Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

De­bel­la­re Su­per­bos: Ar­beits­blatt 4

Um­gang mit Au­to­no­mie­be­stre­bun­gen und Auf­stän­den im Rö­mi­schen Reich am Bei­spiel der jü­di­schen Auf­stän­de

Seit der Ein­ver­lei­bung des jü­di­schen Lan­des in das Im­pe­ri­um Ro­ma­num um 6 n. Chr. hatte es immer wie­der Kon­flik­te in der Pro­vinz ge­ge­ben, sei es zwi­schen den hel­le­ni­sier­ten Be­woh­nern der Küs­ten­städ­te und den Bau­ern des Hin­ter­lan­des, oder auch zwi­schen Juden, Grie­chen und Sy­rern. Die rö­mi­sche Mi­li­tär­ver­wal­tung agier­te ih­rer­seits mit star­ker Re­pres­si­on, ins­be­son­de­re ge­gen­über dem fa­na­tisch vor­ge­tra­ge­nen Mes­sia­nis­mus der Ze­lo­ten. Als der rö­mi­sche Statt­hal­ter 66 n. Chr. den Tem­pel­schatz in Je­ru­sa­lem be­schlag­nahm­te, brach in der Folge ein lan­des­wei­ter Auf­stand gegen die rö­mi­sche Be­sat­zung aus. Der rö­mi­sche Statt­hal­ter wurde ver­trie­ben und die rö­mi­sche 12.​Le­gi­on bei Beth Horon ge­schla­gen: 6000 Sol­da­ten wur­den ge­tö­tet, der Le­gi­ons­ad­ler ging ver­lo­ren. Dies war die schwers­te Nie­der­la­ge Roms gegen eine re­bel­li­sche Pro­vinz.

Als Re­ak­ti­on dar­auf wurde unter dem spä­te­ren Kai­ser Ves­pa­si­an ein rö­mi­scher Ra­che­feld­zug mit drei Le­gio­nen und eben­so vie­len Hilfs­trup­pen, ins­ge­samt etwa 60 000 Man durch­ge­führt. Am Ende die­ses mit äu­ßers­ter Bru­ta­li­tät ge­führ­ten Jü­di­schen Krie­ges (66-70 n. Chr.) war der Tem­pel in Je­ru­sa­lem ge­plün­dert und zer­stört, viele Juden ge­tö­tet oder ver­sklavt. Als sich 60 Jahre spä­ter er­neut jü­di­scher Wi­der­stand gegen Rom unter dem An­füh­rer Bar Koch­ba for­mier­te – An­lass war eine Ko­lo­nie­grün­dung rö­mi­scher Sol­da­ten in Je­ru­sa­lem – schlug Kai­ser Ha­dri­an die in Par­ti­sa­nen­tak­tik ope­rie­ren­den Juden in einem blu­ti­gen und zähen Zer­stö­rungs­feld­zug. Nach dem Bar Koch­ba-Auf­stand (132-135 n. Chr.) waren etwa 500 000 Juden ge­tö­tet wor­den, den Über­le­ben­den war es nicht mehr er­laubt, das nun in Aelia Ca­pi­to­li­na um­be­nann­te Je­ru­sa­lem zu be­tre­ten. Es be­gann die so­ge­nann­te Dia­spo­ra, d.h. die Flucht und Ver­streu­ung der Juden im Rö­mi­schen Reich, die im He­bräi­schen im Üb­ri­gen galut (=Exil) heißt, und die jü­di­sche Ge­schich­te bis auf den heu­ti­gen Tag prä­gen soll­te.

Arch_of_Titus_Menorah

Rö­mi­sche Sol­da­ten schaf­fen das In­ven­tar des ge­plün­der­ten Tem­pels in Je­ru­sa­lem weg, z.B. die gol­de­ne Me­n­ora (sie­ben­ar­mi­ger Leuch­ter). Szene auf dem Ti­tus­bo­gen Ende des ers­ten Jahr­hun­derts nach Chris­tus.

Bild­quel­le: Arch of Titus Me­n­orah.png von Steer­pi­ke [CC BY-SA 3.0], via Wi­ki­me­dia Com­mons

Barkokhba-silver-tetradrachm

Te­trad­rach­me des Bar Koch­ba aus dem Jahre 134 n. Chr. Links der (70 n. Chr. zer­stör­te) Tem­pel in Je­ru­sa­lem mit Stern, rechts der Strauß aus Zwei­gen der Dat­tel­pal­me (Lulav) und der In­schrift „Für die Frei­heit von Je­ru­sa­lem“

Bild­quel­le: Bar­kokhba-sil­ver-te­trad­rachm.jpg von Ingsoc [CC BY-SA 3.0], via Wi­ki­me­dia Com­mons,

 

De­bel­la­re Su­per­bos – Ar­beits­blatt 4: Her­un­ter­la­den [docx][2 MB]

De­bel­la­re Su­per­bos – Ar­beits­blatt 4: Her­un­ter­la­den [pdf][194 kB]

 

Wei­ter zu Ar­beits­blatt 5