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Lösungshinweise

Erweitertes Differenzmodell (vgl. Pafel 2011: 100 f.)

V₂-Schema AN TF VF FINIT MF VK NF
V₁-Schema AN TF FINIT MF VK NF
VE-Schema AN TF COMP MF VK NF

[AN = Anschlussposition, TF = Topikfeld, VF = Vorfeld, FINIT = Finitheitsposition, MF = Mittelfeld, VK = Verbalkomplex, NF = Nachfeld, COMP = Komplementiererbereich]

Koordinationsschema KS KOORD1 K1 KOORD2 K2 KOORDn Kn

[KOORD = Konjunktionsposition, K = Konjunktfeld]

In der Anschlussposition werden Diskursmarker wie denn, aber, und, nein oder also analysiert. Sie haben die Funktion, den inhaltlichen Bezug zum vorangegangenen Diskurs anzuzeigen, ohne dass eine syntaktische Koordination vorliegt. Diskursmarker sind daher von gleichlautenden Konjunktionen zu unterscheiden.

Das Topikfeld enthält einen Ausdruck, wie z.B. eine Linksversetzung, der das Thema des Satzes vorgibt, d.h. er legt den Sachverhalt fest, um den es im Satz geht (unter einer Linksversetzung wird eine Wortgruppe verstanden, die von einem anaphorischen Ausdruck im Satz wieder aufgegriffen wird und mit diesem in Kasus, Genus und Numerus kongruiert).

Mit den vorgenommenen Erweiterungen lassen sich jetzt Sätze mit Anschlusspartikel und Linksversetzung erfassen (Bsp. mod. nach Pafel 2011: 72):

  1.  
V₂-Schema AN TF VF FINIT MF VK NF
Und an so einem Tag, da geht einfach alles schief -

Die Diskurspartikel und knüpft den Satz an den vorhergehenden Diskurs an und signalisiert eine thematische Weiterführung. Durch die Linksversetzung in TF wird der im Satz behandelte Sachverhalt ausgedrückt, welcher durch das anaphorische Adverb im VF wieder aufgenommen wird.

Koordinationsstrukturen (bei einer Koordination werden mindestens zwei syntaktische Einheiten derselben Art mit oder ohne Konjunktion verbunden) können mit dem Koordinationsschema wie folgt analysiert werden (zu beachten ist, dass das Differenzmodell ein Koordinationsschema und keine Koordinationsposition innerhalb der Satzschemata ansetzt. Dadurch wird gewährleistet, dass die gesamte Koordinationsstruktur als Satz erfassbar ist, wodurch auch Satzreihen topologisch analysiert werden können (vgl. Froemel in Vorbereitung):

  1. [S0 [S1 Das Licht ist ausgegangen] und [S2 die Wände haben gewackelt]]

    (Bsp. mod. nach Pafel 2011: 90)

KS KOORD1 K1 KOORD2 K2
S0 - [S1 Das Licht ist ausgegangen] und [S2 die Wände haben gewackelt]
V₂ VF FINIT MF VK NF
S1 Das Licht ist - ausgegangen -
V₂ VF FINIT MF VK NF
S2 die Wände haben - gewackelt -

Im Koordinationsschema KS wird das erste Konjunkt in K1 und das zweite Konjunkt in K2 analysiert. Die koordinierende Konjunktion steht in der Konjunktionsposition KOORD2 (die Konjunktionsposition KOORD1 ist bei paarigen Konjunktionen wie entweder oder durch den ersten Konjunktionsteil, z.B. entweder, besetzt). Beide Konjunkte bilden zusammen mit der Konjunktion die Satzreihe S0. Die satzwertigen Konjunkte S1 und S2 lassen sich in einem zweiten Analyseschritt ebenfalls topologisch analysieren. Es wird deutlich, dass es sich bei den Konjunkten um V₂-Sätze handelt.

Literaturverzeichnis

  • Froemel, Steffen (in Vorbereitung): Topologie als Brücke zwischen Linguistik und Schulgrammatik. Das Propädeutische Satztopologiemodell. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren (Thema Sprache - Wissenschaft für den Unterricht).
  • Pafel, Jürgen (2011): Einführung in die Syntax. Grundlagen - Strukturen - Theorien. Stuttgart, Weimar: Metzler (BA Studium).

 

Erweiterung des Differenzmodells: Herunterladen [docx][46 KB]

Erweiterung des Differenzmodells: Herunterladen [pdf][208 KB]

 

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