M4: Teilschritte einer wissenschaftlichen Beobachtung
Arbeitsauftrag:
Lies den nachfolgenden Text und beschreibe anhand eines eigenen Beispiels wodurch sich das Beobachten von einer Deutung und von einer Beurteilung unterscheidet!
1. Auswahl des Teilbereiches der Wirklichkeit, der beobachtet werden soll
Zunächst wird exakt festgelegt, was beobachtet werden soll. Darüber hinaus wird eine Hypothese aufgestellt.
Eine Hypothese ist eine vermutete Annahme, darüber, welchen Verlauf die Beobachtung nehmen wird. Wenn beispielsweise die sprachlichen Fähigkeiten von Kind L. beobachtet werden sollen, so könnte meine Annahme lauten: Das sprachliche Verhalten von L. ist altersentsprechend entwickelt oder die Sprachentwicklung von L. ist nicht altersentsprechend entwickelt, L. hat Mühe sich in ganzen Sätzen auszudrücken.
Außerdem wird festgelegt, welche Art der Beobachtung angemessen angewendet werden soll.
2. Beobachtung
Die Beobachtung erfasst möglichst, was zu sehen ist. In diesem Teilschritt erfolgt eine möglichst exakte Beschreibung der Wahrnehmung ohne Interpretation oder Wertung.
3. Deutung der Beobachtung
Bei der Deutung setzt sich der Forscher mit der Frage auseinander, wie das Beobachtete interpretiert werden kann. Alles, was beobachtet wurde, wird in diesem Teilschritt ausgewertet. Zu Beginn einer Deutung überprüft der Forscher ob die zu Beginn aufgestellte Hypothese richtig gewesen ist. Interpretationen der Beobachtung können sein z. B.: „Deshalb nehme ich an, dass hier ... passiert.“ „Wahrscheinlich macht X das, um .., daraus schließe ich, dass sich ... so fühlt ...“
4. Beurteilung der Beobachtung
Bei der Beurteilung werden die gewonnenen Ergebnisse zu einem Gesamtbild zusammengefasst. Einbezogen werden Faktoren, die den Beobachtungs-prozess beeinflusst haben könnten.
Mögliche Fragen z. B.: Wo könnten Fehler die Beobachtung beeinflusst haben? Hätte sich die Person ggf. zu einer anderen Tageszeit anders verhalten? Wie stark beeinflusst möglicherweise meine Persönlichkeit oder Biografie meine Beobachtung? (Wahrnehmungsfehler)
Text von D. Maurer in Anlehnung an Jaszus und verschiedene Lehrbücher
M4:
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