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Die Sub­sti­tu­ti­ons­theo­rie

Aris­to­te­les ent­wi­ckelt in sei­ner „Poe­tik“ eine Theo­rie der Me­ta­pher, die beim sprach­li­chen Pro­zess an­setzt.

Aristoteles

Aris­to­te­les, Poe­tik 1457b, über­setzt von Man­fred Fuhr­mann, Stutt­gart 1982, 69 ff.

Auf­ga­be 11

Fas­sen Sie in ei­ge­nen Wor­ten zu­sam­men, was die Me­ta­pher als Sub­sti­tu­ti­on aus­macht.

Auf­ga­be 12: Aus­ein­an­der­set­zung mit einer In­ter­pre­ta­ti­on

Ein Ein­wand gegen die Sub­sti­tu­ti­ons­theo­rie lau­tet, dass sie Me­ta­pher le­dig­lich auf einen ober­fläch­li­chen Schmuck re­du­zie­re. Wenn es einen ei­gent­li­chen, un­bild­haf­ten Aus­druck gibt, dann gibt es keine Not­wen­dig­keit, diese zu er­set­zen. Doch die Me­ta­pher leis­tet we­sent­lich mehr: Oft wer­den Me­ta­phern des­halb ver­wen­det, weil es gar kei­nen an­ge­mes­se­nen Aus­druck gibt, z.B. wenn neue Tech­ni­ken ein­ge­führt wer­den (z.B. sur­fen im In­ter­net, Mo­tor­hau­be) oder wenn es um abs­trak­te Sach­ver­hal­te geht (z.B. Ideen rei­fen, ver­äs­teln sich, wer­den aus­ge­feilt, rhe­to­risch ver­packt und ver­kauft, sind neu oder haben sich ver­braucht usw.). Hier er­wei­tern sich die sprach­li­chen Mög­lich­kei­ten. Auf die­sem Wege ent­ste­hen letzt­lich auch neue Be­grif­fe, die gar nicht mehr als Me­ta­pher wahr­ge­nom­men wer­den (sog. tote Me­ta­phern, z.B. Fla­schen­hals, Leit­fa­den)

Georg Heym: Die Stadt

Sehr weit ist diese Nacht. Und Wol­ken­schein
Zer­rei­ßet vor des Mon­des Un­ter­gang.
Und tau­send Fens­ter stehn die Nacht ent­lang
Und blin­zeln mit den Li­dern, rot und klein.

Eine Schü­le­rin in­ter­pre­tiert diese Stel­le wie folgt:

Die Me­ta­pher, dass die „tau­send Fens­ter“ der Stadt „blin­zeln mit den Li­dern“, steht dafür, dass in der Stadt abends stän­dig ir­gend­wo ein Licht an- oder aus­ge­macht oder ein Rollo hoch­ge­zo­gen oder her­un­ter­ge­las­sen wird.

  1. Er­läu­tern Sie, in­wie­fern diese Deu­tung un­be­frie­di­gend ist. Über­le­gen Sie dazu, wel­che Ele­men­te und Be­deu­tun­gen des Bild­spen­ders hier über­gan­gen wer­den.
  2. Worin be­steht also um­ge­kehrt die Leis­tung der Me­ta­pher in die­sem Ge­dicht?
  3. Er­läu­tern Sie, in­wie­fern in der Kri­tik an der In­ter­pre­ta­ti­on in a) eine Kri­tik an der Sub­sti­tu­ti­ons­theo­rie liegt. Zie­hen Sie dazu auch den ne­ben­ste­hen­den Kas­ten und Bei­spie­le aus Ihrer bis­he­ri­gen Ar­beit heran.

 

Die Me­ta­pher: Her­un­ter­la­den [docx][7 MB]

Die Me­ta­pher: Her­un­ter­la­den [pdf][1 MB]

 

Wei­ter zu In­ter­ak­ti­ons­theo­ri­en