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Un­ter­richts­gang: Wir­kungs­spek­trum

Un­ter­richts­ver­lauf

An­lei­tun­gen

Prä­sen­ta­ti­on

Ar­beits­blatt: Der En­gel­mann­sche Bak­te­ri­en­ver­such

Vor­be­mer­kun­gen

In die­ser an das Schü­ler­prak­ti­kum an­schlie­ßen­den Stun­de wer­den die Prak­ti­kums­in­hal­te noch­mals auf­ge­nom­men, indem mit der Rohchlo­ro­phyll­lö­sung wei­ter­ge­ar­bei­tet wird (De­mons­tra­ti­ons­ver­such). Zu­nächst wird mit Hilfe eines Pris­mas wei­ßes Licht in die Spek­tral­far­ben zer­legt. Wäh­rend das Spek­trum pro­ji­ziert bleibt wird eine dünne Schicht der Chlo­ro­phyll­lö­sung in den Strah­len­gang ge­bracht und die Aus­wir­kung auf das Spek­trum ge­zeigt (be­stimm­te Spek­tral­be­rei­che sind nicht mehr sicht­bar). So wird das Ab­sorp­ti­ons­spek­trum ein­ge­führt und damit die Grund­la­ge ge­schaf­fen für die an­schlie­ßen­de theo­re­ti­sche Be­ar­bei­tung des En­gel­mann-Ex­pe­ri­ments zum Zu­sam­men­hang von Bak­te­ri­en­wachs­tum in räum­li­cher Nähe zu einer mit Licht un­ter­schied­li­cher Wel­len­län­gen be­strahl­ten Alge. Da­durch kann nun auf das Wir­kungs­spek­trum der Fo­to­syn­the­se ge­fol­gert wer­den. Dies mar­kiert den Über­gang zu einer Serie his­to­ri­scher Ex­pe­ri­men­te zur Auf­klä­rung der Vor­gän­ge bei der Fo­to­syn­the­se (in den fol­gen­den bei­den Stun­den).

An der Rohchlo­ro­phyll­lö­sung wird ab­schlie­ßend noch die Rot­fluo­res­zenz nach Be­strah­lung mit wei­ßem Licht de­mons­triert. Damit soll das kom­ple­xe Kon­zept der „An­re­gung“ des Chlo­ro­phyll­mo­le­küls vi­sua­li­siert und ver­an­kert wer­den, was für das Ver­ständ­nis der Teil­re­ak­tio­nen der Fo­to­syn­the­se not­wen­dig ist. Eine ver­tief­te Kennt­nis der zu­grun­de lie­gen­den phy­si­ka­li­schen Pro­zes­se ist je­doch nicht vor­ge­se­hen und keine not­wen­di­ge Vorraus­set­zung für die fol­gen­den Stun­den.

Sach­ana­ly­se

Das Farb­spek­trum ist der für den Men­schen sicht­ba­re An­teil des elek­tro­ma­gne­ti­schen Spek­trums (= Ge­samt­heit aller elek­tro­ma­gne­ti­schen (EM) Wel­len ver­schie­de­ner Wel­len­län­gen). Das Farb­spek­trum kann durch Bre­chung eines breit­ban­di­gen (wei­ßen) Licht­strahls an einem Dis­per­si­ons­pris­ma sicht­bar ge­macht wer­den, da der Bre­chungs­in­dex wel­len­län­genab­hän­gig ist. Der Licht­strahl wird also in wel­len­län­gen­glei­che EM-Wel­len auf­ge­spal­ten und das Spek­trum der Licht­quel­le zeigt sich als Ab­fol­ge mo­no­ch­ro­ma­ti­scher Ban­den.

Grafik zur Absorption

Foto und Gra­fik: A. Theil-Schie­bel

Durch­dringt breit­ban­di­ges Licht Ma­te­rie, so wer­den Pho­to­nen be­stimm­ter Wel­len­län­gen ab­sor­biert. Licht die­ser Wel­len­län­gen fehlt dann im Farb­spek­trum, die ent­spre­chen­den Ban­den er­schei­nen dann dun­kel. Wird wie im hier be­schrie­be­nen Ver­such Chlo­ro­phyll in den Strah­len­gang des breit­ban­di­gen Lichts ge­bracht und der Licht­strahl dann ge­bro­chen, zeigt sich das Ab­sorp­ti­ons­spek­trum des Chlo­ro­hylls – be­stimm­te Wel­len­län­gen­be­rei­che sind nicht mehr zu sehen.

Die Ab­sorp­ti­ons­spek­tren von ge­lös­ten Chlo­ro­phyl­len be­sit­zen zwei aus­ge­präg­te Ab­sorp­ti­ons­ma­xi­ma, eines zwi­schen 600 und 800 nm („rot“) und eines um 400 nm („blau“). Es ist des­halb zu er­war­ten, dass das Ab­sorp­ti­ons­spek­trum in die­sen Wel­len­län­gen dunk­le Be­rei­che auf­weist. Grü­nes Licht wird kaum ab­sor­biert, was er­klärt, dass Pflan­zen auf Grund ihres Chlo­ro­phyll­ge­halts grün er­schei­nen.

Im En­gel­mann­schen Bak­te­ri­en­ver­such wird die licht­ab­hän­gi­ge Sau­er­stoff­bil­dung bei der Fo­to­syn­the­se in ver­schie­de­nen Be­rei­chen des Farb­spek­trums nä­he­rungs­wei­se quan­ti­fi­ziert, indem ein Licht­strahl durch ein Pris­ma ge­bro­chen wird und das ent­ste­hen­de Spek­trum auf einen dün­nen Al­gen­fa­den in einem bak­te­ri­en­hal­ti­gen Me­di­um pro­ji­ziert wird. Die Bak­te­ri­en re­agie­ren po­si­tiv che­mo­tak­tisch auf Sau­er­stoff. Je nach Farbe des Lichts, das auf den Al­gen­fa­den trifft, pro­du­ziert die­ser mehr oder we­ni­ger Sau­er­stoff, wor­auf sich die Bak­te­ri­en mehr oder we­ni­ger zahl­reich an den be­tref­fen­den Stel­len an­sam­meln. Die An­zahl der an­ge­sam­mel­ten Bak­te­ri­en dient als un­ge­fäh­res Maß für die Fo­to­syn­the­se­ra­te, die der Sau­er­stoff­pro­duk­ti­ons­ra­te ent­spricht. Der Ver­such zeigt, dass die höchs­te Fo­to­syn­the­se­ra­te un­ge­fähr mit den Be­rei­chen der Ab­sorp­ti­ons­ma­xi­ma des Chlo­ro­phylls kor­re­liert. Die Fo­to­syn­the­se­ra­te in Ab­hän­gig­keit von der Wel­len­län­ge des Lichts wird als Wir­kungs­spek­trum der Fo­to­syn­the­se be­zeich­net.

Die Chlo­ro­phyll­mo­le­kü­le wer­den durch die Ab­sorp­ti­on von Licht­ener­gie en­er­ge­tisch an­ge­regt, d.h. Elek­tro­nen gehen auf ein hö­he­res En­er­gie­ni­veau über. Dabei er­zeugt eine An­re­gung durch blau­es Licht den en­er­gie­rei­chen zwei­ten Sin­gu­lett­zu­stand, wo­hin­ge­gen die An­re­gung im Rot­licht­be­reich den ers­ten Sin­gu­lett­zu­stand der be­tref­fen­den Elek­tro­nen er­zeugt. Der zwei­te Sin­gu­lett­zu­stand kann unter Ab­ga­be von Wärme in den ers­ten Sin­gu­lett­zu­stand über­ge­hen. Die im Ver­gleich zum Grund­zu­stand hö­he­re En­er­gie des ers­ten Sin­gu­lett­zu­stands wird zum Einen zwi­schen den Chlo­ro­phyll­mo­le­kü­len in den Licht­sam­mel­kom­ple­xen über­tra­gen (quan­ten­phy­si­ka­lisch han­delt es sich um einen Ex­ci­to­nen­trans­fer), zum An­de­ren er­mög­licht sie di­rekt die Elek­tro­nen­über­tra­gung von Chlo­ro­phyll in den Re­ak­ti­ons­zen­tren der Fo­to­sys­te­me II auf den Pri­mär­ak­zep­tor. Bei die­sen Vor­gän­gen kommt es wie bei allen phy­si­ka­li­schen Um­wand­lungs­pro­zes­sen zu einer Ver­lust­leis­tung, d.h. ein Teil der En­er­gie wird von den Chlo­ro­phyll­mo­le­kü­len auch in Form Wärme, Phos­pho­res­zenz und Fluo­res­zenz (Em­mis­si­on von Pho­to­nen im län­ger­wel­li­gen (= roten) Be­reich, die di­rekt auf die Licht­ab­sorp­ti­on folgt) ab­ge­ge­ben.

Di­dak­tisch-me­tho­di­scher Schwer­punkt

Ex­pe­ri­men­tie­ren

Die SuS set­zen sich mit bio­lo­gi­schen Sach­ver­hal­ten durch De­mons­tra­ti­ons­ex­pe­ri­men­te aus­ein­an­der und sind in der Lage, deren Er­geb­nis­se mit vor­han­de­mem Wis­sen zu ver­knüp­fen und die­ses um neue As­pek­te zu er­wei­tern. Die SuS schlie­ßen sach­lo­gisch von Be­ob­ach­tun­gen auf Er­klä­run­gen und voll­zie­hen so bei­spiel­haft einen em­pi­ri­schen und in­duk­ti­ven Er­kennt­nis­ge­winn nach.

Ma­te­ria­li­en

Ma­te­ri­al

An­mer­kun­gen

20300_do­k_­un­ter­richts­gan­g_­wir­kungs­spek­trum In­for­ma­tio­nen zum Un­ter­richts­gang mit fach­li­chem Hin­ter­grund, Un­ter­richts­gang und An­lei­tung zur Vor­be­rei­tung und Durch­füh­rung der De­mons­tra­ti­ons­ex­pe­ri­men­te
20301_p_­wir­kungs­spek­trum Farb­spek­trum und Ab­sorp­ti­ons­spek­trum im Ver­gleich ( → Ver­such­s­er­geb­nis­se blei­ben auch im hel­len Raum wäh­rend des Ar­beits­auf­trags ver­füg­bar), Wir­kungs­spek­trum der Fo­to­syn­the­se
20302_a­b_­wir­kungs­spek­trum Schü­ler­ar­beits­blatt mit an­ge­häng­ten Mus­ter­lö­sun­gen

 

Un­ter­richts­gang: Wir­kungs­spek­trum: Her­un­ter­la­den [docx][4 MB]

Un­ter­richts­gang: Wir­kungs­spek­trum: Her­un­ter­la­den [pdf][541 KB]

 

Wei­ter zu Un­ter­richts­ver­lauf