe kann sowohl als Lern- als auch als Leistungsaufgabe eingesetzt werden. Für eine Leistungsaufgabe muss allerdings der Materialteil gekürzt werden. Als Richtwert für den Textumfang einer Abituraufgabe geben die KMK-Bildungsstandards 1500 Wörter an. Möglich wäre eine Beschränkung auf die Materialien M1, M2, M5 und M7 (1010 Wörter). Außerdem sollte die Textsorte „Kommentar“ bereits im Unterricht behandelt worden sein.
Große und kleine Aufgaben: Bei Lernaufgaben unterscheiden Feilke et al. zwischen der großen Aufgabe (dem übergeordneten Schreibauftrag) und kleinen Aufgaben (gezielten Übungen zum Erwerb einzelner aufgabenrelevanter Kompetenzen). (Feilke et al. 2016: 53)
Material: Der Materialteil beinhaltet lineare und nichtlineare Texte unterschiedlicher Länge und Komplexität. Vertreten sind die Textsorten Interview (M1), Grafik (M2), journalistischer Bericht (M3, M4), populärwissenschaftliches Sachbuch (M5, M6) und wissenschaftliches Handbuch (M 7). Die Materialien wurden so ausgewählt, dass sie nicht mit der Textsorte des Zieltextes übereinstimmen. Damit soll verhindert werden, dass einzelne Texte einfach abgeschrieben werden können (Transformationsbedarf).
Materialgestütztes Argumentieren: Herunterladen [docx][1 MB]
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