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Bi­lanz: Pro­fes­sio­na­li­sie­rung für in­klu­si­ve Bil­dung

Der Auf­trag in­klu­si­ver Bil­dung er­for­dert eine deut­li­che Än­de­rung des deut­schen Bil­dungs­sys­tems: Nicht mehr die Dis­kus­si­on um Schul­struk­tur, son­dern die Frage nach der best­mög­li­chen Un­ter­stüt­zung aller Schü­le­rin­nen und Schü­ler muss die Ori­en­tie­rung sein. Diese Her­aus­for­de­rung, die die Ver­ein­ten Na­tio­nen mit der For­de­rung nach in­klu­si­ven Bil­dungs­sys­te­men ver­fol­gen, nimmt alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler in den Blick und ver­sucht zu­gleich, ins­be­son­de­re die Si­tua­ti­on von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen und Be­ein­träch­ti­gun­gen wirk­sam zu bes­sern. Die Par­ti­zi­pa­ti­on be­nach­tei­lig­ter Per­so­nen und die dafür not­wen­di­gen Vor­keh­run­gen für eine Bar­rie­re­frei­heit des Bil­dungs­sys­tems müs­sen schul­recht­lich in den Län­dern der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land rea­li­siert wer­den. Be­son­de­re in­sti­tu­tio­nel­le An­ge­bo­te kann es wei­ter­hin geben, sie er­hal­ten ihre Be­rech­ti­gung al­lein aus einer hier statt­fin­den­den, wirk­sa­men Un­ter­stüt­zung für die Ler­nen­den. Die kon­kre­te Schul- und Un­ter­richts­rea­li­tät ist die ei­gent­li­che Ziel­rich­tung des Auf­trags zur in­klu­si­ven Bil­dung. Die Be­dürf­nis­se der Ler­nen­den und damit die ef­fek­ti­ve Un­ter­stüt­zung in re­le­van­ten Ent­wick­lungs­be­rei­chen sind zum Aus­gangs­punkt für die Ge­stal­tung kon­kre­ter päd­ago­gi­scher Hand­lun­gen zu neh­men. Die Un­ter­stüt­zung der Ler­nen­den bil­det das ent­schei­den­de Kri­te­ri­um ge­lin­gen­der In­klu­si­on – sie zu be­ant­wor­ten ver­langt nach wirk­sa­men päd­ago­gi­schen Hand­lungs­for­men.

Die Kennt­nis wirk­sa­mer Hand­lungs­for­men und Me­tho­den nach dem Kri­te­ri­um der evi­denz­ba­sier­ten, päd­ago­gi­schen und son­der­päd­ago­gi­schen Pra­xis bil­det damit die Grund­la­ge für eine Er­fül­lung des Auf­trags in­klu­si­ver Bil­dung. Die zu­künf­ti­ge Leh­rer­bil­dung soll­te dafür die kon­kre­ten Auf­ga­ben, ins­be­son­de­re die Un­ter­rich­tung gemäß in­di­vi­du­el­ler Be­dürf­nis­se, die Ko­ope­ra­ti­on, die För­der­pla­nung und die ei­ge­ne Pro­fes­sio­na­li­sie­rung zum Aus­gangs­punkt neh­men.

Die Qua­li­fi­zie­rung für in­klu­si­ve Bil­dung in allen drei Pha­sen der Leh­rer­bil­dung soll­te ge­zielt diese Auf­ga­ben fo­kus­sie­ren. Ge­mein­sa­me Auf­ga­ben­be­rei­che bie­ten sich zudem als The­men ge­mein­sa­mer Aus- und Fort­bil­dung an, die Spe­zia­li­sie­run­gen dür­fen je­doch nicht ver­nach­läs­sigt wer­den und stel­len je ei­ge­ne Pro­fi­le dar (Mel­zer & Hil­len­brand, 2015). Die Pra­xis­re­le­vanz solch nüch­ter­ner Auf­ga­ben­klä­rung ist nicht zu ver­nach­läs­si­gen: Klare Auf­ga­ben­be­schrei­bun­gen und Kom­pe­tenz­pro­fi­le ver­hin­dern un­pro­duk­ti­ve Kon­kur­renz­si­tua­tio­nen und er­leich­tern pro­fes­sio­nel­le Ko­ope­ra­tio­nen.

Die not­wen­di­gen Spe­zia­li­sie­run­gen der Lehr­kräf­te all­ge­mei­ner Schu­len wie auch der Lehr­kräf­te für Son­der­päd­ago­gik blei­ben un­ver­zicht­bar, um die an­spruchs­vol­len Auf­ga­ben er­folg­reich er­fül­len zu kön­nen. Ten­den­zen zur Ein­eb­nung von spe­zia­li­sier­ten Kom­pe­ten­zen mögen rhe­to­risch plau­si­bel er­schei­nen, sie tra­gen je­doch eher zu Res­sen­ti­ments und zur Über­las­tung von Lehr­kräf­ten bei. In­klu­si­ve Bil­dungs­sys­te­me er­for­dern hohe Pro­fes­sio­na­li­tät!

 

In­klu­si­on und Lehr­kräf­te­bil­dung: Her­un­ter­la­den [pdf][1,4 MB]

 

Wei­ter zu Di­dak­ti­sche Hin­wei­se