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Was bedeutet das nun für die Schule?
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Meiner Ansicht nach stehen Bildungsverwaltung
und Schule hier zweifach in der Pflicht: Es müssen entsprechende
Bildungsangebote bereitgestellt werden – dies geschieht z.
B. mit der ITG. Es muss aber auch dafür Sorge getragen werden,
dass diese Angebote von beiden Geschlechter in gleicher Weise
wahrgenommen werden können. Es darf auf keinen Fall zugelassen
werden, dass im Laufe der Schulzeit – aus was für Gründen
auch immer – Mädchen aus diesen Bereichen ausgegrenzt werden.
Ist dies nämlich erst einmal geschehen, so ist davon auszugehen,
dass sie sich auch in ihrer späteren Berufslaufbahn diesen
Gebieten nicht wieder zuwenden. Die bildungspolitische Pflicht
ist nicht mit der Ausweitung der Angebote abgedeckt. Es geht
vielmehr um deren Gestaltung. Will man jedoch hierüber Aussagen
machen, so ist zunächst einmal nach den Gründen für die beobachtbaren
Unterschiede zu fragen.
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Worin liegt das Problem begründet?
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Ein möglicher Standpunkt ist, davon
auszugehen, dass die Mädchen in bezug auf Technik und Computer
Defizite aufweisen, ihnen die rechte Begeisterung fehlt, und
man sich überlegen muss, wie man sie am besten “ködern” kann.
Dieser – etwas überspitzt formulierte – Defizitansatz wurde
vor allem in der Anfangszeit – also den späten 80er Jahren
– vertreten.
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Heute ist vielfach belegt, dass
dieser Ansatz zu kurz greift und auch die tatsächlichen Einstellungen
der Mädchen bzw. Frauen zum Computer nur unzureichend berücksichtigt.
Darüber hinaus wird zunehmend die unreflektierte Computerfaszination,
wie Jungen sie an den Tag legen, kritisiert. Keinesfalls kann
es das Ziel sein, Mädchen zu einer solchen Haltung zu bewegen.
So sind inzwischen nicht allein die Mädchen im Blick, sondern
auch die Haltung der Jungen wird hinterfragt. Das zeigt sich
rein äußerlich darin, dass Projekte nicht mehr unter dem Titel
"Mädchen und Computer", sondern "Mädchen, Jungen und
Computer" laufen.
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Erfolgversprechender und zukunftsweisender
ist der sozialisationstheoretische Ansatz, der nach den Faktoren
fragt, die die Entwicklung und Herausbildung der individuellen
Interessen und Fähigkeiten der Jugendlichen beeinflussen.
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Schwerpunktmäßig möchte ich hier
zwei Bereiche herausgreifen: das herrschende Technikverständnis
und den Einfluss der bestehenden Rollenbilder. Für eine ausführliche
Diskussion verweise ich auf die Materialien des Projekts "Mädchen
und Computer, " die wir am Deutschen Institut für Fernstudienforschung
zur Lehrerfortbildung entwickelt haben (Niederdrenk-Felgner
1993).
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