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11.4. Dramenschluss


von StD Dr. Peter Müller
  1. gemeinsam lesen S. 131 – Ende oder Video mit Schlussszene vorspielen
  2. Vergleich des Schlusschores in „Antigone“ von Sophokles und mit dem Schlusschor bei Dürrenamatt
    • Was zeigt die „Apotheose“ (131), die nach dem Tod Ills und der Übergabe des Schecks eingetreten ist?
    • Welche Haltungen und Einsichten gegenüber der menschlichen Existenz verkörpert der Chor am Ende der „Antigone“?
    • Was verrät die „Standortbestimmung“ (132) des Doppelchors bei Dürrenmatt über die Befindlichkeit und das Bewusstsein der Güllener? Beziehen Sie dabei die sprachlichen Besonderheiten mit ein?
    • Welche gravierenden Unterschiede zwischen antikem Chor und Güllenern lassen sich feststellen?

 

Mögliche Ergebnisse

Apotheose:

  • Die Hoffnungen der Güllener (Anfang des Stücks) haben sich voll erfüllt
  • Endpunkt der Steigerung des schon vorher erkennbaren wachsenden Wohlstands
  • „Welt-Happy-End“

Chor der „Antigone“.

  • spricht die „unbequemen Wahrheiten“ aus
  • benennt die Schuld Kreons (1260)
  • weist auf Missachtung des Rechts hin (1270)
  • fordert Bestrafung des Schuldigen (1335)
  • verweist auf Vorbestimmung des menschlichen Schicksals (1338)
  • Götter als höchste Instanz, Bewusstwerdung der Schuld als Voraussetzung segensreichen Neuanfangs
  • Hybris (Missachtung der Götter) als Ursache für Untergang (1352)

Chor der Güllener:

  • Armut als höchste Form menschlichen Leids
  • Armut als Ursache für Trostlosigkeit, Isolation und Verrat
  • Dank für „freundliches Geschick“, Lobgesang auf Claire beinhaltet Verdrängung der Schuld, Verschweigen des Mordes und der Ursache für extremen Wohlstand
  • Verlust jeglichen Rechtsbewusstseins und moralischen Handelns
  • Reichtum füllt die Kirche; Hinwendung zu Gott einzig auf Bewahrung des Reichtums bezogen, keine Anerkennung der göttlichen Ordnung
  • Glück ganz auf das Materielle bezogen
  • Sprache: feierlich, pathetisch, Euphemismen, Doppeldeutigkeiten („Teures“, 134); ist unangemessen, zeigt Falschheit; vergleichbar mit 1. Akt

 

  1. Welche Gesamtwirkung geht von der Schlussszene aus und in welcher Situation befindet sich dabei der Zuschauer? Was bedeutet dieser Chor für die Aussageabsicht des Stückes?