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For­mu­lie­ren: Stil

In einem Hand­buch für Jour­na­lis­ten1 fin­den sich diese vier Grund­re­geln für einen ver­ständ­li­chen Stil:

  1. Ver­ständ­li­che Wör­ter
    • Ver­mei­den Sie un­nö­tig lange, schwe­re und sel­te­ne Wör­ter. Kurze Wör­ter sind fast immer ver­ständ­li­cher und zu­gleich far­bi­ger und kraft­vol­ler als lange Wör­ter.
    • Er­läu­tern Sie kurz Fach­be­grif­fe, auf die Sie nicht ver­zich­ten kön­nen.
    • Ver­mei­den Sie un­nö­ti­ge No­mi­na­li­sie­run­gen.

    Nur Rei­se­ab­fäl­le. Zu­wi­der­hand­lun­gen wer­den als un­er­laub­te Son­der­nut­zung zur An­zei­ge ge­bracht.

  2. Durch­sich­ti­ge Sätze
    • Zer­le­gen Sie lange Sätze mit mehr als 20 Wör­tern in meh­re­re kurze Haupt­sät­ze.
    • Ver­mei­den Sie schwer ver­ständ­li­che Kon­struk­tio­nen, z.B. ein­ge­scho­be­ne Ne­ben­sät­ze.
    • Ver­mei­den Sie un­nö­ti­ge Pas­siv­sät­ze.

    David Ro­bert­son, nicht nur ein bra­vou­rö­ser Tech­ni­ker, der, wie in El­liott Car­ters Dop­pel­kon­zert für Cem­ba­lo, Kla­vier und zwei Kam­mer­or­ches­ter er­for­der­lich, auch schon ein­mal zwei ge­ra­de­zu ver­trackt un­ab­hän­gi­ge Tempi zu­gleich di­ri­gie­ren muss, ist ein eben­so fein­füh­li­ger Mo­del­lie­rer des Klangs, der hier und in Cohn­lohn Nan­car­rows „Piece No. 2“ für klei­nes Or­ches­ter die ge­le­gent­li­che Ri­gi­di­tät der Par­ti­tu­ren hör­ge­recht und bril­lant zu­zu­be­rei­ten ver­steht.

  3. Ein­heit­li­che Wort­wahl
    • Ver­wen­den Sie mög­lichst keine Syn­ony­me für Schlüs­sel­be­grif­fe und ge­ne­rell für Sub­stan­ti­ve.
    • Be­schrän­ken Sie den Wech­sel im Aus­druck auf Ver­ben und Ad­jek­ti­ve.

    Wie aus Re­gie­rungs­krei­sen in La Paz ver­lau­te­te, er­hofft sich die bo­li­via­ni­sche Re­gie­rung von dem Be­such des deut­schen Staats­ober­haup­tes in dem An­den­land eine ver­stärk­te Ber­li­ner Hilfe bei den Be­mü­hun­gen, die schwe­re Wirt­schafts­kri­se des ärms­ten Lan­des Süd­ame­ri­kas zu über­win­den.

  4. Kon­kret geht vor Abs­trakt
    • Nen­nen Sie kon­kre­te Ein­zel­hei­ten statt abs­trak­ter Ober­be­grif­fe.

    Wid­ri­ge Wet­ter- und See­be­din­gun­gen be­ein­träch­tig­ten die Kreuz­fahrt.

Auf­ga­be 10

  1. For­mu­lie­ren Sie die Bei­spie­le um.
  2. Tau­schen Sie Ihre Kom­men­ta­re aus. Über­prü­fen Sie an einem Ab­schnitt aus dem Kom­men­tar Ihres Schreib­part­ners/Ihrer Schreib­part­ne­rin, ob die Grund­re­geln der Ver­ständ­lich­keit be­ach­tet wur­den. For­mu­lie­ren Sie ge­ge­be­nen­falls einen Al­ter­na­tiv­vor­schlag.
    Hin­weis: Manch­mal kann es auch sinn­voll sein, sich über die ge­nann­ten Grund­re­geln hin­weg­zu­set­zen, z.B. wenn man kom­pli­zier­te Zu­sam­men­hän­ge er­läu­tern will.
  3.  

    1Wolf Schnei­der / Paul-Josef Raue (2012): Das neue Hand­buch des Jour­na­lis­mus und des On­line-Jour­na­lis­mus, Rein­bek bei Ham­burg: Ro­wohlt Ta­schen­buch Ver­lag, S. 49–64.

     

    Ma­te­ri­al­ge­stütz­tes Ar­gu­men­tie­ren: Her­un­ter­la­den [docx][458 KB]

    Ma­te­ri­al­ge­stütz­tes Ar­gu­men­tie­ren: Her­un­ter­la­den [pdf][954 KB]

     

    Wei­ter zu For­mu­lie­ren: Re­de­wie­der­ga­be