„Gebrauchsanweisung“ für diese Unterrichtseinheit
Auf den ersten Blick erscheint die Fülle der hier im Material angebotenen Texte zu dicht und in der Menge sicherlich auch didaktisch schwer vermittelbar.
Wir möchten an dieser Stelle dazu einladen, die einzelnen Textbausteine eigenständig neu zu kombinieren und didaktisch je an den eigenen Kurs anzupassen. Das Material liefert unterschiedliche Textsorten: Uns schien es wichtig neben den dezidiert mystischen Texten auch solche zu liefern, die als Einleitungen zu lesen sind. Des Weiteren wollten wir auch in der mystischen Kategorie unterschiedliche Sorten anbieten (es finden sich dezidiert theologisch entwickelnde Texte, aber eben auch Briefe, Gedichte, Meditationen und Lieder – vieles davon lässt sich auch einfach nur hören und die Texte sind verzichtbar bzw. dienen als Sicherung und Transkript des Gehörten). Hier sei nahegelegt, die im Material unter „M1.5 [Ergänzungen / Alternativen für den Einstieg:]“ abgelegten Beispiele und darüber hinaus eigene Ideen in die Abläufe zu integrieren – auch diese können einseitige Textrezeptionen lockern und das Wahrnehmungsspektrum für die Mystik erweitern.
Unsere Idee vor den im Anschluss folgenden Unterrichtsabläufen ist also diese, die Abläufe als Beispielsammlung für mögliche Kombinationen zu lesen, die dann je unterrichtlich ganz anders aussehen und den jeweiligen Kursen angepasst sind.
Uns schien es trotz der Fülle der gelieferten Texte sinnvoll, bei diesen zu bleiben, da es mystischen/ sufischen Texten im Besonderen zu eigen ist, durch eigene Wendungen, Redundanzen und sich wiederholende Wortfiguren einen Sog zu entwickeln, der in der Wiederholung über den Text hinaus geht und sich damit einem texterklärenden „mastering“ entzieht.
Die hier vorgeschlagenen Texte sind also gezielt so ausgesucht und kombiniert, dass sich Themen und Motive wiederholen und so synergetische Schnittpunkte zwischen den christlichen und sufischen Texten entstehen: Es gibt Berührungspunkte, überraschende Übereinstimmungen und Analogien in den Aussagen.
Unterrichtlich hat sich gezeigt, dass den SuS diese Übereinstimmungen und Analogien durchaus in der Beschäftigung mit den (Hör-)Texten aufgehen und sie Spaß daran entwickeln, einen „mystischen Impetus“ aus den Texten zu tragen und mit diesem im Sinne der Texte und darüber hinaus weiterzuspielen und ihn auch an die eigenen und aktuellen Kontexte anzuschließen. In diesem Sinne werden im Material auch Angebote gemacht, wie sich der Impuls als ein gesellschaftskritischer und nach Alternativen suchender weiterführen ließe (vgl. bspw. dazu die Materialien unter M 3.7 / M 3.8).
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