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Interview mit der Christin Anita J.

Material 1.4a (2)

Erzähl mal…

1. Was bedeutet für dich Glaube?

Der Glaube bedeutet mir sehr viel. Mit einer sehr bewussten und pers. Entscheidung ([mit] 19 Jahren) habe ich mich auf Gott/Jesus Christus/Heiliger Geist eingelassen und so wurde der Glaube für mich erfahrbar und real.

Glaube für mich heißt nicht, dass ich allen Schwierigkeiten und Problemen enthoben bin, sondern vielmehr, dass der Glaube mir Vertrauen schenkt, dass Gott es gut mit mir meint und mich nicht im Stich lässt. Wenn ich vom Glauben spreche, geht es mir um das Echte und Wahre.

2. Was würde dir ohne ihn fehlen?

Mein festes Fundament in jeder Lebenslage. Dieses Fundament gibt mir Gelassenheit, Sicherheit, Gewissheit und Geborgenheit, Vergebung meiner Schuld, ich kann um Entschuldigung bitten und auch meine eigenen Schwächen eingestehen.

3. Wie hast du deinen Glauben „gelernt“?

Glauben kann man nicht erlernen, sondern nur prüfen und erfahren. Bei mir durch Eltern, gläubige Großmutter, Religionsunterricht, Konfi-Unterricht, geistl. Vorbilder.

4. Welche(s) religiöse Fest / Ritual / Tradition ist dir am wichtigsten geworden? Warum?

Weihnachten, weil Gott durch Jesus auf die Erde kam und durch die Geburt Jesu Mensch wurde und Gestalt einnahm.

Ohne Weihnachten kein Ostern (Auferstehung) und kein Pfingsten (Sendung des Heiligen Geistes).

5. Gibt es einen Bibelspruch / einen Liedvers, der dich besonders begleitet hat? Erzähl mal.

Matthäus 6,33: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles weitere hinzugegeben.“

Ich liebe diesen Vers, weil er mir hilft, bei meinen Entscheidungen Prioritäten zu setzen, und ich dabei gute Erfahrungen gemacht habe, das heißt, ich mich nicht nur um mein Wohlergehen kümmere, sondern Freude habe, mich um Menschen zu kümmern und ihnen die Frohe Botschaft (Evangelium) weiterzusagen und vorzuleben.

Lied: „Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich still und leise, und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise. Wo Gottes Liebe in einem Menschen fällt, da wirkt sie fort in Tat und Wort hinaus unsere Welt.“ (Manfred Siebald)

6. Gibt es ein besonderes Erinnerungsstück, einen Gegenstand oder ein Schmuckstück oder Ähnliches, das deinen Glauben zeigt?

Eine selbst getöpferte Tonfigur, die im Sitzen einen weiten Schoß und weitgeöffnete Hände hat, um Gottes Segen zu erbitten und zu empfangen.

7. Wann ist dir Gott besonders nah?

Wenn ich auf ihn höre im Lesen der Bibel, gute Gottesdienste erlebe, christl. Bücher lese, besonders Biographien.

8. Ist dir das Gebet wichtig? Hast du da einen festen Ablauf oder ist das ganz frei?

Im Gebet pflege ich meine Beziehung zu Gott. Zitat: „Im Gebet lege ich die Gleise, dass die Kraft Gottes zu mir kommt.“

Gebet, weil ich dadurch jederzeit mit Gott im Kontakt bin und im Gespräch bleibe. Besondere Zeiten sind die Gebetszeit nach dem Frühstück im Blick auf den Tag und am Abend mit dem Rückblick auf den vergangenen Tag. Außerdem die spontane Fürbitte für Familie, Freunde, Kranke, Notleidende in den Kriegsgebieten und die Leistungsträger in der Gesellschaft. Beten befreit und macht geduldig, auf Gottes Hilfe zu hoffen.

9. Welche Rolle spielt der Glaube in deinem Alltag? Wie zeigt er sich?

Viel. Ich rechne damit, dass Gott mir hilft, und ich erfahre, dass der Glaube mir die Kraft gibt, mein Leben zu meistern.

10. Wann hattest du an deinem Glauben besonders zu knabbern gehabt?

Wenn Menschen, für die ich bete, konkrete Hilfe von Gott erfahren und sie dann anschließend nichts mehr von Gott wissen wollen, ihn auch nicht hinterfragen.

11. Wann fühltest du dich von deinem Glauben besonders getragen?

Notsituationen, in Ängsten, in Krankheit, in Gesprächen, bei denen ich besonders Weisheit brauche.

12. Gab es ein besonderes Erlebnis oder einen bestimmten Moment, der für dich und deinen Glauben besonders wichtig war?

Meine Partnerwahl. Mir war es wichtig, einen gläubigen Ehepartner zu haben, mit dem ich als Christ auch die gleichen Glaubenswerte teile. (Inzwischen 53 Jahre verheiratet!)

13. Warum bist du eigentlich Christin (geblieben)?

Weil der Glaube mir festen Halt gibt.

14. Waren deine Eltern „religiöser“ als du?

Nein. Sie haben ihren Glauben auf ihre Art gelebt.

15. Was hast du im Hinblick auf Glauben/Religion in der Erziehung deiner Kinder anders gemacht als deine Eltern?

Ich lebe meinen Glauben persönlicher und transparenter als meine Eltern.

16. Für Jugendliche ist es oft eine große Herausforderung, Glaube und Naturwissenschaft zusammenzubringen. Was denkst du darüber?

In der Wissenschaft sind Dinge zu erkennen. Im Glauben muss Gottes Geist seine Wahrheiten zu verstehen geben. Wenn ich glaube, muss ich meinen Verstand nicht an der „Garderobe" abhängen, sondern eins schließt das andere nicht aus.

17. Welche Bedeutung hat die Bibel für dich?

Die Bibel, Gottes Wort, erklärt mir, wer Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist ist. Wenn ich Gott akzeptiere, muss ich auch sein Wort gelten lassen. Auch das ist die Wahrheit. Aus der Bibel erfahre ich die Wahrheit über Gott, weil ER die Wahrheit ist. Wenn ich die Bibel lese, stoße ich immer wieder auf Fakten, Tatsachen, die der Wahrheit entsprechen.

Die Bibel ist für mich wie ein Kursbuch und Trostbuch. Und wenn mir die Worte ausgehen, auch ein Gebetsbuch. (Psalmen). Bei all den Unwahrheiten in unserer Welt, kann ich mich 100% auf Gottes Wort verlassen und ihm vertrauen.

18.

19. Welche Bedeutung hat Jesus für dich?

Jesus ist für mich auch mein Herr und mein Gott, Gottes Sohn. ER sagt von sich: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Bibel)

Glaube an Jesus Christus ist für mich kein verschwommenes Bild oder ferner Nebel, keine vage Hoffnung, sondern eine Gewissheit, dass Jesus lebt und existiert.

20. Was ist dir wichtig, von deinem Glauben / von deiner Religion weiterzugeben (eine bestimmte Grundüberzeugung, eine besondere Tradition, ein bestimmtes Ritual, ein bestimmter Wert)? Was soll bleiben?

Wenn ich Gott und die Bibel in Frage stelle und meine, es ist alles zeitbedingt und hat mir nichts zu sagen, werde ich bzgl. Glaube beliebig und belanglos. Also zurück zu dem lebendigen Gott und zur Bibel in der Sprache von heute für Menschen von heute.

21. Welchen Rat gibst du mir für mein Leben?

„Prüfe alles und das Beste behalte.“ (Bibel) „In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis.“

Ganz herzlichen Dank für deine Zeit, diese Fragen zu beantworten und für deine Bereitschaft, von deinem Glauben und deiner Religion zu erzählen!

Interviews für optionale Stunde 6: Herunterladen [pdf][404 KB]