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Leos Klas­sen­leh­rer

Karikatur: Männerkopf, nachdenklich

Leo spielt im Stadt­or­ches­ter und im Schul­or­ches­ter Trom­pe­te. Dank sei­ner mu­si­ka­li­schen Fä­hig­kei­ten hat er beim Bund Deut­scher Blas­mu­sik das Sil­ber­ne Leis­tungs­ab­zei­chen ab­ge­legt. Er kann sich sprach­lich elo­quent aus­drü­cken und mit sei­nem Ge­gen­über an­re­gend kom­mu­ni­zie­ren. Leo wird gemäß Bil­dungs­plan Ler­nen un­ter­rich­tet. Im Fach Deutsch kann er den Ab­schluss gemäß Bil­dungs­plan Haupt­schu­le (G-Ni­veau) er­rei­chen.

Die Klas­se 8a hat ein tol­les Zu­sam­men­ge­hö­rig­keits­ge­fühl. Leo und seine Grup­pe ge­hö­ren ge­nau­so dazu wie alle an­de­ren Ju­gend­li­chen. Ins­be­son­de­re Leo mit sei­ner pfif­fi­gen und char­man­ten Art ist ein ech­ter Her­zens­bre­cher. In Deutsch kann ich ihn gut ein­bin­den. Er kann sich dif­fe­ren­ziert aus­drü­cken, be­son­ders wenn es z. B. um die Ge­füh­le einer Per­son geht oder es darum geht, Me­ta­phern zu er­läu­tern. Al­ler­dings spürt er mit sei­ner sen­si­blen Art auch so­fort, wenn ich den Un­ter­richt ab­sicht­lich wegen ihm und den an­de­ren Kin­dern mit son­der­päd­ago­gi­schem Bil­dungs­an­spruch lang­sa­mer ge­stal­te, z. B. wenn es um Gram­ma­tik geht. Er fühlt sich dann schnell ge­hetzt und ge­stresst und ist er­leich­tert, wenn er be­stimm­te The­men eine Weile nur mit sei­ner Grup­pe an­ge­hen kann.

Ich spre­che mich immer vor­her mit der Son­der­päd­ago­gin ab, wie wir die Woche ge­stal­ten wol­len. Wir be­rich­ten uns dabei ge­gen­sei­tig, was für die Klas­se (meine Grup­pe) bzw. die ein­zel­nen Ju­gend­li­chen (mit son­der­päd­ago­gi­schen Bil­dungs­an­spruch) in den ein­zel­nen Fä­chern an­steht, was wir davon ge­mein­sam ge­stal­ten kön­nen und was jede Grup­pe für sich be­ar­bei­ten muss. Wie wir den ein­zel­nen Schü­le­rin­nen und Schü­lern mit ihren doch sehr un­ter­schied­li­chen Han­di­caps und der Klas­se ins­ge­samt ge­recht wer­den kön­nen, das hat am An­fang sehr viel Zeit in An­spruch ge­nom­men.

Karikatur: Rollstuhlfahrer sitzt in einem Labyrinth fest, Erwachsener steht davor, beide ratlos.

Auch muss­ten wir beide erst­mal eine Vor­stel­lung von der Ar­beits­wei­se der je­weils an­de­ren be­kom­men. Mitt­ler­wei­le sind wir recht ein­ge­spielt und kön­nen viel schnel­ler an­ti­zi­pie­ren, was die an­de­re meint und den Un­ter­richt ge­mein­sam an­denken. Diese Zu­sam­men­ar­beit finde ich sehr wich­tig, denn mir fehlt das Fach­wis­sen, was die För­der­be­dar­fe der ein­zel­nen Ju­gend­li­chen mit son­der­päd­ago­gi­schen Bil­dungs­an­spruch an­geht und der Son­der­päd­ago­gin fehlt oft das fach­li­che und fach­di­dak­ti­sche Wis­sen für den Un­ter­richt. Im Un­ter­richt selbst kann es gut ein­mal sein, dass ich mich dann z. B. in­ten­siv mit Leo be­schäf­ti­ge, wäh­rend er eine Prä­sen­ta­ti­on vor­be­rei­tet, und die Son­der­päd­ago­gin mit an­de­ren Din­gen be­schäf­tigt ist.
Die Team­ar­beit emp­fin­de ich als an­spruchs­voll. Ich muss immer wie­der re­flek­tie­ren und er­klä­ren, warum ich was wann mache. Ich merke aber auch, dass ich und mein Un­ter­richt davon pro­fi­tie­ren!

 

In­klu­si­on und Lehr­kräf­te­bil­dung: Her­un­ter­la­den [pdf][1,4 MB]

 

Wei­ter zu Son­der­päd­ago­gin