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Kriteriale Bewertung schriftlicher Textproduktionen in der Mittelstufe

Kurze theoretische Hinweise

Rahmenbedingungen:

vgl. Notenbildungsverordnung § 8 (1):

„Klassenarbeiten geben Aufschluss über Unterrichtserfolg und Kenntnisstand einer Klasse und einzelner Schüler und weisen auf notwendige Fördermaßnahmen hin.  Sie werden daher in der Regel nach Phasen der Erarbeitung, Vertiefung, Übung und Anwendung angesetzt. Klassenarbeiten sind in der Regel anzukündigen.“

Funktionen von Leistungsbeurteilungen:

(nach Engelbert Thaler Englisch unterrichten, Cornelsen 2012,S. 298):

  • Feedback für Lehrende über Unterrichtserfolge u. weitere Planung
  • Feedback für Lernende über Stärken und Schwächen
  • Orientierung für Lernende in Bezug auf andere Lernende
  • Motivation: Verstärkung der Leistungsbereitschaft
  • Kommunikation: Elterninformation
  • Selektion

Grundprinzipien der schriftlichen Leistungsermittlung:

(nach Andreas Nieweler Fachdidaktik Französisch Klett, 2006, S. 272 ff ):

  • Bildungsplan- und Lernzielbezug
  • Transparenz der Leistungsanforderungen
  • Zusammenhang von Unterricht und Leistungsermittlung
  • Konformität von Übungstyp und Aufgaben in der Klassenarbeit
  • mittlerer Schwierigkeitsgrad
  • Positiv- statt Negativbewertung
  • motivierende äußere Gestaltung

Prinzipien für den Aufbau einer Klassenarbeit:

(nach Andreas Nieweler Fachdidaktik Französisch Klett, 2006, S. 272 ff.):

  • Vom Einfachen zum Komplexen (bei der Punktevergabe entsprechend gewichten)
  • Objektivität, Reliabilität und Validität der Aufgaben anstreben
  • Aufgabenvielfalt:
    • Balance zwischen geschlossenen, halboffenen und offenen Formen
    • kommunikative Kompetenzen möglichst trennscharf überprüfen
    • Orientierungsrahmen für textproduktive Aufgaben vorgeben (z.B. visuelle, lexikalische Stimuli, Erwartungen quantitativ umreißen)
    • Musterlösung erstellen, Punktevergabe festlegen und den Schülern transparent machen

Prinzipien für die schrittweise Einführung von Bewertungskriterien:

Schreiben ist ein komplexer „Prozess, der auf verschiedenen Reflexionsebenen stattfindet und sich aus einer Vielzahl von Einzelaktivitäten, Strategien und rekursiven Abläufen zusammensetzt.“
(Sara Tischbein „Schreiben“ in: Krechel, Hans-Ludwig (Hrsg.) Französisch-Didaktik, Berlin, 2015, S. 190).

 

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