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Vor­be­mer­kun­gen zur 2. und 3. Un­ter­richts­se­quenz

Die bei­den Un­ter­richts­se­quen­zen „Wer bin ich und wer will ich wer­den?“ und „Was ist, wenn alles schief­geht?“ sind ge­klam­mert durch zwei Pau­lus­zi­ta­te aus Phil 3,12 und 3,8, die die Chris­tuser­kennt­nis des Pau­lus in un­ge­wöhn­li­cher Weise mit der Le­bens­sicht von jun­gen Men­schen ver­knüp­fen und zur Dis­kus­si­on an­re­gen sol­len.

„Es ist also nicht so, dass ich das alles schon er­reicht hätte und schon am Ziel wäre. Aber ich setze alles daran, ans Ziel zu kom­men.“ (Phil 3,12 NGÜ – Neue Gen­fer Über­set­zung)

„Was mir frü­her ein Ge­winn zu sein schien, […] ist in mei­nen Augen nichts an­de­res als Müll.“ (Phil 3,8)

Das erste Zitat „passt“ wun­der­bar auf die Si­tua­ti­on der SuS, die in der Regel in der Kurs­stu­fe leis­tungs- und ziel­ori­en­tiert sind: Sie wol­len das Ab­itur ab­le­gen, eine Aus­bil­dung ma­chen und/oder ein Stu­di­um ab­sol­vie­ren, eine ei­ge­ne Fa­mi­lie grün­den usw., um in guter Work-Life-Ba­lan­ce mög­lichst viele ihrer Le­bens­zie­le zu ver­wirk­li­chen. Dass in den letz­ten Jah­ren eine ge­wis­se Neu­ori­en­tie­rung er­kenn­bar ist, die sich mit dem Schlag­wort Fri­days for Fu­ture an­rei­ßen lässt, stellt in der Regel diese Le­bens­ziel-Ori­en­tie­rung von jun­gen Men­schen nicht grund­sätz­lich in Frage.

Das spie­gelt sich in den Schü­ler­fra­gen: „In­wie­weit muss/soll ich funk­tio­nie­ren? Glück – was be­deu­tet es / Wann ist man glück­lich? Ist eine Pla­nung der Zu­kunft sinn­voll? Was soll das Ganze?“

In der über­wie­gen­den An­zahl er­le­be ich am Gym­na­si­um SuS, die po­si­tiv in die Zu­kunft schau­en, die ge­stal­ten und aktiv an der Ge­sell­schaft teil­ha­ben wol­len. Gleich­zei­tig ver­un­si­chert auch viele eine Welt, in der alles mög­lich scheint, die den jun­gen Men­schen Ent­schei­dun­gen ab­ver­langt, wo doch bis­lang alles für sie ge­re­gelt wor­den ist.

Pau­lus war sich sei­nes Le­bens als Pha­ri­sä­er si­cher und er war sich auch ganz si­cher, dass Jesus nicht der Ge­sand­te Got­tes sein konn­te (Gal 3,13 „Ver­flucht ist, der am Holz hängt“). In­so­fern war es für ihn fol­ge­rich­tig, dass das Chris­ten­tum ver­folgt wer­den muss. Die Chris­tuser­kennt­nis vor Da­mas­kus stellt sein bis­he­ri­ges Leben ra­di­kal in Frage, was bis­lang für ihn galt, er­weist sich als falsch (Müll). Aus den Trüm­mern sei­nes bis­he­ri­gen Le­bens wird durch den gött­li­chen Im­puls etwas völ­lig Neues und es bil­det sich der Kern­punkt der pau­li­ni­schen Recht­fer­ti­gungs-lehre her­aus.

In­so­fern kön­nen die bei­den Pau­lus­zi­ta­te aus dem Phil­ip­per­brief als Auf­hän­ger für die bei­den Un­ter­richts­se­quen­zen ver­wen­det wer­den.

 

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Wei­ter zu Se­quenz B2