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Die vier Schritte zur Urteilsbildung

...mit Abschluss der Kursstufe

Lehrervorlage

1. Klärung der Aufgabenstellung

  • Problemstellung und Gesamtfrage aufzeigen (worum geht es?)
  • bei Bedarf Klärung von in der Aufgabenstellung enthaltenen Begriffen

2. Arbeiten mit dem „Instrumentarium“ – Transparenz im Vorgehen schaffen

  • Kriterien klären: Welche Kriterien sind für die Problemstellung geeignet? Kontroversität von Kriterien in Blick haben (z.B. bei Hartz IV Gerechtigkeit (unterschiedliche Formen) und Effizienz)
  • (Kursstufe) Spannungsverhältnisse bei Grundfragen des Politischen im Blick haben, z.B. zwischen Macht und Recht bei IB
  • Perspektiven anwenden: Aus welchen Perspektiven kann die Problemstellung betrachtet werden?
  • Teilbereiche klären: Welche Teilbereiche können bei der Problemstellung betrachtet werden (Politik/Gesellschaft/Wirtschaft)?

3. Formulierung von Teilurteilen (Sachurteile); entspricht dem Operator „beurteilen“

  • Zu den ausgewählten Kriterien unter Einbezug von konzeptuellem Wissen und Erkenntnissen aus der Materialanalyse Teilurteile formulieren, dabei
    • Perspektiven
    • Teilbereiche (Politik, Gesellschaft, Wirtschaft)
    • Fachsprache
    • Maßstäbe der Argumentation

    berücksichtigen und einbeziehen.

4. Formulierung eines Gesamturteils (Werturteil); entspricht dem Operator „bewerten“

Basierend auf den Teilurteilen durch Gewichtung der Kriterien und Offenlegung der Wertmaßstäbe ein Gesamturteil/eine Bewertung formulieren

Didaktische Hinweise

Bereits in Klasse 8 sollte die Urteilsbildung in vereinfachter (elementarisierter) Form eingeführt und eingeübt werden. In den folgenden Jahren sollte dann darauf aufbauend eine Progression erfolgen.

Zur elementarisierten Einführung in Klasse 8 eignen sich verschiedene strukturelle oder sprachliche Unterstützungshilfen, die je nach auch Lerngruppe in Kombination eingesetzt werden können. Derartige Unterstützungshilfen sind beispielsweise:

  • Bereits in der Problemstellung enthaltenen Einschränkung auf ausgewählte Perspektiven und /oder ausgewählte Kriterien,
  • vorgegebene Schlüsselfragen zur Problemstellung, die bereits Kriterien und Perspektiven vereinen,
  • vorgegebene Übersicht über Kriterien, die mit Schlüsselfragen zur Problemstellung operationalisiert sind,
  • vorgegebene Übersicht über Kriterien, die mit allgemeinen Schlüsselfragen operationalisiert sind,
  • vorgegebene und bereits auf Kriterien bezogene Argumente (z.B. Formulierungshilfen, Textfelder mit Argumenten),
  • vorgegebene Schlüsselfragen, die sich auf alle „vier Schritte der Urteilsbildung“ beziehen können,
  • vorgegebene sprachliche Bausteine als Formulierungshilfen.

In Klasse 8 sollten diese Ansätze bereits auf die konkrete Problemstellung bezogen sein (siehe hierzu auch die folgende Vorlage „Einführung der Urteilsbildung in Klasse 8“).

Im Sinne der Progression sollten dann – in Abhängigkeit von der Lerngruppe bzw. dem individuellen Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler – schrittweise die Unterstützungshilfen verringert werden, sodass die Schülerinnen und Schüler mit Abschluss der Kursstufe zu einer Problemstellung eine selbstständige eine differenzierte Urteilsbildung gemäß den „vier Schritten der Urteilsbildung“ durchführen können.

 

Vorlagen zu ausgewählten pbKs: Herunterladen [pdf][628 KB]

 

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