Martin Buber, Gen 2,4b-25
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Am Tag, da ER, Gott, Erde und Himmel machte,
noch war aller Busch des Feldes nicht auf der Erde,
noch war alles Kraut des Feldes nicht aufgeschossen,
denn nicht hatte regnen lassen ER, Gott, über die Erde,
und Mensch, Adam, war keiner, den Acker, Adama, zu be-
dienen:
aus der Erde stieg da ein Dunst und netzte all das Antlitz des
Ackers,
und ER, Gott, bildete den Menschen, Staub vom Acker,
er blies in seine Nasenlöcher Hauch des Lebens,
und der Mensch wurde zum lebenden Wesen.
ER, Gott, pflanzte einen Garten in Eden, Üppigland. ostwärts,
und legte darein den Menschen, den er gebildet hatte.
ER, Gott, ließ aus dem Acker allerlei Bäume schießen,
reizend zu sehn und gut zu essen,
und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum
der Erkenntnis von Gut und Böse.
Ein Strom aber fährt aus von Eden, den Garten zu netzen,
und trennt sich von dort und wird zu vier Flussköpfen.
Der Name des einen ist Pischon, der ists der alles Land Cha-
wila umkreist, wo das Gold ist,
gut ist das Gold des Lands, dort ist das Edelharz und der Stein
Karneol.
Der Name des zweiten Stroms ist Gichon, der ists der alles
Land Kusch umkreist.
Der Name des dritten Stroms ist ChiddekeI, der ists der im
Osten von Assyrien hingeht.
Der vierte Strom, das ist der Euphrat.
ER, Gott, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten
von Eden,
ihn zu bedienen und ihn zu hüten.
ER, Gott, gebot über den Menschen, sprechend:
Von allen Bäumen des Gartens magst esse du, essen,
aber vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse,
von dem sollst du nicht essen,
denn am Tag, da du von ihm issest, musst sterben du, sterben.
ER, Gott, sprach:
Nicht gut ist, dass der Mensch allein sei,
ich will ihm eine Hilfe machen, ihm Gegenpart.
ER, Gott, bildete aus dem Acker alles Lebendige des Feldes und
allen Vogel des Himmels
und brachte sie zum Menschen, zu sehn wie er ihnen rufe,
und wie alles der Mensch einem rufe, als einem lebenden
Wesen, das sei sein Name.
Der Mensch rief mit Namen allem Herdentier und dem Vogel
des Himmels und allem Wildlebenden des Feldes.Aber für einen Menschen erfand sich keine Hilfe, ihm Gegenpart.
ER senkte auf den Menschen Betäubung, dass er entschlief,
und nahm von seinen Rippen eine und schloss Fleisch an ihre
Stelle.
ER, Gott, baute die Rippe, die er vom Menschen nahm, zu
einem Weibe und brachte es zum Menschen.
Der Mensch sprach:
Diesmal ist sies!
Bein von meinem Gebein,
Fleisch von meinem Fleisch!
Die sei gerufen
Ischa, Weib,
denn von Isch, vom Mann, ist die genommen.
Darum lässt ein Mann seinen Vater und seine Mutter und
haftet seinem Weibe an,
und sie werden zu Einem Fleisch.
Die beiden aber, der Mensch und sein Weib, waren nackt,
und sie schämten sich nicht.
(Aus: Die fünf Bücher der Weisung : Verdeutscht von Martin Buber gemeinsam mit Franz Rosenzweig. Bd. Stuttgart 1992, S. 13-14 © by Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.)
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