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Stunden 9-10

Krieg, Völkermord und Nationalstaatsbildung

Trotz aller ethnisierender und nationalisierender Elemente in der Spätphase des osmanischen Reiches muss die Frage geklärt werden, warum das Konzept einer religionsübergreifenden osmanischen Staatsbügerschaft (1908) nicht greift, sondern sich die ethnische Exklusion bis hin zum Völkermord an den Armeniern steigert. Dabei wird auf die Rolle des Ersten Weltkriegs fokussiert, da hierbei gleichzeitig die Frage der deutschen Mitverantwortung mit aufgegriffen werden kann. Dies erscheint umso wichtiger, als damit vereinfachenden Schuldzuweisungen an “die Türken” entgegengesteuert werden kann. Die Balkankriege spielen dabei eine wichtige Rolle, die im Zusammenhang der Einheit aber nur gestreift werden kann.

Der Zusammenbruch des Osmanischen Reiches im ersten Weltkrieg und der Versuch einer quasi-kolonialistischen Aufteilung des Osmanischen Reiches unter den Siegermächten im Vertrag von Sevres führt zu einer nationalen Gegenbewegung unter Mustafa Kemal. Auch wenn die Form der Modernisierung (radikaler Bruch, Laizismus) sich von der osmanischen (Reformen des Bestehenden) unterscheidet, bleibt der Ansatz doch derselbe: durch eine Annäherung an Europa Rückständigkeit auszugleichen, gesteuert von “oben”, durch Militär und Verwaltung. Die kemalistische Kulturrevolution führte zu Verwerfungen, die Ende des 20. Jahrhunderts zu einer konservativen Gegenbewegung geführt haben, deren Folgen bis in die Gegenwart hineinreichen, wie die SuS in den folgenden Stunden nachvollziehen können.

Die SuS können die Charakteristika eines “nationalisierenden Imperiums” anhand der bereits eingeführten Grafik nachvollziehen und erkennen dabei den Übergang vom Imperium zum Nationalstaat.

 

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