Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

An­hang

Der An­hang um­fasst vier Teile:

I. Adres­sen von In­ter­net­sei­ten hu­ma­ni­tä­rer Or­ga­ni­sa­tio­nen, auf denen Schü­le­rin­nen und Schü­ler In­for­ma­tio­nen über die Ziele, Ein­satz­or­te und Pro­jek­te die­ser Or­ga­ni­sa­tio­nen in Afri­ka und in an­de­ren Kri­sen­ge­bie­ten der Welt fin­den. Die Er­geb­nis­se einer sol­chen in­di­vi­du­el­len oder von einer Grup­pe durch­ge­führ­ten Re­cher­che könn­ten der Klas­se zum Bei­spiel im Rah­men von Prä­sen­ta­tio­nen oder in Form eines Grup­pen­puz­zles zu­gäng­lich ge­macht wer­den.

II. In­ter­net­adres­sen von fünf Tex­ten über Kin­der­sol­da­ten in Afri­ka und Opfer von Land­mi­nen. Für den Un­ter­richt müss­ten bei den un­be­ar­bei­te­ten Tex­ten Hil­fen und Auf­ga­ben­stel­lun­gen, die dem Leis­tungs­stand der Klas­se bzw. ein­zel­ner Schü­ler­grup­pen ent­spre­chen, er­gänzt wer­den bzw. die Eig­nung der vor­ge­schla­ge­nen Auf­ga­ben ge­prüft wer­den.

III. Kern einer Liste the­men­spe­zi­fi­schen Vo­ka­bu­lars für die Ziel­grup­pe zum Wei­ter­schrei­ben

IV. Lek­tü­re­vor­schlä­ge zum the­ma­ti­schen Kon­text der afri­ka­ni­schen fran­co­pho­nie, die sich für den Ein­satz in Klas­se 10 eig­nen

An­hang I: In­ter­net­adres­sen hu­ma­ni­tä­rer Or­ga­ni­sa­tio­nen

Auf den Home­pages des fran­zö­si­schen und des Schwei­zer Roten Kreu­zes sind vor allem die Sei­ten von In­ter­es­se, auf wel­chen der in­ter­na­tio­na­le Ak­ti­ons­ra­di­us der Or­ga­ni­sa­tio­nen vor­ge­stellt wird:

croix-rouge.fr (letz­ter Auf­ruf: 5. 1. 2017)

https://​www.​red­cross.​ch/​fr/​la-​croix-​rouge-​agit-​dans-​le-​monde-​en­t­ier [bro­ken link] (letz­ter Auf­ruf: 5. 1. 2017)

Die Tä­tig­kei­ten von Méde­cins sans fron­tières:

msf.​fr (letz­ter Auf­ruf: 5. 1. 2017)

Eine Teil­grup­pe der Or­ga­ni­sa­ti­on Han­di­cap In­ter­na­tio­nal un­ter­stützt die Opfer von Land­mi­nen, führt Mi­nen­räu­mungs­ak­tio­nen durch etc.:

han­di­cap-in­ter­na­tio­nal.fr (letz­ter Auf­ruf: 5. 1. 2017)

Jo­han­ni­ter-Aus­lands­hil­fe

jo­han­ni­ter.de (letz­ter Auf­ruf: 5. 1. 2017)

L’Ordre de Malte bzw. Mal­te­ser In­ter­na­tio­nal:

mal­te­ser-in­ter­na­tio­nal.org (letz­ter Auf­ruf: 5. 1. 2017)

An­hang II: Fünf Texte über Kin­der­sol­da­ten in Afri­ka und Land­mi­nen­op­fer

Un en­fant sol­dat, c’est quoi ?

https://​www.​unicef.​be/​fr/​a-​pro­pos-​unicef/​nos-​7-​do­mai­nes-​dac­tion/​la-​pro­tec­tion/​les-​en­fants-​sol­dats/ [bro­ken link] (letz­ter Auf­ruf: 15. 1. 2019, 10:18 Uhr)

L’his­toire d’Ish­ma­el, 36 ans, an­ci­en en­fant sol­dat

https://​www.​unicef.​be/​fr/​lhis­toire-​de-​ish­ma­el-​36-​ans-​an­ci­en-​en­fant-​sol­dat/ [bro­ken link] (letz­ter Auf­ruf : 8. 12. 2018)

Lisez l’ar­ti­cle. En­sui­te, répon­dez aux ques­ti­ons sui­van­tes. Notez aussi les li­gnes où vous trou­vez les in­for­ma­ti­ons et sou­li­gnez-les dans le texte en em­ployant différen­tes cou­leurs.

  1. Défi­nis­sez : qu’est-ce que c’est qu’un en­fant-sol­dat ?
  2. Com­pa­rez la vie d’un en­fant sol­dat (telle qu’elle est décrite dans l’ar­ti­cle) à la vie d’un en­fant en Al­le­ma­gne.
  3. Nom­mez et ex­pli­quez les sen­ti­ments d’Ish­ma­el quand l’UNICEF lui a per­mis de re­de­ve­nir en­fant

L’his­toire de Juan Car­los, 27 ans, vic­time d’une mine an­ti­per­son­nel

https://​www.​unicef.​be/​fr/​lhis­toire-​de-​juan-​car­los-​27-​ans-​vic­time-​dune-​mine-​ant​iper​sonn​el/ [bro­ken link] (letz­ter Auf­ruf : 8. 12. 2018)

Des mil­liers d'en­fants sol­dats tou­jours im­pli­qués dans les gu­er­res

rfi.​fr (letz­ter Auf­ruf : 8. 12. 2018)

Témoi­gna­ge d'un en­fant sol­dat en RDC

vi­si­ondu­mon­de.fr (letz­ter Auf­ruf : 27. 12. 2016, 10:15 Uhr)

An­hang III: Vo­ca­bu­lai­re théma­tique – Kern einer Liste the­men­spe­zi­fi­schen Vo­ka­bu­lars zum Wei­ter­schrei­ben

Français

Al­le­mand

In­for­ma­ti­ons supplémen­taires: con­ju­gai­sons, champs séman­ti­ques etc.

la gu­er­re ci­vi­le

Bür­ger­krieg

la bande armée

be­waff­ne­te Bande

le gu­er­ri­er

Kämp­fer, Krie­ger

un en­fant sol­dat

Kin­der­sol­dat

com­batt­re

lut­ter

com­batt­re qn/qc (ou : cont­re qn/qc)

lut­ter cont­re qn/qc

kämp­fen

gegen jdn/etw. kämp­fen, jdn/etw. be­kämp­fen

→ faire la gu­er­re à qn/qc

une arme

Waffe

le fusil

Ge­wehr

→ une arme

la balle

Kugel

→ la mu­ni­ti­on

un cou­teau

Mes­ser

→ une arme

la mine

le champ de mines

poser des mines

Mine

Mi­nen­feld

Minen legen

tirer sur qn/qc

auf jdn/etw. schie­ßen

tuer qn

jdn töten

la po­pu­la­ti­on ci­vi­le

Zi­vil­be­völ­ke­rung

la vic­time

Opfer

le sang

sai­gner

Blut

blu­ten

bles­ser qn

le/la blessé/e

la bles­su­re

jdn ver­let­zen

der/die Ver­letz­te

Ver­let­zung

le gou­ver­ne­ment

Re­gie­rung

le garde du corps

Leib­wäch­ter, Bo­dy­guard

le fil de fer bar­belé

le bar­belé

Sta­chel­draht

l’aide hu­ma­ni­taire (f)

hu­ma­ni­tä­re Hilfe

la nour­ri­tu­re

Nah­rung

un in­fir­mier / une in­fir­mière

Pfle­ger, Kran­ken­schwes­ter

sau­ver qn/qc

jdn/etw. ret­ten

soi­g­ner qn/qc

Jdn/etw. pfle­gen

la piste d’at­ter­ris­sa­ge

Lan­de­bahn

An­hang IV: Lek­tü­re­vor­schlä­ge zum the­ma­ti­schen Kon­text der afri­ka­ni­schen fran­co­pho­nie, die sich für den Ein­satz in Klas­se 10 eig­nen

Wir dan­ken un­se­rer Kol­le­gin Sa­bi­na Ro­se­brock für das freund­li­che Über­las­sen der Über­sicht zu Di­dier Da­en­inckx‘ « Mor­tel Smart­pho­ne ».

Autor/ Er­schei­nungs­jahr Da­en­inckx, Di­dier (2015)
Titel des Bu­ches Mor­tel Smart­pho­ne (Reihe: Les ro­mans de la colère)
Kurze In­halts­an­ga­be Um ein Smart­pho­ne zu pro­du­zie­ren, braucht es Ar­bei­ter, die in Afri­ka die Roh­stof­fe teils unter vor­ge­hal­te­ner Waffe aus den Minen för­dern. Häu­fig sind diese mo­der­nen Skla­ven Kin­der und Ju­gend­li­che. Einer von ihnen ist der Prot­ago­nist die­ses Bu­ches: Che­rald, ein jun­ger Kon­go­le­se, der von Mi­li­zen ge­kid­nappt und von ihnen zur Ar­beit in einer Erz­mi­ne ge­zwun­gen wird. Er ver­sucht alles, um zu ent­kom­men und nach Eu­ro­pa zu flie­hen, dort­hin wo viele Men­schen nicht wis­sen, dass Smart­pho­nes töten kön­nen. Die Ge­schich­te be­ginnt als Che­rald im Tran­sit­be­reich eines Flug­ha­fens sitzt und all die Men­schen im an­kunfts- und Ab­flug­be­reich be­ob­ach­tet, die an ihm vor­bei­ei­len, ohne ihn zu be­mer­ken und mit ihren Smart­pho­nes be­schäf­tigt sind. Durch eine Glas­wand schreit er, doch die Wand ver­schluckt seine Schreie. Da­nach wird aus der Sicht des Prot­ago­nis­ten seine ei­gent­li­che Ge­schich­te er­zählt
The­men/ Iden­ti­fi­ka­ti­ons­po­ten­ti­al Aus­beu­tung, mo­der­ne Skla­ve­rei, Drit­te Welt, Kin­der­ar­beit, po­li­ti­sche Si­tua­ti­on im Kongo, Ver­ant­wor­tung, Kon­sum­ge­sell­schaft, Flücht­lings­pro­ble­ma­tik
Ziel­grup­pe/Ni­veau je nach Leis­tungs­ni­veau ab Klas­se 10/KS
Um­fang 49 Sei­ten
sprach­li­che An­for­de­run­gen
  • ei­ni­ge un­be­kann­te, wenig fre­quen­te Wör­ter aus den oben ge­nann­ten The­men­be­rei­chen ohne Wort­an­ga­ben
Plus­punk­te
  • au­then­ti­sche Ju­gend­li­te­ra­tur
  • stel­len­wei­se poe­ti­scher Schreib­stil, der eine „lec­tu­re ana­ly­tique“ er­mög­licht
  • auf­rüt­telnd, scho­ckie­rend
  • for­dert zu kri­ti­scher Aus­ein­an­der­set­zung mit dem ei­ge­nen Ver­hal­ten auf
  • am Ende des Bu­ches In­ter­view mit dem Autor über die The­ma­tik des Bu­ches
mög­li­che An­bin­dung an Lehr­werks­ab­schnit­te
  • A plus! Nou­vel­le Édi­ti­on Char­nières: Dos­sier D (De­sti­na­ti­on Le Ca­meroun)
Autor/ Er­schei­nungs­jahr Dar­ras, Isa­bel­le (2007)
Titel des Bu­ches Marie, re­vi­ens!
Kurze In­halts­an­ga­be Der Ab­itu­ri­ent Bap­tis­te aus Nizza war­tet auf eine E-Mail von Marie, einer Klas­sen­ka­me­ra­din, die mit ihrem Vater in des­sen Hei­mat, den Se­ne­gal, ge­flo­gen ist. Bap­tis­te ist seit Län­ge­rem in Marie ver­liebt und hat ihr einen Lie­bes­brief zu­ge­spielt, auf den er nun eine Ant­wort er­war­tet. Aber diese Ant­wort bleibt aus und die Ab­itur­prü­fun­gen rü­cken näher. Bap­tis­te, aber auch Ma­ries enge Freun­din Dja­mi­la, die um Ma­ries heim­li­che Zu­nei­gung zu Bap­tis­te weiß, be­gin­nen, sich ernst­haft Sor­gen um Marie zu ma­chen, zumal nie­mand Nach­rich­ten von ihr hat. Schließ­lich wer­den auch Ma­ries Leh­rer Serge To­ma­si und die Schul­lei­te­rin auf den Fall auf­merk­sam. Sie be­schlie­ßen, die Pres­se über ihre Be­sorg­nis zu in­for­mie­ren und auf die­sem Weg über die Öf­fent­lich­keit etwas zu er­rei­chen. Re­ak­tio­nen dar­auf blei­ben aber aus. Die Schul­lei­te­rin be­ginnt nun, sich über Zwangs­ver­hei­ra­tun­gen fran­zö­si­scher Mäd­chen zu in­for­mie­ren. Sie lädt dar­auf­hin zu einer gro­ßen Pres­se­kon­fe­renz zu Ma­ries Fall ein, an deren Or­ga­ni­sa­ti­on die Mit­schü­ler Ma­ries be­tei­ligt sind. In­zwi­schen er­hält Bap­tis­te einen Brief aus dem Se­ne­gal, in dem Marie ihn bit­tet, ihr zu hel­fen. Sie sieht ihre Zu­kunft in Frank­reich und im Ab­itur. Die So­li­da­ri­tät mit Marie zieht immer wei­te­re Krei­se: eine Rap­pe­rin se­ne­ga­le­si­scher Her­kunft und ein Ab­ge­ord­ne­ter set­zen sich für Marie ein, indem sie ein So­li­da­ri­täts­kon­zert an­kün­di­gen bzw. ihre Kon­tak­te spie­len las­sen, so dass eine brei­te Öf­fent­lich­keit auf na­tio­na­ler Ebene an­ge­spro­chen wird. Schließ­lich er­fährt die Schul­lei­te­rin von Ma­ries Mut­ter, dass der Vater das Ta­ge­buch sei­ner Toch­ter ge­fun­den hat, in dem diese von Bap­tis­te schwärmt. Dies hat Ma­ries Vater dazu be­wo­gen, mit ihr nach Afri­ka zu rei­sen, um sie dort der se­ne­ga­le­si­schen Tra­di­ti­on gemäß zu ver­hei­ra­ten. Die Ab­itur­prü­fun­gen gehen über die Bühne – ohne Marie. Auf das Ein­wir­ken des Ab­ge­ord­ne­ten hin, unter dem Ein­druck der So­li­da­ri­tät in Frank­reich und nach einem Te­le­fo­nat mit Dja­mi­las Vater ist Ma­ries Vater schließ­lich be­reit, seine Toch­ter von Bap­tis­te in Afri­ka ab­ho­len zu las­sen. Marie er­hält die Er­laub­nis, die Prü­fun­gen im Spät­som­mer nach­zu­ho­len.
The­men/ Iden­ti­fi­ka­ti­ons­po­ten­ti­al problèmes in­ter­cul­tu­rels: le ma­ria­ge forcé, l’amour, l’amitié, la so­li­da­rité, le bac
Ziel­grup­pe/Ni­veau Klas­se 10
Um­fang 23 Sei­ten Text
sprach­li­che An­for­de­run­gen In sprach­li­cher Hin­sicht liegt der Text auf dem GeR-Ni­veau A2+. Der In­halt aber ist hin­sicht­lich der The­ma­tik der Zwangs­ver­hei­ra­tung, der Mi­gran­ten­fa­mi­li­en aus dem Se­ne­gal und ihren kul­tu­rel­len Tra­di­tio­nen kon­textua­li­sie­rungs­be­dürf­tig. Er spricht Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Klas­se 10 eher an als jün­ge­re Ler­ne­rin­nen und Ler­ner bzw. trifft in die­ser Grup­pe mit grö­ße­rer Wahr­schein­lich­keit auf die Be­reit­schaft, ein Pro­blem­be­wusst­sein zu ent­wi­ckeln.
Plus­punk­te
  • Der Text ist von Dia­lo­gen durch­setzt, die für Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Klas­se 10 leicht nach­zu­voll­zie­hen sind.
  • Der Text ist ver­hält­nis­mä­ßig leicht zu ver­ste­hen, was den Vor­teil hat, dass die Schwel­le zu Ge­spräch und schrift­li­cher Re­fle­xi­on nicht sehr hoch ist. Den­noch er­for­dert eine dif­fe­ren­zier­te Re­fle­xi­on, dass ver­schie­de­ne Ele­men­te – bei­spiels­wei­se das Ver­hal­ten der El­tern Ma­ries und die Hal­tung der El­tern Dja­mi­las – be­rück­sich­tigt wer­den, die teil­wei­se bei­läu­fig an­ge­fügt wer­den.
  • Im Un­ter­schied zu So­phie Pon­che­lets und Aïcha Benaïssas « Née en Fran­ce » ste­hen hier die Ak­tio­nen der fran­zö­si­schen Freun­de, Mit­schü­ler und Leh­rer im Vor­der­grund der Hand­lung. Die (psy­chi­sche) Si­tua­ti­on eines Mäd­chens im Span­nungs­feld zwei­er Kul­tu­ren ist nicht Thema, des­glei­chen nicht Ma­ries Ver­hält­nis zu ihrer Fa­mi­lie – weder im Se­ne­gal noch in Frank­reich. Dies ‚ver­flacht‘ zwar ei­ner­seits die Pro­ble­ma­tik, an­de­rer­seits wird durch die Fa­mi­lie Dja­mi­las eine al­ter­na­ti­ve kon­struk­ti­ve Hal­tung se­ne­ga­le­si­scher Ein­wan­de­rer zu den Le­bens­be­din­gun­gen und –an­for­de­run­gen von Ju­gend­li­chen in Frank­reich deut­lich.
  • viele An­satz­punk­te für ge­stal­ten­de In­ter­pre­ta­tio­nen. Der Auf­ga­ben­ap­pa­rat ent­hält dazu et­li­che An­re­gun­gen, da­ne­ben fin­den sich dort klei­ne Auf­ga­ben mit dem Ziel der « ex­pli­ca­ti­on de texte » und ein­zel­ne Le­se­ver­ste­hens­auf­ga­ben.
mög­li­che An­bin­dung an Lehr­werks­ab­schnit­te Die Lek­tü­re bie­tet sich im Zu­sam­men­hang mit Lehr­werks­ein­hei­ten an, in deren Zen­trum Län­der der afri­ka­ni­schen fran­co­pho­nie ste­hen.
Autor/ Er­schei­nungs­jahr Kry­s­tel­le Jam­bon, Wolf­gang Schmidt (2008)
Titel des Bu­ches Voya­ge sans fin
Kurze In­halts­an­ga­be Der 19-jäh­ri­ge Se­ne­ga­le­se Mous­sat bricht – aus­ge­stat­tet mit 900 Dol­lar, wel­che die Fa­mi­lie zu­sam­men­ge­spart hat – im Se­ne­gal auf, um in Eu­ro­pa Geld zu ver­die­nen. Mit dem Geld, das er schi­cken will, soll eine Au­gen­ope­ra­ti­on der Mut­ter fi­nan­ziert wer­den. Als er auf­bricht, hat Mous­sat nur vage und naive Ideen von den Mög­lich­kei­ten, das Mit­tel­meer zu über­que­ren und nach Eu­ro­pa zu ge­lan­gen. Ohne Schlep­per, die das Leben der Men­schen ge­fähr­den, wel­che sich ihnen auf dem Weg über das Was­ser oder durch das Land an­ver­traut haben, ge­lingt ihm der Weg durch Mau­re­ta­ni­en und Ma­rok­ko bis ans Tor Spa­ni­ens nicht. Zu­nächst wirkt der hohe Zaun um die Stadt Ceuta un­über­wind­bar. Dann aber ge­lingt es Mous­sat doch, über das Hin­der­nis zu klet­tern und in Spa­ni­en Fuß zu fas­sen.
The­men/ Iden­ti­fi­ka­ti­ons­po­ten­ti­al

l’émi­gra­ti­on et l’im­mi­gra­ti­on (Afri­que – Eu­ro­pe), les con­di­ti­ons de vie en Afri­que, les struc­tu­res fa­mi­lia­les af­ri­cai­nes, la fran­co­pho­nie

Die Ge­schich­te birgt wegen ihres guten, hoff­nungs­vol­len Aus­gangs und wegen der eher auf­ge­klär­ten Sicht des Ler­nens von Mäd­chen, die Mous­sat hin­sicht­lich sei­ner Schwes­ter ver­tritt, für Ju­gend­li­che der 9. und 10. Klas­sen nicht zu viel Be­fremd­li­ches. Ein mög­li­cher Vor­wurf einer eher schö­nen­den Sicht ist in­so­fern nicht be­rech­tigt, als die Dar­stel­lung der Reise und des Le­bens im afri­ka­ni­schen Dorf und im Lager vor Ceuta wich­ti­ge in­ter­na­tio­na­le Pro­ble­me an­schnei­det.

Ziel­grup­pe/Ni­veau Klas­se 9, 2. Halb­jahr und Klas­se 10;
Um­fang 15 Sei­ten Text
sprach­li­che An­for­de­run­gen Der Ver­lag gibt als er­for­der­li­chen Lern­stand A2 und B1 an. An­ge­sichts der Ma­te­rie und der Fra­gen bzw. Ge­sprächs­the­men, die vom Text nahe ge­legt wer­den und die auf­grund der ta­ges­po­li­ti­schen Lage den Schü­lern ein An­lie­gen sein könn­ten, ist aber eine Lek­tü­re in Klas­se 8 und im ers­ten Halb­jahr der 9. Klas­se nicht zu emp­feh­len. Be­trach­tet man den Text in rein gram­ma­ti­scher Hin­sicht, über­stei­gen die An­for­de­run­gen nicht die Klas­se 8. Was das the­men­spe­zi­fi­sche Vo­ka­bu­lar be­trifft, geht er aber punk­tu­ell über einen fre­quen­ten Wort­schatz hin­aus.
Plus­punk­te
  • kur­zer Text, der viele the­ma­ti­sche An­knüp­fungs­punk­te bie­tet, über die Grün­de und Ge­fah­ren der Mi­gra­ti­on (Schlep­per, Lager, Fest­nah­me, Krank­heit, Hun­ger, mo­ra­li­sche Ver­pflich­tung ge­gen­über der Fa­mi­lie und ihrer Ehre) von Afri­ka nach Eu­ro­pa zu spre­chen und dabei z. B. ak­tu­el­le fran­zö­si­sche und deut­sche Zei­tungs­ar­ti­kel zu be­rück­sich­ti­gen
  • männ­li­cher Prot­ago­nist
  • Es han­delt sich um eine Er­zäh­lung in Brie­fen, bei der bis auf den letz­ten Brief die Per­spek­ti­ve des Prot­ago­nis­ten wie­der­ge­ge­ben wird. Da er sei­ner Schwes­ter er­zählt, was ihm wi­der­fah­ren ist, und sie mit­un­ter wegen sei­ner gro­ßen Of­fen­heit zur Ver­schwie­gen­heit ver­pflich­tet, liegt es nicht nahe, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu­sätz­li­che Ta­ge­buch­ein­trä­ge oder in­ne­re Mo­no­lo­ge schrei­ben zu las­sen. Das Po­ten­ti­al des Tex­tes liegt in dem An­ge­bot vie­ler Mög­lich­kei­ten, die Sor­gen und Nöte des Prot­ago­nis­ten unter Rück­griff auf au­ßer­tex­tu­el­les Wis­sen er­klä­ren zu las­sen. Das heißt: der Zu­ge­winn liegt für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf der Ebene ihres in­ter­kul­tu­rel­len und po­li­ti­schen Wis­sens sowie ihrer Fä­hig­keit, ihre Ideen zu den ge­nann­ten Be­rei­chen mit ad­äqua­tem Wort­schatz dif­fe­ren­ziert zu for­mu­lie­ren.
mög­li­che An­bin­dung an Lehr­werks­ab­schnit­te In­te­gra­ti­on in eine afri­ka­nisch zen­trier­te Ein­heit zur fran­co­pho­nie gut mög­lich; auch ge­eig­net zur in­di­vi­du­el­len Lek­tü­re mit Kurz­re­fe­rat für die Lern­grup­pe.
Autor/ Er­schei­nungs­jahr N’Sondé, Wil­fried (2010)
Titel des Bu­ches Sep­tem­bre d‘Or
Kurze In­halts­an­ga­be Malik, seine drei Ge­schwis­ter und seine Mut­ter zie­hen aus dem Se­ne­gal, wo sie auf der Insel Gorée vor der Küste Da­kars woh­nen, nach Paris. Der Vater ar­bei­tet schon lange dort, die Kin­der ken­nen ihn nur von Be­su­chen in Afri­ka wäh­rend sei­nes Ur­laubs. In sie­ben Brie­fen, deren ers­ten er einen Tag vor der Ab­rei­se ver­fasst, schil­dert Malik den Weg sei­ner Fa­mi­lie in eine neue Um­ge­bung und eine neue Ge­sell­schaft. Be­reits vor dem Ab­flug ist er ge­gen­über dem, was ihn in Frank­reich er­war­tet, eher skep­tisch. Im Un­ter­schied zu sei­nen jün­ge­ren Brü­dern, die in dem Vier­tel der Pa­ri­ser Vor­stadt, wo der Vater eine Woh­nung ge­fun­den hat, so­fort An­schluss fin­den, tut sich Malik schwer. Er nimmt die Un­ter­schie­de zwi­schen dem Leben in der eu­ro­päi­schen Groß­stadt und dem im afri­ka­ni­schen Dorf be­son­ders sen­si­bel wahr und lei­det auch dar­un­ter, dass seine Schwes­ter und seine Mut­ter stär­ker iso­liert sind als frü­her. Schließ­lich geht er auf zwei Ju­gend­li­che zu, die er wie­der­holt vor dem Miets­haus ge­se­hen hat. Im Ge­spräch be­merkt er, dass er Ge­mein­sam­kei­ten mit ihnen hat. Schließ­lich ver­brin­gen die Jun­gen und Ma­liks Schwes­ter Fatou, die er heim­lich mit­nimmt, einen Nach­mit­tag im Schwimm­bad. Die Er­zäh­lung endet an dem Tag, an dem er am ers­ten Schul­tag nach den Som­mer­fe­ri­en in sei­nem Lycée Naima trifft. Sie hilft ihm sich in der un­be­kann­ten Schu­le zu­recht­zu­fin­den, in der sich auch die Schü­ler an­ders ver­hal­ten als in sei­nem Lycée im Se­ne­gal. Es stellt sich her­aus, dass sie eine Nach­ba­rin ist und dass sie ihn längst be­ob­ach­tet hat. Malik hat nun An­schluss ge­fun­den und kann der Zu­kunft op­ti­mis­tisch ent­ge­gen­se­hen.
The­men/ Iden­ti­fi­ka­ti­ons­po­ten­ti­al la fran­co­pho­nie af­ri­cai­ne : le Sénégal, l’émi­gra­ti­on – l’im­mi­gra­ti­on, la vie entre deux cul­tu­res , la vie en zone sen­si­ble
Ziel­grup­pe/Ni­veau GeR B1, Ende Klas­se 9 und Klas­se 10
Um­fang 30 Sei­ten Text
sprach­li­che An­for­de­run­gen Es wer­den die­je­ni­gen gram­ma­ti­schen Struk­tu­ren vor­aus­ge­setzt, wel­che die Schü­le­rin­nen und Schü­ler in den Klas­sen 9/10 er­wer­ben. Der Wort­schatz ist teil­wei­se nicht fre­quent, so dass der un­be­kann­te Wort­schatz vor Mitte/Ende Klas­se 9 zu um­fang­reich wäre.
Plus­punk­te
  • sen­si­ble und für Schü­le­rin­nen und Schü­ler der obe­ren Mit­tel­stu­fe nach­voll­zieh­ba­re Dar­stel­lung der Ein­ge­wöh­nung in das Leben in der Pa­ri­ser ban­lieue
  • keine Schwarz­ma­le­rei die ban­lieue be­tref­fend, aber auch keine Be­schö­ni­gung
  • mit Hör­buch (CD)
  • Eine Reihe ver­schie­de­ner ge­schlos­se­ner Auf­ga­ben, die der Si­che­rung des Le­se­ver­ste­hens die­nen soll, be­fin­det sich am Ende des Bu­ches.
  • Vo­ka­bel­hil­fen er­fol­gen mit deut­scher Über­set­zung und ste­hen in Form von An­mer­kun­gen je­weils am un­te­ren Ende der Seite.
mög­li­che An­bin­dung an Lehr­werks­ab­schnit­te Eine An­bin­dung an die Lehr­werks­ein­hei­ten zum Leben in fran­ko­pho­nen Län­dern Afri­kas in den gän­gi­gen Lehr­wer­ken für das vier­te und das fünf­te Lern­jahr ist mög­lich.

Lek­tü­re – Um­set­zungs­bei­spiel für Klas­se 10: Yann Mens, Champ de mines: Her­un­ter­la­den [docx][643 KB]

Lek­tü­re – Um­set­zungs­bei­spiel für Klas­se 10: Yann Mens, Champ de mines: Her­un­ter­la­den [pdf][787 KB]