Station 4
von StD Dr. Peter Müller
Sprachgebrauch der Güllener:
- Kosename bzw. Verniedlichung für Claire („Klärchen“)
- Verfälschungen in den Wortfeldern Gerechtigkeit/Ehre und Schuld/Sühne
- Parteinahme und Lob für Claire („brave Frau“)
- Aufwertung von Ills Familie (107)
- Herabsetzung Ills („Schuft“)
Verhaltensweisen:
- Aufforderung Ills zu Selbstmord (108)
- Fluchtwege werden bewacht
- Wahrheit wird unterdrückt, Lügen
- Inszenierung des Prozesses: Betrug an Öffentlichkeit (Presse)
Wandel der Güllener (Fassade):
- Verwirklichung der Gerechtigkeit
- Anerkennung abendländischer Werte: Freiheit, Nächstenliebe, Gebote, Gnade
- Bekämpfung des Bösen
- Relativierung des Materiellen
Kontinuität der Güllener (Wesen):
- (Selbst-)Lüge
- moralische Verurteilung der Sündigen (auch Frl. Luise, S. 92)
- Unerbittlichkeit (121), Brutalität („ausrotten“, 126): Mord an Ill = schuldhaftes Handeln im Kollektiv
- Suche nach Wohlstand (Luxus?); Materielles steht über Ideellem
- Unterwerfung unter Macht des Geldes, Konsum
Konsequenzen aus Ills Verhalten:
- Güllener müssen Mord begehen, schuldig werden
- Machtlosigkeit der Humanität, Unterwerfung unter Primat des Geldes
- Prophezeihung des Lehrers: Bestrafung für Schuld
- Aber: vorläufige Verdrängung der Schuld (103)