Die Sensibilisierung für die Thematik erhält
besondere Bedeutung und Relevanz in Bereichen, die in unterschiedlicher
Weise männlichen bzw. weiblichen Lebenswelten zugeordnet
werden. Dazu gehört auch der Komplex Technik, Computer
und neue Medien, der immer noch als männlich besetzt
gilt.
Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass es weder
dem Informatikunterricht noch dem in früheren Klassenstufen
einsetzenden Unterricht zur Informationstechnischen Bildung
gelungen ist, auf die unterschiedlichen Herangehensweisen
von Mädchen und Jungen an den Computer in solcher Weise
einzugehen, dass sie in gleichem Maße die Chancen
der entsprechenden Bildungsangebote nutzen. Auch mit dem
verstärkten Einsatz neuer Medien im Fachunterricht
ist das Problem nur scheinbar gelöst. Vielmehr ist
es gerade jetzt dringend notwendig, nach den Gründen
für die Zurückhaltung zu fragen, die viele Mädchen
dem Computer gegenüber zeigen.
Im ersten Teil der Tagung wird Gelegenheit für eine
ausführliche Problemanalyse gegeben.
Ziel dabei soll es sein, auf der Grundlage von Ergebnissen
aus der Koedukations- und Frauenforschung Kriterien für
die Gestaltung eines Unterrichts aufzustellen, der Mädchen
und Jungen gerecht wird.
Dabei soll auch bewusst gemacht werden, dass wir alle
mehr oder weniger darauf konditioniert sind, die Jungen
stärker im Blick zu haben als die Mädchen. Andersherum
ausgedrückt: Es wird dezidiert die Position der Mädchen
vertreten und gefragt, wie eigentlich ein Unterricht mit
neuen Medien aussehen sollte, der sich sowohl inhaltlich
als auch methodisch auf ihre Wünsche und Bedürfnisse
einstellt.
Im zweiten Teil der Tagung besteht die Möglichkeit,
in angeleiteten Arbeitsgruppen diese Kriterien in konkrete
Unterrichtseinheiten umzusetzen und anschließend zu
diskutieren.
|
|