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Pla­nen II: Ar­gu­men­te

Auf­ga­be 6

  1. For­mu­lie­ren Sie mit Hilfe Ihrer Ma­te­ri­al­samm­lung ein Ar­gu­ment für Ihren Kom­men­tar aus.
  2. Ver­glei­chen Sie Ihre aus­for­mu­lier­ten Ar­gu­men­te und über­prü­fen Sie deren Über­zeu­gungs­kraft.

Ar­gu­men­ta­ti­on im All­tag1

Es ist Frei­tag­nach­mit­tag und Erich liegt krank im Bett.
Erich:     Erika kommt nach­her auf jeden Fall noch vor­bei und bringt mir die Haus­auf­ga­ben.
Vater:     Si­cher? Ist die nicht schon mit ihren El­tern nach Mün­chen ge­fah­ren?
Erich:     Nein, sie hat ge­ra­de an­ge­ru­fen.
Vater:     Und auf Erika kann man sich bei so was ver­las­sen?
Erich:     Ja! Wenn sie sagt, dass sie mir die Haus­auf­ga­ben bringt, dann tut sie das auch!
Vater:     Als du mit dem Chor un­ter­wegs warst, hat sie dir die Haus­auf­ga­ben nicht vor­bei­ge­bracht!
Erich:     Nein, aber da war sie auch sel­ber krank. Als ich letz­tes Jahr Grip­pe hatte, hat sie mir doch jeden Tag die Haus­auf­ga­ben ge­bracht.
Vater:     Na dann ist ja gut!

Diese All­tags­ar­gu­men­ta­ti­on lässt sich nach dem Toul­min-Sche­ma wie folgt ana­ly­sie­ren:

Alltagsargumentation

 

Aus dem Grund­mo­dell der Ar­gu­men­ta­ti­on las­sen sich fol­gen­de Be­din­gun­gen für ein über­zeu­gen­des Ar­gu­ment ab­lei­ten:

  1. Die Be­grün­dung (Ar­gu­ment) ist un­strit­tig, muss also nicht selbst noch be­grün­det wer­den.
    (Bei­spiel: Es ist un­strit­tig, dass Erika an­ge­ru­fen hat.)
  2. Die Be­grün­dung (Ar­gu­ment) lässt sich auf die Be­haup­tung (These) be­zie­hen. Die Be­grün­dung ist daher ge­eig­net, die Be­haup­tung zu stüt­zen.
    (Bei­spiel: Es wird vor­aus­ge­setzt, dass man sich auf Eri­kas Ver­spre­chen ver­las­sen kann.)
  3. Die Stüt­zung (Bei­spie­le) lässt sich auf die Schluss­re­gel be­zie­hen. Sie ist daher ge­eig­net, die Schluss­re­gel zu stüt­zen.
    (Bei­spiel: Das Bei­spiel zeigt, dass man sich auf Eri­kas Ver­spre­chen ver­las­sen kann.)

Auf­ga­be 7

  1. Über­prü­fen Sie Ihr Ar­gu­ment an­hand die­ser Be­din­gun­gen. Über­ar­bei­ten Sie es ge­ge­be­nen­falls.
    ⇒ Um Ein­tö­nig­keit zu ver­mei­den, kön­nen Sie das Grund­mo­dell auch va­ri­ie­ren, ent­we­der indem Sie Ele­men­te weg­las­sen oder die Rei­hen­fol­ge der Ele­men­te ver­än­dern (und z.B. mit der Be­grün­dung be­gin­nen).
  2. Ana­ly­sie­ren Sie die fol­gen­de Ar­gu­men­ta­ti­on aus einem Zei­tungs­kom­men­tar mit Hilfe des Toul­min-Sche­mas. Zwei Ele­men­te feh­len. Fin­den Sie eine Er­klä­rung, wes­halb diese ver­mut­lich weg­ge­las­sen wur­den.
    ⇒ Um Ihnen die Zu­ord­nung zu er­leich­tern, wur­den ei­ni­ge Kon­nek­to­ren kur­siv ge­druckt. Kon­nek­to­ren sind „Bin­de­wör­ter“, die Aus­sa­gen im Text mit­ein­an­der ver­knüp­fen.

    Viel­leicht sind Neil Young und Nick Cave aber auch nicht der ge­eig­ne­te Maß­stab, um den Aus­ver­kauf der Fan­tas­ti­schen Vier zu be­ur­tei­len. Wäh­rend sich der Rock’n Roll näm­lich einst als der Sound­track der Re­bel­li­on ver­stand, hat der Hip-Hop immer schon den heim­li­chen Sound­track des Ka­pi­ta­lis­mus ge­lie­fert, indem er am liebs­ten von Auf­stei­gern und ihrem Traum von Ruhm und Reich­tum er­zählt (siehe 50 Cents „Get rich or die try­ing“).
    (Kom­men­tar von Gun­ther Rein­hardt zum Kar­ten­vor­ver­kauf für die Fan­tas­ti­schen Vier bei Aldi in der Stutt­gar­ter Zei­tung vom 1. Ok­to­ber 2019)

 

1Bei­spiel und Ana­ly­se nach Josef Kop­per­schmidt (2014): Ar­gu­men­ta­ti­ons­theo­rie zur Ein­füh­rung, Ham­burg: Ju­ni­us Ver­lag, S. 109 f.

 

Ma­te­ri­al­ge­stütz­tes Ar­gu­men­tie­ren: Her­un­ter­la­den [docx][458 KB]

Ma­te­ri­al­ge­stütz­tes Ar­gu­men­tie­ren: Her­un­ter­la­den [pdf][954 KB]

 

Wei­ter zu Pla­nen II: Auf­bau des Kom­men­tars