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Sta­ti­on 5


von StD Dr. Peter Mül­ler

Ent­wick­lung des Leh­rers:

1. Akt:

  • ist Teil der kol­lek­ti­ven Er­war­tun­gen (33) und Hab­gier (19) sowie der Lob­hu­de­lei­en ge­gen­über Ill und Clai­re (20)
  • Idea­li­sie­rung der Liebe zwi­schen Ill und Clai­re (35)

Pfeil   Steht in vol­lem Ein­klang mit dem Kol­lek­tiv vor Clai­res An­ge­bot

2. Akt:

  • be­klagt Tod des Pan­thers, Trau­er­cho­ral (73), weist aber Ills Deu­tung als Lied auf sei­nen Tod zu­rück
  • ver­hin­dert mit Kol­lek­tiv Ills Flucht (81 f.), be­schö­nigt seine Lage, be­zich­tigt ihn der Fehl­deu­tung

Pfeil    steht auch nach ein­set­zen­der Kor­rum­pie­rung und be­gin­nen­der Jagd auf Ill im Ein­klang mit Gül­le­nern

3. Akt:

  • Musik für Clai­res Hoch­zeit: Mat­thä­us- Pas­si­on (87)
  • Um­stim­mungs­ver­such Clai­res: Ver­qui­ckung von Ap­pell an Mensch­lich­keit und Bitte um fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung (90)
  • Selbst­be­täu­bung (Al­ko­hol, 93)
  • Be­kennt­nis zur Wahr­heit (99): Be­ru­fung auf Hu­ma­nis­mus (durch Ill ge­bremst)
  • Be­nennt Schuld­ver­stri­ckung der Gül­le­ner; Motiv: Armut, mensch­li­che Schwä­che, Ver­sa­gen des Hu­ma­nis­mus (103)
  • Um­deu­tung des Mor­des: Ver­schleie­rung der Hab­gier, des Ma­te­ria­lis­mus hin­ter Be­kennt­nis zu abend­län­di­schen Idea­len/Wer­ten

Pfeil Lie­fert den Gül­le­nern und der Öf­fent­lich­keit die be­schö­ni­gen­de Recht­fer­ti­gung für ihr Schul­dig­wer­den, lie­fert ihre mo­ra­li­sche Ent­las­tung von Schuld

Pfeil Ver­kör­pert die Kor­rum­pie­rung eines Ge­bil­de­ten/In­tel­lek­tu­el­len und seine selbst ge­wähl­te, ak­ti­ve Mit­ge­stal­tung der Ver­stri­ckung in Schuld und (Selbst-)Lüge

Rede des Leh­rers:

  • Ge­richts­re­de ist als sol­che Tar­nung: an­statt Über­zeu­gung einer Par­tei zielt sie auf auf Recht­fer­ti­gung des fest­ste­hen­den Mor­des
  • ver­stellt den Blick der Öf­fent­lich­keit vor der Rea­li­tät (=Spie­gel­fech­te­rei)
  • ma­te­ria­lis­ti­sche Hal­tung wird mit idea­lis­ti­schem Ge­bah­ren hu­ma­nis­ti­scher und christ­li­cher Prä­gung ka­schiert
  • bi­bli­scher Sprach­duk­tus (Berg­pre­digt; Se­lig­prei­sung von Hun­ger und Durst nach Ge­rech­tig­keit)
  • Ver­fäl­schung der Se­lig­prei­sung (nicht Hun­ger nach Gnade, son­dern Hun­ger nach Ge­rech­tig­keit, Bezug zu Clai­re)
  • Kon­glo­me­rat von Ver­satz­stü­cken: Wort­feld Men­schen­rechts­dis­kus­si­on (Trug an Kom­bi­na­ti­on von Ge­rech­tig­keit vs. Liebe, Gnade); Kom­bi­na­ti­on von Be­grif­fen des Wirt­schafts­le­bens mit Be­grif­fen der Theo­lo­gie
  • Al­li­te­ra­tio­nen/Ana­phern/Par­al­le­lis­men/Wie­der­ho­lun­gen/Wort­spie­le