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Se­quenz B5

„An wel­chen Gott glau­ben Chris­ten? An wel­chem Gott darf ich zwei­feln?“

Es emp­fiehlt sich, die Un­ter­richts­se­quenz B5 mit einer Schü­ler­um­fra­ge zu be­gin­nen. Die SuS soll­ten hier­bei nicht nur ihre ak­tu­el­le Got­tes­vor­stel­lung re­flek­tie­ren, son­dern auch dar­über nach­den­ken, ob sich ihre Vor­stel­lung von Gott im Laufe ihres Le­bens ver­än­dert hat. Die Um­fra­ge kann schrift­lich an­onym er­fol­gen oder je nach Of­fen­heit der Kurs­teil­neh­me­rin­nen und -teil­neh­mer auch im Un­ter­richts­ge­spräch. Bei einer schrift­li­chen Um­fra­ge lohnt sich je­doch die Tran­skrip­ti­on durch die Lehr­kraft und in der Fol­ge­stun­de eine gründ­li­che­re Be­spre­chung im Un­ter­richt (z.B. in Grup­pen­ar­beit: Su­chen der Kern­the­men, ele­men­ta­ren Fra­gen).

Aus­sa­gen wie „Ich will glau­ben, aber ich kann nicht!“ sind durch­aus denk­bar und the­ma­ti­sie­ren einen Zwei­fel, der von vie­len SuS emp­fun­den wird. Dabei ist die Frage, was zu glau­ben ist und an wen, erst mal offen. Der Zwei­fel an der Exis­tenz eines Got­tes ge­hört na­tür­lich dazu, nicht zu­letzt an­ge­sichts des in der Welt vor­han­de­nen Leids. Aber das Feld der Un­si­cher­hei­ten ist weit­aus grö­ßer. Er­hel­lend ist für viele die Ein­sicht, mit dem Zwei­feln nicht al­lein da­zu­ste­hen. „Ich glau­be; hilf mei­nem Un­glau­ben!“, ruft im Mar­ku­sevan­ge­li­um der Vater, des­sen Kind von Jesus ge­heilt wer­den soll. Die­ser Satz ist nur ver­ständ­lich, wenn der Un­glau­be als Be­stand­teil des Glau­bens ver­stan­den wird. Es gibt viele auch bi­bli­sche Vor­bil­der dafür. In der Dis­kus­si­on um Glau­be, Zwei­fel und Un­glau­be wer­den die pro­zess­be­zo­ge­nen Kom­pe­ten­zen der Dia­log­fä­hig­keit (2.4) im be­son­de­ren an­ge­steu­ert. Dabei geht es um die To­le­ranz und Ak­zep­tanz der je­wei­li­gen An­sicht und die Ein­sicht, dass die ei­ge­ne Mei­nung und Hal­tung eine wan­del­ba­re ist.

Dass ge­ra­de kind­li­che Got­tes­bil­der in der me­dia­len Welt gern re­zi­piert wer­den und of­fen­sicht­lich mit ein­fa­chen Him­mels­vor­stel­lun­gen eine brei­te Be­völ­ke­rung an­spre­chen, kann mit der Nes­pres­so-Wer­bung (B5.3) the­ma­ti­siert wer­den (vgl. hier­zu auch die pbK 2.1.4 Wahr­neh­mung und 2.2.2 Deu­tung). Die SuS ar­bei­ten die Poin­ten der Filme her­aus und füh­ren sie auf ver­schie­de­ne re­li­giö­se The­men (All­macht, Ver­füh­rung, Ent­schei­dung über Leben und Tod, Him­mel und Pa­ra­dies etc.) zu­rück (vgl. Ma­te­ri­al­an­hang B5.3). Dabei kön­nen sie die Re­zep­ti­on re­li­giö­ser Mo­ti­ve im sä­ku­la­ren Um­feld wahr­neh­men und er­ken­nen.

Die ibK 3.4.3 (2) „Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen bi­bli­sche und theo­lo­gi­sche Aus­sa­gen über Gott er­läu­tern“, wird über die The­men Epi­pha­ni­en und Tri­ni­tät er­ar­bei­tet. Hier­bei geht es back to the roots in das Stu­di­um ver­schie­de­ner Bi­bel­stel­len: Mose und der Dorn­busch, Elia in der Wüste, Jesu Taufe, Got­tes­sohn­schaft und die Ich-bin-Worte (B5.4, B5.6, B5.9, B5.10, B5.11).

Das Thema Zwei­fel und Glau­be wird mit den Stan­dard­tex­ten zur Re­li­gi­ons­kri­tik wie­der auf­ge­grif­fen. Die ibK 3.4.3 (3) er­for­dert eine theo­lo­gisch be­grün­de­te Stel­lung­nah­me und kann mit dem Ver­gleich der Po­si­tio­nen von Lud­wig Feu­er­bach, von An­selm von Can­ter­bu­ry und von Blai­se Pas­cal vor­ge­nom­men wer­den (B5.14, B5.15, B5.16).

Im letz­ten Schritt der Se­quenz wer­den die SuS zur Ge­stal­tung einer Wer­bung auf­ge­for­dert (vgl. pbK 2.5.4 Ge­stal­tung). In Re­kurs auf die Nes­pres­so-Wer­bung sol­len sie nun selbst eine Idee bzw. eine Wer­bung ent­wi­ckeln. Dabei sol­len die be­han­del­ten bi­bli­sche Bil­der als re­li­giö­se Mo­ti­ve spie­le­risch auf­ge­grif­fen wer­den (B5.17).

 

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Wei­ter zu Se­quenz B6