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Ar­beits­blatt 9: Wirt­schafts­mo­ral Opium

„Right or Wrong – my coun­try“: Wie un­mo­ra­lisch darf Wirt­schafts­po­li­tik sein?

Q1 Der Be­grün­der der Na­tio­nal­öko­no­mie und „Vater“ des Wirt­schafts­li­be­ra­lis­mus, Adam Smith, schreibt in sei­nem Buch Wohl­stand der Na­tio­nen:

Adam Smith

Bild­quel­le: AdamS­mith.jpg — Et­ching crea­ted by Ca­dell and Da­vies (1811), John Hors­burgh (1828) or R.C. Bell (1872) [ PD ], via Wi­ki­me­dia Com­mons, be­ar­bei­tet.

„Wenn daher jeder ein­zel­ne so­viel wie nur mög­lich da­nach trach­tet, sein Ka­pi­tal zur Un­ter­stüt­zung der ein­hei­mi­schen Er­werbs­tä­tig­keit ein­zu­set­zen und da­durch die­ses so lenkt, daß ihr Er­trag den höchs­ten Wert­zu­wachs er­war­ten läßt, dann be­müht sich auch jeder ein­zel­ne ganz zwangs­läu­fig, daß das Volks­ein­kom­men im Jahr so groß wie mög­lich wer­den wird. Tat­säch­lich för­dert er in der Regel nicht be­wußt das All­ge­mein­wohl, noch weiß er wie hoch der ei­ge­ne Bei­trag ist. Wenn er es vor­zieht, die ei­ge­ne na­tio­na­le Wirt­schaft an­statt die aus­län­di­sche zu un­ter­stüt­zen, denkt er nur an die ei­ge­ne Si­cher­heit, und wenn er da­durch die Er­werbs­tä­tig­keit so för­dert, daß ihr Er­trag den höchs­ten Wert er­zie­len kann, strebt er le­dig­lich nach ei­ge­nem Ge­winn. Er wird in die­sem wie auch in vie­len an­de­ren Fäl­len von einer un­sicht­ba­ren Hand ge­lei­tet, um einen Zweck zu för­dern, der kei­nes­wegs in sei­ner Ab­sicht lag. Es ist auch nicht immer das Schlech­tes­te für die Ge­sell­schaft, dass die­ser nicht be­ab­sich­tigt ge­we­sen ist. Indem er seine ei­ge­nen In­ter­es­sen ver­folgt, för­dert er oft die­je­ni­gen der Ge­sell­schaft auf wirk­sa­me­re Weise, als wenn er tat­säch­lich be­ab­sich­tigt, sie zu för­dern.“

Adam Smith, Wohl­stand der Na­tio­nen, Buch 4, Ka­pi­tel 2

Q2 Der chi­ne­si­sche Son­der­be­auf­trag­te Lin Zexu schreibt an die bri­ti­sche Kö­ni­gin Vic­to­ria 1839:

Lin Zexu

Bild­quel­le: Lin 2.​png [ PD ], via Wi­ki­me­dia Com­mons, be­ar­bei­tet.

A com­mu­ni­ca­ti­on: ma­gni­fi­cent­ly our great Em­peror soo­thes and pa­ci­fies China and the for­eign coun­tries, re­gar­ding all with the same kind­ness. If there is pro­fit, then he sha­res it with the peop­les of the world; if there is harm, then he re­mo­ves it on be­half of the world. This is be­cau­se he takes the mind of hea­ven and earth as his mind.

The kings of your ho­no­r­able coun­try by a tra­di­ti­on han­ded down from ge­ne­ra­ti­on to ge­ne­ra­ti­on have al­ways been noted for their po­li­ten­ess and sub­mis­siven­ess. We have read your suc­ces­si­ve tri­buta­ry me­mo­ri­als say­ing, "In ge­ne­ral our coun­try­men who go to trade in China have al­ways re­cei­ved His Ma­jes­ty the Em­peror's gra­cious tre­at­ment and equal jus­ti­ce." and so on. Pri­va­te­ly we are de­ligh­ted with the way in which the ho­no­r­able ru­lers of your coun­try de­eply un­der­stand the grand prin­ci­ples and are gra­te­ful for the Ce­lesti­al grace. For this re­a­son the Ce­lesti­al Court in soot­hing those from afar has re­dou­bled its po­li­te and kind tre­at­ment. The pro­fit from trade has been en­joy­ed by them con­ti­nuous­ly for two hund­red years. This is the sour­ce from which your coun­try has be­co­me known for its wealth....

Voll­stän­di­ger Brief unter: https://​cyber.​har­vard.​edu/​Chin­aDra­gon/​lin_​xexu.​html

"Let­ter of Ad­vice to Queen Vic­to­ria", Lin Zexu (Lin Tse-Hsü)

 

Ar­beits­blatt 9: Wirt­schafts­mo­ral Opium: Her­un­ter­la­den [doc][2 MB]

Ar­beits­blatt 9: Wirt­schafts­mo­ral Opium: Her­un­ter­la­den [pdf][332 KB]

 

Wei­ter zu Ar­beits­blatt 10: Ver­trag Nan­jing