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Me­tho­den

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Auf­bau und Pla­nung der Un­ter­richts­se­quenz

An­for­de­rungs­si­tua­tio­nen / Lern­stands­dia­gno­se

Am An­fang der Un­ter­richts­se­quenz steht wie üb­lich eine Lern­stands­dia­gno­se . Um die Lern­vor­aus­set­zun­gen und das Vor­wis­sen der S zu dia­gnos­ti­zie­ren, wer­den ver­schie­de­ne An­for­de­rungs­si­tua­tio­nen (M3.1) an­ge­bo­ten. Je nach In­ter­es­se kön­nen die S aus­wäh­len (außer A).

An­for­de­rungs­si­tua­ti­on A lässt sich nur für die ge­sam­te Lern­grup­pe um­set­zen. Indem die S ihren „Stand­punkt“ be­zie­hen, laden sie zur kon­tro­ver­sen Dis­kus­si­on ein. Die Pla­ka­te re­prä­sen­tie­ren alle we­sent­li­chen in­halt­li­chen Po­si­tio­nen zur Schöp­fungs­pro­ble­ma­tik und ver­wei­sen be­reits am An­fang auf die spä­ter zu er­ar­bei­ten­den Texte.

An­for­de­rungs­si­tua­ti­on B be­trifft ein rea­les Pro­jekt, das seit Jah­ren ge­plant ist. Hier steht der Krea­tio­nis­mus zur De­bat­te. Re­cher­chen im In­ter­net ver­mit­teln ein kla­re­res Bild von die­sem Vor­ha­ben. Die Ab­fas­sung eines Le­ser­briefs ist in die­sem Kon­text eine rea­lis­ti­sche Auf­ga­be.

An­for­de­rungs­si­tua­ti­on C be­zieht sich auf eine alte lit­ur­gi­sche Tra­di­ti­on, die Spen­dung des Wet­ter­se­gens. Der Wort­laut wird die S mit ihrer na­tur­wis­sen­schaft­lich ge­präg­ten Denk­wei­se di­rekt zur Kri­tik her­aus­for­dern.

Lern­stands­dia­gno­se: Wel­che Kennt­nis­se zur Schöp­fungs­pro­ble­ma­tik die S mit­brin­gen, lässt sich von den schrift­li­chen Pro­duk­ten her und dem an­schlie­ßen­den Ple­nums­ge­spräch ei­ni­ger­ma­ßen ein­schät­zen. Evtl. ist es hilf­reich, ent­schei­den­de Fra­ge­stel­lun­gen für die wei­te­re Ar­beit zu no­tie­ren.

 

Sachas­pek­te und welt­an­schau­li­che Po­si­tio­nen

Kri­te­ri­en für die Aus­wahl der welt­an­schau­li­chen Po­si­tio­nen und der Texte sind die Sachas­pek­te des The­mas, der Be­kannt­heits­grad der Au­to­ren und die trotz hoher Fach­lich­keit ei­ni­ger­ma­ßen ver­ständ­li­che Spra­che.

Fol­gen­de Po­si­tio­nen sind re­prä­sen­tiert:

  • Die Po­si­ti­on des wis­sen­schaft­li­chen Na­tu­ra­lis­mus: Ent­ste­hung und Ent­wick­lung der Welt und des Le­bens ohne Gott (Haw­king, Daw­kins)
  • Die Po­si­ti­on des me­tho­di­schen Athe­is­mus und des Agnos­ti­zis­mus
  • Die Po­si­ti­on des Krea­tio­nis­mus (Gitt)
  • Die Po­si­ti­on des In­tel­li­gent De­sign (Lenn­ox)
  • Die Po­si­ti­on einer ver­ant­wort­ba­ren Schöp­fungs­theo­lo­gie (Loh­fink, Küng)

 

Me­tho­di­sche Über­le­gun­gen

Um die Schü­ler nicht mit Tex­ten zu über­frach­ten, wer­den die Po­si­tio­nen von Haw­king, Daw­kins, Lenn­ox und Gitt in ein fik­ti­ves Po­di­ums­ge­spräch ein­ge­baut. Dabei be­schrän­ken sich deren Aus­füh­run­gen auf zen­tra­le, für die Schü­ler noch ver­ständ­li­che Kern­aus­sa­gen. Im Ge­spräch wer­den die Po­si­tio­nen le­ben­dig und mo­ti­vie­ren eher zur Aus­ein­an­der­set­zung.

Fol­gen­des me­tho­di­sche Vor­ge­hen wäre denk­bar: Die Ge­samt­grup­pe wird in Ar­beits­grup­pen zu je vier Mit­glie­dern ein­ge­teilt.

5 Schrit­te der Be­ar­bei­tung:

  1. In einer ers­ten Ar­beits­pha­se wer­den die Po­si­tio­nen, die in der Po­di­ums­dis­kus­si­on (M3.2) vor­ge­tra­gen wer­den, ana­ly­siert. Dabei über­nimmt jedes Mit­glied der Grup­pe eine Per­son und fasst das We­sent­li­che zu ihrer Po­si­ti­on zu­sam­men (siehe „Po­si­ti­ons­kar­ten“).

    „Po­si­ti­ons­kar­te“:
  2. Karte

  3. Die Schü­ler tau­schen ihre Er­geb­nis­se un­ter­ein­an­der aus, nach Po­si­tio­nen ge­trennt. Alle, die z.B. Daw­kins be­ar­bei­tet haben, set­zen sich zu­sam­men und ver­fer­ti­gen auf der Grund­la­ge ihrer Ana­ly­se ge­mein­sam eine Po­si­ti­ons­kar­te (die dann spä­ter für das Ple­num zur Er­geb­nis­si­che­rung ko­piert wird).

  4. Die an­fangs ge­bil­de­ten Ar­beits­grup­pen tre­ten wie­der zu­sam­men, tei­len sich in zwei Klein­grup­pen zu je zwei Per­so­nen auf und ent­schei­den, wer wel­chen Text der Theo­lo­gen Loh­fink (M3.3) und Küng (M3.4) be­ar­bei­tet. In die­ser Ar­beits­pha­se wer­den die Aus­füh­run­gen von Loh­fink und Küng dar­auf­hin un­ter­sucht, in­wie­fern sie zu Haw­king, Daw­kins, Lenn­ox oder Gitt Ge­gen­po­si­tio­nen ver­tre­ten bzw. deren Stand­punk­te hin­ter­fra­gen.

  5. Zum Ab­schluss kön­nen die Vie­rer­grup­pen ihr Er­geb­nis am PC in das Po­di­ums­ge­spräch ein­ar­bei­ten, indem sie Loh­fink und Küng an ge­eig­ne­ter Stel­le zu Wort kom­men las­sen.

  6. Die ver­schie­de­nen Text­ge­stal­tun­gen der ein­zel­nen Grup­pen wer­den ab­schlie­ßend dem Ple­num vor­ge­stellt und mit­ein­an­der ver­gli­chen.

 

Trans­fer und Lern­er­geb­nis

Am Ende der Un­ter­richts­se­quenz haben die S die Mög­lich­keit, das ver­mit­tel­te Wis­sen und die er­wor­be­ne Re­fle­xi­ons­fä­hig­keit in ver­schie­de­nen Auf­ga­ben an­zu­wen­den. Hier be­steht die Mög­lich­keit zu dif­fe­ren­zie­ren, d.h. schwie­ri­ge­re und leich­te­re Auf­ga­ben zu ver­tei­len. Bis auf die Auf­ga­be 5 (M3.5) , bei der die ganze Lern­grup­pe be­tei­ligt sein muss, könn­ten sich die S ihre ei­ge­ne Auf­ga­be aus­wäh­len. An die­ser Stel­le des Un­ter­richts­gangs muss klar zum Aus­druck kom­men, dass die S das We­sent­li­che zur Pro­ble­ma­tik des Schöp­fungs­glau­bens ver­stan­den haben und in der Lage sind, ihre Fach­kom­pe­tenz in neuen An­for­de­rungs­si­tua­tio­nen an­zu­wen­den.

 

Vor­schlä­ge Klau­su­ren – Vor­be­rei­tung Ab­itur

Die vor­ge­schla­ge­nen Texte kön­nen bei der LPE „Wis­sen und Glau­ben“ eben­so ein­ge­setzt wer­den wie bei der LPE „Die Frage nach Gott“. Zum Text von An­dre­as Benk (Text 1) sind Auf­ga­ben for­mu­liert mit fol­gen­den Ope­ra­to­ren: Wie­der­ge­ben/Dar­stel­len – Deu­ten – Er­ör­tern – Ge­stal­ten. Diese ent­spre­chen den EPA (Ein­heit­li­che Prü­fungs­an­for­de­run­gen Ab­itur). Eine über­grei­fen­de Auf­ga­be z.B. zur LPE „Kir­che“ ist al­ler­dings mit Teil­auf­ga­be 4 nicht for­mu­liert.

Text 2 von Mar­tin Weyer-Menk­hoff könn­te den Schü­lern vor­ge­legt wer­den, damit diese selbst – nach Vor­ga­be durch die Lehr­per­son – Auf­ga­ben for­mu­lie­ren und ihre Prü­fungs­kom­pe­tenz nach­wei­sen.

 

zu­rück: Ver­an­ke­rung im Bil­dungs­plan und Kom­pe­ten­zen

wei­ter: Er­läu­te­run­gen

 

Auf­bau und Pla­nung der Un­ter­richts­se­quenz: Her­un­ter­la­den [doc] [34 KB]