Arbeitsblatt 9: Wirtschaftsmoral Opium
„Right or Wrong – my country“: Wie unmoralisch darf Wirtschaftspolitik sein?
Q1 Der Begründer der Nationalökonomie und „Vater“ des Wirtschaftsliberalismus, Adam Smith, schreibt in seinem Buch Wohlstand der Nationen:
„Wenn daher jeder einzelne soviel wie nur möglich danach trachtet, sein Kapital zur Unterstützung der einheimischen Erwerbstätigkeit einzusetzen und dadurch dieses so lenkt, daß ihr Ertrag den höchsten Wertzuwachs erwarten läßt, dann bemüht sich auch jeder einzelne ganz zwangsläufig, daß das Volkseinkommen im Jahr so groß wie möglich werden wird. Tatsächlich fördert er in der Regel nicht bewußt das Allgemeinwohl, noch weiß er wie hoch der eigene Beitrag ist. Wenn er es vorzieht, die eigene nationale Wirtschaft anstatt die ausländische zu unterstützen, denkt er nur an die eigene Sicherheit, und wenn er dadurch die Erwerbstätigkeit so fördert, daß ihr Ertrag den höchsten Wert erzielen kann, strebt er lediglich nach eigenem Gewinn. Er wird in diesem wie auch in vielen anderen Fällen von einer unsichtbaren Hand geleitet, um einen Zweck zu fördern, der keineswegs in seiner Absicht lag. Es ist auch nicht immer das Schlechteste für die Gesellschaft, dass dieser nicht beabsichtigt gewesen ist. Indem er seine eigenen Interessen verfolgt, fördert er oft diejenigen der Gesellschaft auf wirksamere Weise, als wenn er tatsächlich beabsichtigt, sie zu fördern.“
Q2 Der chinesische Sonderbeauftragte Lin Zexu schreibt an die britische Königin Victoria 1839:
A communication: magnificently our great Emperor soothes and pacifies China and the foreign countries, regarding all with the same kindness. If there is profit, then he shares it with the peoples of the world; if there is harm, then he removes it on behalf of the world. This is because he takes the mind of heaven and earth as his mind.
The kings of your honorable country by a tradition handed down from generation to generation have always been noted for their politeness and submissiveness. We have read your successive tributary memorials saying, "In general our countrymen who go to trade in China have always received His Majesty the Emperor's gracious treatment and equal justice." and so on. Privately we are delighted with the way in which the honorable rulers of your country deeply understand the grand principles and are grateful for the Celestial grace. For this reason the Celestial Court in soothing those from afar has redoubled its polite and kind treatment. The profit from trade has been enjoyed by them continuously for two hundred years. This is the source from which your country has become known for its wealth....
Vollständiger Brief unter: https://cyber.harvard.edu/ChinaDragon/lin_xexu.html
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