Zur Haupt­na­vi­ga­ti­on sprin­gen [Alt]+[0] Zum Sei­ten­in­halt sprin­gen [Alt]+[1]

Sprach­sen­si­bi­li­tät und De­ko­lo­nia­li­sie­rung von Spra­che

Die Un­ter­richts­ma­te­ria­li­en in die­sem Be­reich the­ma­ti­sie­ren den Li­te­ra­tur­un­ter­richt im Kon­text von Sprach­sen­si­bi­li­tät und De­ko­lo­nia­li­sie­rung von Spra­che, wie er bei der De­bat­te um Wolf­gang Ko­ep­pens Roman „Tau­ben im Gras“ als Pflicht­lek­tü­re an Be­ruf­li­chen Gym­na­si­en in Baden-Würt­tem­berg im Früh­jahr 2023 ge­führt wurde. Aus­gangs­punkt die­ser De­bat­te war die In­itia­ti­ve einer Leh­re­rin aus Baden-Würt­tem­berg, die sich selbst und alle nicht-wei­ßen Ler­nen­den durch die häu­fi­ge Ver­wen­dung des N-Worts im Roman staat­lich ver­ord­ne­ter ras­sis­ti­scher Dis­kri­mi­nie­rung aus­ge­setzt sieht. Die öf­fent­li­chen-recht­li­chen Me­di­en be­rich­te­ten über ihre In­itia­ti­ve und in der Folge be­tei­lig­ten sich Feuille­tons bun­des­weit an der De­bat­te. Die Ziel­set­zung die­ser Ma­te­ria­li­en ist es, so­wohl Aus­schnit­te aus der über­ge­ord­ne­ten De­bat­te um Ras­sis­mus in der Ge­sell­schaft zu zei­gen und wie auch im En­ge­ren die Ver­wen­dung des N-Wor­tes in Ko­ep­pens Roman zu un­ter­su­chen.

Im Ar­beits­blatt Hash­tag set­zen [docx] [62 KB] wird zu­nächst der Ein­stieg durch das An­knüp­fen an die Le­bens­welt der Schü­le­rin­nen und Schü­ler un­ter­nom­men. Durch ge­setz­te Hash­tags wird pro­vo­kant auf die Ak­tua­li­tät der Frem­den­feind­lich­keits­the­ma­tik hin­ge­wie­sen. Indem die Ler­nen­den nun selbst Stel­lung zur De­bat­te be­zie­hen, wird die Sprach­sen­si­bi­li­tät di­rekt vor dem Hin­ter­grund von Aus­gren­zung und Dis­kri­mi­nie­rung wich­tig.

Das Ar­beits­blatt N-Wort im Wör­ter­buch [docx] [147 KB] dient dazu, Kri­te­ri­en dafür ken­nen­zu­ler­nen, die ein Wort als ras­sis­tisch kenn­zeich­nen, und diese Kri­te­ri­en bei den Ein­trä­gen zum N-Wort im Deut­schen Wör­ter­buch der Ge­brü­der Grimm wie auch in Jo­hann Chris­toph Ade­lungs Wör­ter­buch der Hoch­deut­schen Mund­art nach­zu­wei­sen. An­schlie­ßend ver­tie­fen die Ler­nen­den ihre Kennt­nis der ras­sis­ti­schen Be­deu­tung des N-Wor­tes und set­zen sein Er­schei­nen in der deut­schen Spra­che in Be­zie­hung zur Ko­lo­ni­al­ge­schich­te. Au­ßer­dem ler­nen sie Al­ter­na­ti­ven für die Ver­wen­dung des N-Wor­tes ken­nen; Lö­sungs­hin­wei­se sind hier. [docx] [59 KB]

Beim An­hö­ren eines Vor­trags von Prof. Karim Fe­rei­doo­ni [docx] [61 KB] über Ras­sis­mus in Schu­le und Ge­sell­schaft be­ant­wor­ten die Ler­nen­den Fra­gen auf einem Ar­beits­blatt; Lö­sungs­hin­wei­se fin­den sich hier. [docx] [57 KB]

Im nächs­ten Ar­beits­blatt zum Kon­zept des Ras­sis­mus [docx] [188 KB] nä­hern sich die Ler­nen­den in­duk­tiv einer De­fi­ni­ti­on von Ras­sis­mus, indem Sie Merk­ma­le und Bei­spie­le dafür nen­nen, sich an­schlie­ßend mit einem So­zi­al­ex­pe­ri­ment über Ras­sis­mus be­schäf­ti­gen und zu­letzt ihre De­fi­ni­ti­on mit der in einem Er­klär­vi­deo ver­glei­chen. Den Ab­schluss die­ser Se­quenz bil­det das Ent­wi­ckeln von Hand­lungs­stra­te­gi­en gegen Ras­sis­mus im All­tag; Lö­sungs­hin­wei­se sind hier [docx] [58 KB] zu fin­den.

Das nächs­te Ar­beits­blatt be­inhal­tet ein Streit­ge­spräch zwi­schen Elisa Di­al­lo und An­dre­as Nohl über den Um­gang mit N-Wort in der Li­te­ra­tur [docx] [65 KB] all­ge­mein; auch hier­zu gibt es Lö­sun­gen. [docx] [58 KB].

Das Ar­beits­blatt N-Wort in Tau­ben im Gras [docx] [196 KB] be­inhal­tet eine Learnin­gApp zu dem be­kann­ten Mo­dell li­te­ra­ri­scher Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ebe­nen in Er­zähl­tex­ten sowie das für Ko­ep­pen re­le­van­te Kon­zept un­ei­gent­li­chen Er­zäh­lens, bei dem Er­zäh­ler- und Fi­gu­ren­re­de nicht klar von­ein­an­der ge­trennt sind. An­schlie­ßend wird an kon­kre­ten Text­stel­len die Ver­wen­dung des N-Wor­tes in Ko­ep­pens Roman er­zähl­theo­re­tisch un­ter­sucht; auch hier­zu fin­den sich de­tail­lier­te Lö­sungs­hin­wei­se. [docx] [65 KB]

An­knüp­fend daran wird im Ar­beits­blatt Uto­pie einer neuen Welt [docx] [54 KB] in ar­beits­tei­li­ger Part­ner­ar­beit die Pro­ble­ma­tik der Spra­che an­hand der Fi­gu­ren Carla, Wa­shing­ton und Frau Beh­rend the­ma­ti­siert. Es wird deut­lich, dass vie­les, was von ein­zel­nen Fi­gu­ren ge­dacht wird, im Roman nicht aus­ge­spro­chen wird. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler stel­len fest, dass in­halt­lich un­ter­schied­li­che Cha­rak­te­re auf­ein­an­der­tref­fen, deren Be­zie­hung sich im Laufe des Ro­mans immer wie­der ver­än­dert. Die Ler­nen­den be­wer­ten dabei die Zu­kunfts­fä­hig­keit der Be­zie­hun­gen. Dazu fin­den sich Lö­sungs­hin­wei­se. [docx] [56 KB]

Schließ­lich wird in der De­fi­ni­ti­on von Kunst ein Ver­such un­ter­nom­men, der die Schü­le­rin­nen und Schü­ler zur Spra­che als Kunst­form hin­füh­ren soll. Im Ar­beits­blatt Ist das Kunst? [docx] [64 KB] wird zu­nächst auf die Be­grif­fe „Kunst“ und „Künst­ler“ ein­ge­gan­gen. Ist ein Kunst­werk, das sich selbst zer­stört, noch als Kunst­werk zu be­zeich­nen? An­hand des Ver­gleichs der Schrift­stel­ler­fi­gu­ren Phil­ipp und Edwin aus „Tau­ben im Gras“ wird den Schü­le­rin­nen und Schü­lern die Viel­falt der Spra­che und Sprach­be­mü­hun­gen auf­ge­zeigt. Den bei­den Cha­rak­te­ren ge­lingt es nicht, mit­ein­an­der zu spre­chen. Die­ser Pro­ble­ma­tik soll den Ler­nen­den auf­ge­zeigt wer­den und bie­tet An­lass zur tie­fer­ge­hen­den Dis­kus­si­on.

Zu­letzt be­ur­tei­len die Ler­nen­den, in­wie­fern die heu­ti­ge Ge­sell­schaft die Pro­ble­ma­tik der bei­den Künst­ler wi­der­spie­gelt. Dabei be­grün­den sie, wieso die poe­ti­sche Be­hand­lung des Wer­kes „Tau­ben im Gras“ von Wolf­gang Ko­ep­pen auch heute re­le­vant sein kann.