Wo wird das Problem sichtbar?
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Computer sind – genau wie viele andere neue
Technologien – aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Sie
begegnen uns überall und in den verschiedensten Funktionen:
Keine Fahrkarte wird heute ohne die Hilfe eines Computers
gebucht und gekauft, im Behandlungszimmer der Arztpraxis werden
unsere Daten direkt in den Computer eingegeben – und abgerechnet
– und in den Privathaushalten sind längst nicht mehr nur Spielcomputer
anzutreffen.
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Bei den vielen Anwendungen des Computers, z.
B. im Dienstleistungssektor, sind Frauen keineswegs unterrepräsentiert
– im Gegenteil. Im Büro-Bereich gibt es heute kaum einen Arbeitsplatz
ohne PC, Frauen kommen damit genauso zurecht wie Männer. Warum
also die ganze Aufregung?
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Im Arbeitsleben stellt sich in der Tat kein
quantitatives Problem. Eher sind hier qualitative Unterschiede
festzustellen. In der Schule allerdings gibt es durchaus Unterschiede,
was die zahlenmäßige Beteiligung von Mädchen und Jungen an
Angeboten im Computerbereich angeht, und diese sind nicht
zu übersehen.
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Seit den 80er Jahren wird in den alten Bundesländern
im Wahlpflichtbereich der Oberstufe Informatik angeboten.
Nach einer anfänglichen Begeisterung für dieses neue Fach
bei Mädchen und Jungen stellte sich hier jedoch bereits nach
wenigen Jahren ein geschlechtstypisches Wahlverhalten ein,
wie wir es sonst nur von Physik und Mathematik kennen. In
Baden-Württemberg z. B. wählten im Großraum Stuttgart in den
Jahren 1990 - 1992 52% der Jungen aber nur 17%
der Mädchen in der Klassenstufe 12 das Fach Informatik (Frank
1995, S. 114). Ähnliche Tendenzen sind aus anderen Bundesländern
bekannt (vgl. z. B. Lang & Schulz-Zander 1994, S. 322
f.).
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Ein Blick zu den Universitäten zeigt, dass
sich der Rückzug der Mädchen bzw. jungen Frauen aus der Informatik
dort fortsetzt: Im Wintersemester 1982/83 betrug der Frauenanteil
bei den Erstsemestern noch 19,1%; 10 Jahre später im Wintersemester
1992/93 waren es nur noch 8,6% (Ebach 1994). Eine genauere
Analyse dieser Entwicklung lässt den Schluss zu, dass die
verstärkte Einbeziehung des Computers in den Unterricht an
den Schulen und die Art und Weise, wie dies geschieht, mit
zum Rückgang des Frauenanteils im Studium beigetragen haben
(Ebach 1994)
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Ich habe mich zunächst auf den Informatikunterricht
bezogen, weil hier inzwischen langjährige Erfahrungen vorliegen
und Entwicklungen beobachtbar sind. Wir haben aber heute eine
andere Situation: Die Computer bzw. multimediale Lernumgebungen
werden immer weiter auch in andere Unterrichtsfächer einbezogen,
die Jugendlichen haben auch außerhalb der Schule immer mehr
und vielfältigere Zugangsweisen zum Computer. Ist auch hier
und immer noch das Interesse der Mädchen am Computer geringer?
Mögen sie sich damit nicht auseinandersetzen?
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