Lösungen - Sage
Die Sage vom Schinderhannes
Zerbrochenes Ei im Mai
Es war im Mai zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Das genaue Jahr weiß keiner mehr. Damals trieb ein Bauernsohn namens Johann Büchler sein Unwesen im Taunus. Es war der berühmt berüchtigte Schinderhannes, Anführer einer Räuberbande, die nur die Reichen ausnahm.
Zu dieser Zeit traf eine Bäuerin auf dem Weg zum Markt auf einen ihr unbekannten Mann.
, Guten Tag, Frau", sagte der Fremde.
, Grüß Gott", sagte die Bäuerin, der vor Schreck fast das Wort im Halse steckenblieb, „wo wollt ihr denn hin?"
, Ich gehe immer der Nase nach. Und du, Frau?"
, Ich eile auf den Markt. Eier verkaufen."
, Gib mir den schweren Korb, ich trage ihn ein bisschen", bot sich der Fremde an.
So gingen sie eine Weile nebeneinander her, bis der Mann fragte: „Hast du denn gar keine Angst so allein?"
Die Bäuerin seufzte: „Angst habe ich schon, vor allem vor dem Schinderhannes."
, Aber der Schinderhannes", entgegnete der Mann, der tut doch den armen Leuten nichts. Der nimmt nur den Reichen ab, was sie sich ergaunert haben!"
, Trotzdem", schimpfte die Bäuerin. „Dem Schinderhannes wünsche ich alles Schlechte. Der Teufel soll ihn holen!"
Als sich ihre Wege trennten, gab ihr der Fremde den Eierkorb zurück und sagte:
, Mach`s gut, Frau, ich bin der Schinderhannes."
Vor Schreck fiel die Bäuerin mit dem Hinterteil in den Korb. Da waren es lauter Rühreier.
Der Schinderhannes lachte, dass ihm die Tränen über die Backen liefen.
Dann gab er der Bäuerin einen Taler: „Hier, dass du keinen Schaden hast."
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