Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Hashimoto Thyreoiditis

Bei Aufnahme von zu großen Mengen Jod kann es zu Erkrankungen der Schilddrüse wie der Hashimoto- Thyreoiditis kommen. Die Krankheit wurde nach dem japanischen Arzt Hakaru Hashimoto (1881–1934) benannt, der sie 1912 als Erster beschrieb. Da in küstenfernen Gebieten Jodmangel herrscht, wurde in den letzten Jahren versucht, die Jodversorgung der Bevölkerung unter anderem durch jodiertes Speisesalz zu verbessern. Dass die bisherigen Maßnahmen wirken, zeigt sich daran, dass sich die Jodaufnahme gegenüber 1975 nahezu verdoppelt hat. Die umfassende Jod-Anreicherung von Nahrungsmitteln und Futtermitteln birgt leider erhebliche Risiken. Grundsätzlich weiß niemand genau, wie viel Jod er pro Tag mit welchem Lebensmittel aufnimmt. Dies hat weitreichende Folgen: Die Schilddrüse, der Hauptspeicherort für Jod, reagiert offenbar empfindlich auf ein chronisches Jod- Überangebot.

Die zwei bekanntesten Hormone, die in der Schilddrüse gebildet werden, sind Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Das Hormon T4 besitzt vier Jod-Atome, das Hormon T3 entsprechend nur drei. Durch die Abspaltung eines Jod-Atoms kann im Körper aus dem weniger wirksamen, aber dafür langlebigeren T4 das kurzlebigere, aber wirkungsstärkere Hormon T3 gebildet werden. Sie spielen eine wichtige Rolle für den Energiestoffwechsel und für das Wachstum einzelner Zellen.

Ein Hinweis darauf, dass es einen Zusammenhang von hohem Jodkonsum und der Hashimoto- Thyreoiditis gibt, sehen Studien darin, dass in allen Ländern, in denen eine flächendeckende Jodprophylaxe (vorsorgliches Verabreichen von Jod) durchgeführt wird, ein besonders hoher Anteil der Bevölkerung an Hashimoto-Thyreoiditis erkrankt ist. In Deutschland liegt der Anteil bei 10 %, wobei aber nur ein Fünftel der Betroffenen von der Erkrankung weiß.

Bei der Hashimoto Thyreoiditis kommt es zu einer Entzündungsreaktion, die die Schilddrüse anschwellen lässt. Botenstoffe des Immunsystems bewirken dabei eine Erweiterung der Blutgefäße, sodass das Entzündungsgebiet stärker durchblutet wird. Ursache der Hashimoto Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung. Der Körper beginnt aus noch unbekannter Ursache Antikörper gegen Eiweiße der Schilddrüse zu bilden und körpereigene Schilddrüsenzellen durch körpereigene Immunzellen zu zerstören. Bei der klassischen Form vergrößert sich die Schilddrüse durch eine entzündungsbedingte Wassereinlagerung. Auf Dauer kann das ständig entzündete Schilddrüsengewebe jedoch zerstört werden und es verliert seine Funktion. Dadurch werden keine oder nicht mehr genug Schilddrüsenhormone gebildet.

Es finden sich familiäre Häufungen, es wird aber nur die Veranlagung für Hashimoto vererbt. Beobachtungen zeigen, dass die Hashimoto-Thyreoiditis in zeitlichem Zusammenhang mit hormonellen Umstellungen (Pubertät, Entbindung, Wechseljahre) und Belastungssituationen entstehen kann.

 

GA1: Kropfentstehung: Herunterladen [docx][78 KB]

GA1: Kropfentstehung: Herunterladen [pdf][135 KB]

 

Weiter zu Morbus Basedow