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M4 – Daten in der Lin­gu­is­tik38

Ge­gen­stand der Lin­gu­is­tik

→ Ge­samt­heit der ge­schrie­be­nen Texte sowie münd­li­chen Äu­ße­run­gen der Spre­cher

→ Sprach­pfle­ge ist kein Ziel der Lin­gu­is­tik

1. Arten von Daten in der Lin­gu­is­tik

1.1 In­tro­spek­tiv ge­won­ne­nen Daten39

→ von Lin­gu­is­ten aus­ge­dacht, ba­sie­rend auf In­tui­ti­on und Sprach­kom­pe­tenz des Lin­gu­is­ten

→ Ge­fah­ren: un­voll­stän­di­ge Ab­de­ckung, sub­jek­ti­ve Be­wer­tung

1.2 Kor­pus­da­ten40

Kor­pus: Samm­lung von sprach­li­chen Daten, die in schrift­li­cher Form oder als ge­spro­che­ne Äu­ße­rung vor­lie­gen

Kor­pus­ty­pen:

  1. ge­schrie­be­ne vs. ge­spro­che­ne Spra­che (in Tran­skrip­ti­on)

  2. an­no­tiert vs. nicht an­no­tiert

  3. his­to­ri­sche Texte vs. Ge­gen­warts­tex­te

  4. ka­te­go­ri­siert vs. nicht ka­te­go­ri­siert

1.3 Ex­pe­ri­men­tell er­ho­be­ne Daten41

→ Ein­bli­cke in spe­zi­fi­sche Ver­ar­bei­tungs­me­cha­nis­men bei Sprach­pro­duk­ti­on und -re­zep­ti­on

→ Ide­al­fall: Mo­di­fi­ka­ti­on eines Mo­dells bis hin zur ad­äqua­ten Be­schrei­bung eines lin­gu­is­ti­schen Sach­ver­halts

2. Sprach­kom­pe­tenz und Sprach­per­form­anz42

Sprach­kom­pe­tenz Sprach­per­form­anz

- grund­le­gen­de Fä­hig­keit, Spra­che zu pro­du­zie­ren und zu ver­ste­hen

- er­wor­be­nes Wis­sen über die gram­ma­ti­ka­li­schen Re­geln einer Spra­che

- ak­tu­el­ler Akt des Pro­du­zie­rens und Ver­ste­hens von Spra­che in einer kon­kre­ten Si­tua­ti­on

- in­di­vi­du­el­ler Ge­brauch die­ser Re­geln

Pfeil

die Lin­gu­is­tik ar­bei­tet mit Per­form­anz­da­ten, will aber eben­so die Sprach­kom­pe­tenz er­for­schen

Übungs­auf­ga­be zur Un­ter­schei­dung Sprach­kom­pe­tenz vs. Sprach­per­form­anz

Er­läu­te­re unter kon­kre­ter Be­zug­nah­me auf die ge­ge­be­nen Text­bei­spie­le das Ver­hält­nis zwi­schen Sprach­kom­pe­tenz und Sprach­per­form­anz!

Bei­spiel 1:

Dem­je­ni­gen, wel­cher den­je­ni­gen, wel­cher die ein­sa­me Hütte, wel­che im Wald, wel­cher sich auf der an­de­ren Seite des Ba­ches be­fin­det, ge­stan­den hat, an­ge­zün­det hat, an­ge­zeigt hat, war die ört­li­che Po­li­zei für seine Hilfe sehr dank­bar.43

Bei­spiel 2:

Da der durs­ti­ge Dich­ter die­ser durch­aus durch­schla­gen­den Do­ku­men­ta­ti­on der­weil denkt, dass diese De­bat­te, die dem Deck­man­tel der dau­er­haft dar­ge­bo­te­nen, däm­li­chen Dar­stel­lung des De­fi­zi­tes, Dia­lo­ge de­mons­tra­tiv de­chif­friert dar­zu­stel­len, der De­mon­ta­ge der di­ver­sen Dumm­köp­fe dient, de­kla­riert die­ser die De­fi­ni­ti­on der durch­zu­füh­ren­den Dis­kus­si­on durch­schnitt­lich deutsch.44

Bei­spiel 3 (Text­aus­zug aus Lewis Car­roll, Alice im Wun­der­land):

„Ich bin ganz dei­ner Mei­nung“, sagte die Her­zo­gin: „und die Moral davon ist: ‚Schei­ne, was du bist, und sei, was du scheinst‘ …

(zi­tiert nach: Gre­wen­dorf et al., Sprach­li­ches Wis­sen, S. 32; für den voll­stän­di­gen Text­aus­zug siehe dort)

Die fünf Kern­ge­bie­te der Lin­gu­is­tik las­sen sich in ähn­li­cher Weise ein­tei­len.45

Trage sie ent­spre­chend in die un­ten­ste­hen­de Ta­bel­le ein!

Sprach­sys­tem Sprach­ver­wen­dung

 

 

 

 

 

 

 


38 Vgl. Dip­per et al., Lin­gu­is­tik, S. 5-11. Nä­he­res zum Vor­ge­hen bei der lin­gu­is­ti­schen Tran­skrip­ti­on vgl. Uni­ver­si­tät Re­gens­burg, In­sti­tut für Ger­ma­nis­tik, Lehr­stuhl für Deut­sche Sprach­wis­sen­schaft: „Ar­beits­tipp Tran­skrip­ti­on“.

39 Vgl. Dip­per et al., Lin­gu­is­tik, S. 5-6.

40 Vgl. Dip­per et al., Lin­gu­is­tik, S. 6-9.

41 Vgl. Dip­per et al., Lin­gu­is­tik, S. 9.

42 Vgl. Dip­per et al., Lin­gu­is­tik, S. 9-11; Mei­bau­er, Ein­füh­rung in die ger­ma­nis­ti­sche Lin­gu­is­tik, S. 12-13; Gre­wen­dorf, et al., Sprach­li­ches Wis­sen, S. 32.

43 Für ein ent­spre­chen­des Bei­spiel siehe Gre­wen­dorf et al., Sprach­li­ches Wis­sen, S. 31.

44 Zu Bei­spiel und Ana­ly­se vgl. Dip­per et al., Lin­gu­is­tik, S. 11. Ori­gi­nal­b­ei­spiel: http://​wit​zekl​opfe​r.​xobor.​de/​t15f10-​Ein-​mo­eg­lichst-​lan­ger-​Satz-​in-​dem-​jedes-​Wort-​mit-​dem-​sel­ben-​Buch­sta­ben-​be­ginnt.​html (zu­letzt auf­ge­ru­fen am 08.09.2020).

45 Vgl. Mei­bau­er, Ein­füh­rung in die ger­ma­nis­ti­sche Lin­gu­is­tik, S. 12.

 

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Phä­no­men Spra­che: Her­un­ter­la­den [pdf][650 KB]

 

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