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Kompetenzexegese

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

 

  • Die Schülerinnen und Schüler
    - können ausgehend von einer Passionsgeschichte und einer Osterperikope erläutern, warum für Christen Jesus Christus der Grund ihrer Hoffnung ist. [1]


Was muss ein Schüler/eine Schülerin wissen und können, um diese Kompetenz zu besitzen bzw. den Standard zu erfüllen? [2]


Vorbemerkung:

Der Unterrichtsentwurf geht davon aus, dass eine Passionsgeschichte im Kontext der Beschäftigung mit dem Prozess gegen Jesus, seiner Verurteilung und seinem gewaltsamen Tod Gegenstand des Unterrichts war. Obwohl die Formulierung des Bildungsstandards zu Recht darauf insistiert, dass der „Logos der Hoffnung“ das eine Kerygma von Tod und Auferstehung Jesu beinhaltet, beschränkt sich diese Unterrichtssequenz auf die im Bildungsstandard genannte Osterperikope. Dennoch sollte in den inhaltlichen Konnotationen der Zusammenhang zwischen Tod und Auferstehung Jesu immer mitgedacht werden. Näheres hierzu im Theologisch-didaktischen Kommentar.

 

Fachliche Kompetenzen

Wahrnehmungs- u. Darstellungsfähigkeit (EPA)

Die SuS können ...

  • darlegen, inwiefern die Erfahrung des Todes für den Menschen eine existentielle Bedrohung darstellt.
  • in Grundzügen die historisch rekonstruierbaren Ereignisse um den Tod Jesu schildern und darlegen, dass dieser Tod das endgültige Ende der irdischen Existenz Jesu darstellt.
  • exemplarische Osterperikopen in ihrer spezifischen Aussageintention sachgerecht wiedergeben.
  • das Bekenntnis zur Auferweckung bzw. Auferstehung Jesu als Ausdruck des Glaubens der ersten Jüngerinnen und Jünger darüber wahrnehmen, was mit Jesu personalem Sein nach Abschluss seiner irdischen Existenz (in seinem Tod) geschehen ist.
  • unsachgemäße Interpretationen dieser Glaubensaussage (Scheintodhypothesen, positivistische oder materialistische Kurzschlüsse usw.) beschreiben und ihre Unangemessenheit begründen.
  • die in den neutestamentlichen Schriften zentral genannten Gründe für die Entstehung dieses Glaubens („Sich-sehen-lassen Jesu“ / „geöffnetes und leeres Grab“) benennen.
  • Schwierigkeiten eines Menschen von heute bezüglich dieser neutestamentlich bezeugten Entstehungsanlässe erläutern.
  • nachösterliche Erscheinungsperikopen als Zeugnisse des Glaubens identifizieren und ihre Merkmale als literarische Gattung benennen.
  • erläutern, inwiefern diese Erscheinungsperikopen einen Versuch darstellen, ein „MEHR“ an Erfahrung auszusagen, das eigentlich unsagbar ist und das über den Bereich der Immanenz hinausweist.
  • beschreiben, inwiefern der Osterglaube Bedeutung für die Hoffnung jeder menschlichen Existenz gewinnen kann.


Deutungsfähigkeit (EPA)

Die SuS können ...

  • die Bedeutung von Metaphern in religiöser Sprache erörtern.
  • die Metaphorik der Rede von „Auferweckung“ bzw. „Auferstehung“ erläutern und sie auf das postmortale Geschick Jesu beziehen.
  • metaphorische und symbolische Elemente der Osterperikopen identifizieren und sachgerecht deuten.
  • Verweisungselemente auf Situation und Leben der Urgemeinde in den Erscheinungserzählungen aufzeigen.
  • eine Erscheinungsperikope in ihren zentralen existentiellen Aussagen und in ihrer Glaubensaussage deuten.
  • darüber hinaus aufzeigen, inwiefern die Perikope auf ein Mehr an Erfahrung hinweist, das sich der Sagbarkeit entzieht.

 

Personale Kompetenzen

Die SuS können

  • die Tragweite existentieller Fragestellungen, wie die nach dem Tod, für ihre eigene Existenz erkennen, ein ihrem Alter angemessenes persönliches Verhältnis dazu entwickeln und es kommunizieren.
  • die aus dem Osterglauben resultierende Hoffnungsdimension des christlichen Glaubens mit den eigenen Überzeugungen in Bezug setzen.
  • unterschiedliche Glaubensüberzeugungen in ihren Tiefenstrukturen und Begründungszusammenhängen wahrnehmen und tolerieren.

 

Methodische Kompetenzen

Die SuS können

  • Methoden der Textarbeit so anwenden, dass biblische Texte sachgemäß wahrgenommen, erschlossen und gedeutet werden.
  • Methoden der Bildinterpretation so anwenden, dass Werke der Kunst in ihrer Tiefenaussage sachgemäß wahrgenommen, erschlossen und gedeutet werden.
  • in unterschiedlichen Formationen Arbeitsprozesse eigenständig planen, steuern und zielgerichtet durchführen.
  • Arbeitsergebnisse sach-, adressatengerecht und interessant präsentieren.
  • ihren Kompetenzzuwachs eigenständig dokumentieren und reflektieren.

 

Soziale Kompetenzen

Die SuS können

  • in gemeinschaftlichen Arbeitsprozessen ergebnisorientiert zusammen arbeiten.
  • eigene Arbeitsergebnisse adressatengerecht vermitteln.
  • sich gegenseitig in ihren Fähigkeiten und Überzeugungen wahr- und ernst nehmen.
  • sich gegenseitig im Fortgang ihrer individuellen Bildungsprozesse positiv unterstützen.

 

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[1] Bildungsplan 2004 S. 47/49.
[2] Formuliert nach G. Gnandt, Impulse zu einem (auch) kompetenzorientierten Unterricht, (2010) S. 8/9.

 

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