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E-Mail: IMAP statt POP

POP3

Seit fast einem Vier­tel­jahr­hun­dert exis­tiert Post Of­fice Pro­to­col in der Ver­si­on 3 (POP3). Noch immer wird es von der Mehr­heit der E-Mail-An­wen­der ein­ge­setzt, um ihre Mails beim Pro­vi­der „ab­zu­ho­len“.

POP3 funk­tio­niert im Prin­zip so: Mit Hilfe eines E-Mail-Cli­ents wie bei­spiels­wei­se Thun­der­bird oder Out­look mel­det sich der An­wen­der am Ser­ver sei­nes E-Mail-Pro­vi­ders an, au­then­ti­fi­ziert sich und holt seine Mails von dort ab, um sie lokal zu spei­chern. Meist wer­den die Mails dabei auf dem Ser­ver ge­löscht, so­dass sie da­nach nur noch lokal im E-Mail-Cli­ent zur Ver­fü­gung ste­hen. Das funk­tio­niert zu­ver­läs­sig und reicht den­je­ni­gen An­wen­dern aus, die le­dig­lich mit einem Gerät (z.B. PC) ihre Mails ab­ru­fen.

So­bald je­doch – wenn auch nur ge­le­gent­lich – ein zwei­tes Gerät (z.B. Note­book) ins Spiel kommt wird die Sache schwie­rig. Der E-Mail-Cli­ent des zwei­ten Ge­räts kann nur die­je­ni­gen Mails ab­ru­fen, die nicht schon mit dem ers­ten Gerät ge­holt wur­den. Be­reits beim nur ge­le­gent­li­chen Ein­satz von zwei Ge­rä­ten zum Ab­ho­len der Mails ent­steht eine un­über­sicht­li­che Si­tua­ti­on: Die Mails sind auf zwei Ge­rä­te/E-Mail-Cli­ents ver­teilt und der An­wen­der kann immer nur auf einen Teil sei­ner Mails zu­grei­fen, ab­hän­gig davon wel­ches Gerät er ge­ra­de zur Ver­fü­gung hat.

Die­ser Si­tua­ti­on kann man da­durch aus dem Weg gehen, dass man die Mails beim Abruf durch den E-Mail-Cli­ent auf dem Ser­ver des Pro­vi­ders nicht löscht, son­dern sie dort lie­gen lässt. Diese Op­ti­on bie­ten alle E-Mail-Cli­ents. Doch auch dies ist keine per­fek­te Lö­sung, da die E-Mail-Cli­ents dann immer alle Mails her­un­ter­la­den, auch die­je­ni­gen, die auf dem an­de­ren Gerät be­reits ab­ge­holt und ge­le­sen wur­den.

Hin­weis

Zu den Zei­ten, als In­ter­net­ver­bin­dun­gen noch schmal­ban­dig und teuer waren, hat­ten E-Mail-Cli­ents den ent­schei­den­den Vor­teil, meist off­line zu ar­bei­ten. Mails lesen und schrei­ben ge­schah ohne ak­ti­ve In­ter­net­ver­bin­dung, nur zum Ab­ru­fen und Ver­sen­den der Mails ging der E-Mail-Cli­ent kurz on­line.

Mit sin­ken­den Kos­ten für breit­bän­di­ge In­ter­net­zu­gän­ge setz­ten sich zu­neh­mend brow­ser­ba­sier­te Mail-Zu­gän­ge durch. Wer mit einem Brow­ser auf sein Post­fach zu­greift, er­le­digt alles on­line. Das Her­un­ter­la­den der Mails in den E-Mail-Cli­ent ent­fällt. Wie bei IMAP blei­ben alle Mails auf dem Ser­ver, so lange der Spei­cher­platz aus­reicht.

Wer aus­schließ­lich mit dem Brow­ser auf seine Mails zu­greift, braucht sich keine Ge­dan­ken um POP3 oder IMAP zu ma­chen, soll­te aber sei­nem Pro­vi­der beim Thema Da­ten­schutz voll ver­trau­en kön­nen.

In jeden Fall soll­ten Sie ge­si­cher­te Ver­bin­dun­gen ein­set­zen: http s bei Web­mail, pop3 s bei POP3 und imap s bei IMAP.

IMAP

Mit IMAP gibt es seit lan­gem einen Weg, von ver­schie­de­nen En­ge­rä­ten aus auf den ei­ge­nen Mail­be­stand zu­zu­grei­fen.

Das In­ter­net Mes­sa­ge Ac­cess Pro­to­col funk­tio­niert vom An­satz her an­ders als POP3. Bei IMAP ver­blei­ben alle Mails auf dem Ser­ver des E-Mail-Pro­vi­ders und wer­den dort auch ver­wal­tet. So ist es bei­spiels­wei­se mög­lich, auf dem Mail­ser­ver di­rekt Un­ter­ord­ner ein­zu­rich­ten (pri­va­te Mail, ge­schäft­li­che Mail, Spam usw.). Auch kön­nen alle Mails nach be­stimm­ten Kri­te­ri­en wie "Ge­le­sen", "Be­ant­wor­tet", "Ent­wurf" usw. mar­kiert wer­den. Dies er­leich­tert den Über­blick über ein gro­ßes Post­fach enorm. Sol­len die Mails durch­sucht wer­den, ge­schieht dies auf dem Ser­ver des Pro­vi­ders und die Mails müs­sen nicht her­un­ter­ge­la­den wer­den.

Der ent­schei­den­de Vor­teil von IMAP be­steht wohl darin, dass es keine Rolle spielt, von wie vie­len un­ter­schied­li­chen Ge­rä­ten/E-Mail-Cli­ents aus der An­wen­der auf das Post­fach zu­greift: Alle E-Mail-Cli­ents sehen das Glei­che. Der An­wen­der kann je­der­zeit mit jedem be­lie­bi­gen Gerät – PC, Note­book, Smart­pho­ne – auf alle seine Mails zu­grei­fen.

Darin liegt je­doch auch ein mög­li­cher Nach­teil . Da bei IMAP die ge­sam­te Kor­re­spon­denz auf dem Ser­ver des Pro­vi­ders ge­spei­chert und ver­wal­tet wird, ist der Platz­be­darf recht hoch. Au­ßer­dem sind die E-Mail - so­fern diese nicht ver­schlüs­selt sind - für die Ad­mi­nis­tra­to­ren des Mail­ser­vers je­der­zeit ein­seh­bar. Dazu kommt: Ver­schlüs­se­lungs­tech­ni­ken (sehen Sie hier­zu Ver­schlüs­se­lung von E-Mails ) sind bei IMAP schwe­rer um­zu­set­zen, weil der pri­va­te Schlüs­sel ent­we­der auf allen End­ge­rä­ten oder di­rekt auf dem Mail­ser­ver ge­spei­chert wer­den müss­te, was ein Si­cher­heits­ri­si­ko dar­stellt. Und: IMAP-fä­hi­ge Post­fä­cher sind häu­fig kos­ten­pflich­tig.

Wei­ter: Um­stei­gen auf IMAP