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Lö­sungs­vor­schlag und mög­li­che Un­ter­richts­zie­le


von StD Hans Ro­bert Spiel­mann
Recht, Ge­rech­tig­keit, Moral

Zu 1.

Übersicht


Fra­gen zum Text­aus­schnitt aus „Mi­cha­el Kohl­haas“

  1. Die Ge­sell­schaft hat K. durch Rechts­ver­sa­gung aus der Ge­mein­schaft aus­ge­schlos­sen und zur Selbst­jus­tiz ge­zwun­gen.
  2. Laut Lu­ther hat die Ge­mein­schaft noch nie je­man­den ver­sto­ßen; Un­ge­rech­tig­kei­ten ent­ste­hen durch sub­jek­ti­ve Feh­ler und müs­sen ak­zep­tiert wer­den.
  3. Für K. ist das höchs­te Ziel na­tur­recht­lich be­grün­det: Die Ge­mein­schaft muss dem In­di­vi­du­um je­der­zeit Ge­rech­tig­keit wi­der­fah­ren las­sen. Po­si­ti­ves Recht ist durch Macht­aus­übung ge­kenn­zeich­net; Na­tur­recht geht von den An­sprü­chen des In­di­vi­du­ums aus; es ist mo­ra­lisch be­grün­det. Da, wo sub­jek­ti­ves Mo­ral­emp­fin­den die Ober­hand ge­winnt und den In­ter­es­sens­aus­gleich mit der Ge­mein­schaft be­ein­träch­tigt, wird es ideo­lo­gisch.

Zu 2.

Dür­ren­matt be­tont in sei­ner Ge­schich­te das Span­nungs­ver­hält­nis von po­si­ti­vem Recht und Na­tur­recht, mit­hin die Re­la­ti­vi­tät des Ge­rech­tig­keits­be­griffs. Nur der macht­vol­le Über­blick Al­lahs weiß, was wirk­lich ge­recht ist; die sub­jek­ti­ve Sicht auf die Ge­rech­tig­keit ist be­schränkt.

Zu 3.

Die Rechts­re­geln, das „po­si­ti­ve Recht“, sind po­si­tiv ge­setzt, des­halb auch ver­än­der­bar. Eine Miss­ach­tung führt zur Be­stra­fung; sie sind ein­klag­bar, er­zwing­bar. Sie re­geln das äu­ße­re Ver­hal­ten.
Mo­ra­li­sche Re­geln, aus denen auch das „Na­tur­recht“ schöpft, sind all­ge­mein gül­tig, dau­er­haf­ter. Eine Miss­ach­tung be­wirkt Miss­bil­li­gung, stellt ihre Rich­tig­keit nicht in Frage. Sie ver­lan­gen eine mo­ra­li­sche Ge­sin­nung (vgl. dazu Texte von Pat­zig, Krie­le und Rad­bruch in Ar­beits­buch Ethik 12 , Bühl (Kon­kor­dia-Ver­lag 35112) 1987, S. 131-136).
In einer of­fe­nen Ge­sell­schaft wir­ken mo­ra­li­sche Norm­vor­stel­lun­gen bis zu einem ge­wis­sen Maß per­ma­nent auf die Ge­setz­ge­bung im Rah­men der ge­sell­schaft­li­chen Wer­te­ver­stän­di­gung ein. In­so­fern über­nimmt der Be­reich der Moral eine Art Ge­lenk­funk­ti­on zwi­schen dem Rechts­emp­fin­den und dem Recht­s­prin­zip.

Das Ver­hält­nis von Kon­ven­ti­on – Moral - Rechts­norm

Moral - Rechtsnorm

Zu 4.

Das Ver­hält­nis zwi­schen Frei­heit und Ge­walt­sys­tem ist eine Aus­ein­an­der­set­zung mit dem po­si­ti­ven Recht. Die „Ge­rech­tig­keit“ ist eine mo­ra­li­sche Pro­ble­ma­tik, die mit Ge­sin­nun­gen und ethi­schen Grund­ein­stel­lun­gen zu tun hat. Dies ist das ei­gent­li­che Thema des „Be­suchs der alten Dame“.

Me­tho­di­sche Vor­schlä­ge

Ein­lei­tung mit Kohl­haas-Text: Text­be­ar­bei­tung

Zu 1
Vi­sua­li­sie­rung

Zu 2
Text­in­ter­pre­ta­ti­on

Zu 3
Gra­fik

Zu 4
Aus­wer­tung von Text und Gra­fik unter einem kon­kre­ten Ge­sichts­punkt: Ge­rech­tig­keit