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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

TECH­NIK
PRO­ME­THEUS
BACON-PRO­JEKT
AM­BI­VA­LENZ
TECH­NO­LO­GI­SCHER IM­PE­RA­TIV
RI­SI­KO
HEU­RIS­TIK DER FURCHT
VER­ANT­WOR­TUNG
BE­RUFS­ETHOS
TECH­NIK­BE­WER­TUNG
WERT­NEU­TRA­LI­TÄTs-These
WERTE IN DER TECH­NIK

TECH­NIK

Ers­tens wird dar­un­ter die Ge­samt­heit der Ein­rich­tun­gen und Ver­fah­ren zur Er­schlie­ßung und zur Nut­zung der na­tür­li­chen Stoff- und En­er­gie­quel­len sowie die An­wen­dung der na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Er­kennt­nis­se für die zi­vi­li­sa­to­ri­sche Be­frie­di­gung der Be­dürf­nis­se der Men­schen ver­stan­den.

Die zwei­te Be­deu­tung meint das Ge­samt der Kunst­grif­fe und Ver­fah­ren, die auf einem be­stimm­ten Ge­biet üb­lich sind, also eine lehr­ba­re Me­tho­de bzw. Ar­beits­wei­se.

Drit­tens wird das Wort »Tech­nik« auch ge­braucht um die vir­tuo­se , Ta­lent vor­aus­set­zen­de Kunst­fer­tig­keit bei der Er­zie­lung einer spe­zi­el­len Leis­tung zu wür­di­gen: so spricht man z.B. von der Tech­nik eines Mu­si­kers oder eines Spit­zen­sport­lers.

Wir sind heute ge­neigt, die erste Be­deu­tung, die mit der Vor­stel­lung von Werk­zeu­gen, Ma­schi­nen, Au­to­ma­ten und tech­ni­schen Sys­te­men (= Ar­te­fak­te) ein­her­geht, als die ei­gent­li­che an­zu­se­hen.

PRO­ME­THEUS

Dem grie­chi­schen My­thos zu­fol­ge stahl der Titan Pro­me­theus den Göt­tern Klei­dung, Waf­fen und ins­be­son­de­re das Feuer; so er­mög­lich­te er den Men­schen sich eine ei­ge­ne Kul­tur zu schaf­fen. Der Göt­ter­va­ter Zeus be­straf­te Pro­me­theus, indem er ihn an eine Fels­wand schmie­den ließ.

In dem My­thos geht es 1.) um das Macht­ver­hält­nis zwi­schen Göt­tern und Men­schen: Wie weit darf es dem Men­schen er­laubt sein, die von ihm vor­ge­fun­de­ne Ord­nung der Welt zu ver­än­dern? 2.) ent­hält die fik­ti­ve Ge­nea­lo­gie von der Ent­ste­hung des Men­schen eine These zum Wesen des Men­schen (=phi­lo­so­phi­sche An­thro­po­lo­gie): der Mensch be­nö­tigt zum Über­le­ben und guten Zu­sam­men­le­ben von An­fang an Kul­tur­fä­hig­kei­ten, näm­lich tech­ni­sche In­tel­li­genz, Er­fin­der­geist, Städ­te­bau­kunst, Wis­sen­schaft, po­li­ti­sche In­tel­li­genz, Recht- und Scham­ge­fühl.

In dem gleich­na­mi­gen Rol­len-Ge­dicht von Goe­the, einer Hymne aus sei­ner Sturm-und-Drang-Zeit, steht Pro­me­theus für den selbst­be­wuss­ten, voll­kom­men auf seine ei­ge­nen Fä­hig­kei­ten ver­trau­en­den schöp­fe­ri­schen Men­schen.

Hans Jonas warnt im Prin­zip Ver­ant­wor­tung (1979) vor dem „end­gül­tig ent­fes­sel­ten Pro­me­theus“, dem Wis­sen­schaft und mo­der­ne Hoch­tech­no­lo­gie nie ge­kann­te Kräf­te und die Wirt­schaft rast­lo­sen An­trieb gibt.

BACON-PRO­JEKT

Mit die­sem Titel wird ein wis­sen­schafts­ge­schicht­li­cher Pa­ra­dig­men­wech­sel be­zeich­net, der ab dem 16. Jahr­hun­dert an Dy­na­mik hin­zu­ge­wann. Auch wenn die Be­zeich­nung „Bacon“-Pro­jekt dem eng­li­schen Phi­lo­so­phen und Po­li­ti­ker Fran­cis Bacon (1561 - 1626) die zen­tra­le Rolle in die­ser Ent­wick­lung zu­zu­schrei­ben scheint, hat­ten schon Den­ker wie René Des­car­tes ähn­li­che Im­pul­se ge­setzt. - Ba­cons un­voll­endet ge­blie­be­nes wis­sen­schaft­li­ches Werk, das ur­sprüng­lich nicht we­ni­ger als eine völ­li­ge „In­stau­ra­tio magna“ der Wis­sen­schaft an­streb­te, ist im We­sent­li­chen in den Wer­ken „De di­gni­ta­te et aug­men­tis sci­en­tia­ri­um“ („Über den Wert und die Be­rei­che­rung der Wis­sen­schaf­ten“, 1605; eine kri­ti­sche Be­stands­auf­nah­me des zeit­ge­nös­si­schen Wis­sens), „Novum Or­ga­num“ („Neues Werk­zeug“, 1620; eine Dar­stel­lung der wis­sen­schaft­li­chen Me­tho­de ) und „Nova At­lan­tis“ („Neues At­lan­tis“, 1627; die Uto­pie einer von Wis­sen­schaft­lern re­gier­ten Ge­sell­schaft) über­lie­fert. - Ba­cons phi­lo­so­phi­sches Werk hat eine dop­pel­te Stoß­rich­tung: Auf der einen Seite lehnt er die me­tho­di­sche Her­an­ge­hens­wei­se der Tra­di­ti­on, die sich in sei­nen Augen größ­ten­teils auf fol­gen­lo­se me­ta­phy­si­sche Spe­ku­la­tio­nen be­schränk­te, ab. Auf der an­de­ren Seite schlug er eine Al­ter­na­ti­ve vor: Wis­sen­schaft, die fort­an nicht nur dem Er­kennt­nis­ge­winn, son­dern aus­drück­lich der Na­tur­be­herr­schung zu die­nen hatte, soll­te sys­te­ma­tisch, vor allem in Form von Ex­pe­ri­men­ten, em­pi­risch ver­fah­ren (In­duk­ti­on), die ge­won­ne­nen Er­kennt­nis­se aus­wer­ten und all­ge­mei­ne Sätze for­mu­lie­ren, die wie­der­um durch dar­aus ge­won­ne­ne, neue Ar­beits­hy­po­the­sen zu stüt­zen waren. - Auch wenn sein spe­zi­fi­sches Kon­zept von In­duk­ti­on nicht völ­lig de­ckungs­gleich ist mit der gleich­na­mi­gen heu­ti­gen wis­sen­schaft­li­chen Me­tho­de, er dar­über hin­aus den Stel­len­wert der Theo­rie­bil­dung ver­kann­te, gilt er wegen sei­ner me­tho­di­schen For­de­run­gen den­noch als einer der Grün­dungs­vä­ter der mo­der­nen, tech­nik­ba­sier­ten und tech­nik­ab­hän­gi­gen Na­tur­wis­sen­schaf­ten sowie der For­schung als kol­lek­ti­ves Un­ter­neh­men (Big Sci­ence) mit dem Ziel eines Sie­ges der Tech­nik über die Natur zum Nut­zen des Men­schen.

Die Ent­wick­lung der tech­ni­schen Küns­te ist für Bacon in­di­rekt über die Ver­rin­ge­rung des ma­te­ri­el­len Elends mit der ge­ne­rel­len He­bung der Mo­ra­li­tät ver­bun­den, der tech­ni­sche Fort­schritt ist in sei­nen Augen ein Ve­hi­kel für den mo­ra­li­schen Fort­schritt.

AM­BI­VA­LENZ

Zwie­späl­tig­keit; Span­nungs­zu­stand; Zer­ris­sen­heit (der Ge­füh­le und Be­stre­bun­gen); Dop­pel­wer­tig­keit. – Am­bi­va­lenz der Tech­nik be­deu­tet, dass jede Tech­nik ihre guten und schlech­ten Sei­ten, ihre so­wohl po­si­ti­ven als auch ne­ga­ti­ven Aus­wir­kun­gen haben kann.

TECH­NO­LO­GI­SCHER IM­PE­RA­TIV

Der tech­ni­sche Mensch soll das, was er ver­stan­den hat, an­wen­den [...] und sich dabei keine Gren­zen set­zen; was man ver­ste­hen kann, soll man auch an­wen­den .“ (Ed­ward Tel­ler, 1975) Kurz: Aus dem Kön­nen folgt das Sol­len. – Aus­druck des neu­zeit­li­chen Macht­den­kens und Mach­bar­keits­op­ti­mis­mus’.

RI­SI­KO

Der Be­griff Ri­si­ko be­zeich­net die Mög­lich­keit, dass eine Ent­schei­dung oder Hand­lung ein ne­ga­tiv be­wer­te­tes oder un­er­wünsch­tes Er­geb­nis zur Folge hat. Ri­si­ko wird im Kon­text von Tech­nik be­stimmt als die Wahr­schein­lich­keit für das Ein­tre­ten von Er­eig­nis­sen, die zu be­rück­sich­ti­gen­de Schä­den zur Folge haben und für die Per­so­nen auf­grund ihrer Ent­schei­dun­gen und Hand­lun­gen die Ver­ant­wor­tung be­sit­zen. Tech­nik wird dabei be­grif­fen als ein Mit­tel, um Ge­fah­ren in Ri­si­ken zu ver­wan­deln, also als ein In­stru­ment zum Um­gang mit Kon­tin­genz. Der Be­griff Ri­si­ko ist dem­nach von den Be­grif­fen „Ge­fahr“, „Un­si­cher­heit“ und „Un­ge­wiss­heit“ ab­zu­gren­zen.

Man un­ter­schei­det zwi­schen in­di­vi­du­el­len Ri­si­ken , Ri­si­ken, die das In­di­vi­du­um ein­geht und über­tra­ge­nen Ri­si­ken , die ein­zel­ne oder Kol­lek­ti­ve zu tra­gen haben, ohne Ur­he­ber der Ri­si­ken zu sein. Der Be­griff Rest­ri­si­ko be­zeich­net das Ri­si­ko, wel­ches sich durch Vor­sichts­maß­nah­men nicht ver­rin­gern lässt, ohne auf die Pra­xis als Ganze zu ver­zich­ten.

HEU­RIS­TIK DER FURCHT

Heu­ris­tik = Lehre vom Her­aus­fin­den von Pro­blem­lö­sungs­ver­fah­ren; Furcht = Angst an­ge­sichts einer Be­dro­hung oder Ge­fahr. Ei­gent­lich ein Af­fekt, wird Furcht in H. Jonas’ Zu­kunfts­ethik eine me­tho­do­lo­lo­gi­sche Regel , ja eine Pflicht (PV 392), in der sich eine Vor­sichts­di­men­si­on nie­der­schlägt: Unter Un­si­cher­heit bzw. Un­ge­wiss­heit gelte der Vor­rang der schlech­ten vor der guten Pro­gno­se , den Un­heils­pro­phe­zei­hun­gen be­züg­lich mög­li­cher ne­ga­ti­ver Tech­nik­fol­gen sei mehr Gehör zu schen­ken als der Heils­pro­phe­zei­hung (PV S. 70).

VER­ANT­WOR­TUNG

Das deut­sche Wort V~ ver­weist auf die Pra­xis des ‚Für-etwas-Rede-und-Ant­wort-Ste­hens’. In der Kern­be­deu­tung des Be­griffs heißt »sich (für X ge­gen­über Y unter Be­ru­fung auf Z) ver­ant­wor­ten« so­viel wie »sich (für X ge­gen­über Y unter Be­ru­fung auf Z) recht­fer­ti­gen«. ‚V~’ ist ein Grund­be­griff der an­ge­wand­ten und ins­be­son­de­re der Tech­ni­ket­hik, der noch ge­nau­er als mehr­stel­li­ger - we­nigs­tens 3-stel­li­ger (X,Y,Z), bes­ser aber vier­stel­li­ger - Re­la­ti­ons­be­griff ana­ly­siert wer­den kann:

(1)_WER IST VER­ANT­WORT­LICH (Sub­jekt oder Trä­ger der V~; ein In­di­vi­du­um, eine In­sti­tu­ti­on/eine Kor­po­ra­ti­on, eine Ge­sell­schaft, ein Ro­bo­ter(?),

(2)_WO­FÜR (Ver­ant­wor­tungs­ge­gen­stand oder Ver­ant­wor­tungs­ob­jekt; Selbst, an­de­re Per­so­nen , Er­eig­nis­se/Zu­stän­de/Ge­gen­stän­de/Güter )
      (6* Hand­lun­gen & Un­ter­las­sun­gen)

(3)_WES­WE­GEN (Ver­ant­wor­tungs­grund/nor­ma­ti­ve Stan­dards: Schä­den / Nut­zen, Werte, Nor­men, Pflich­ten, Rech­te);

(4)_WO­VOR (Ver­ant­wor­tungs­in­stanz: Ge­wis­sen, Gott/Natur, Ge­richt, Ge­sell­schaft, Ge­schich­te, zu­künf­ti­ge Ge­ne­ra­tio­nen)

(5)_WANN ( re­tro­spek­tiv oder pro­spek­tiv , jetzt für Ver­gan­ge­nes oder für Zu­künf­ti­ges; re­la­tiv zu heu­ti­gem Wis­sens­stand)

(6)*_AUF WEL­CHE WEISE (Modus der Ver­ant­wor­tungs­wahr­neh­mung: Tun, Zu­las­sen, Un­ter­las­sen , in be­stimm­ter (be­rufl.) Rolle / Auf­ga­be / Zu­stän­dig­keit ).

Den Kern des V~-Be­griffs bil­den die Re­la­tio­nen (1), (2), (3) u. (5), wobei Re­la­ti­on (6) auch in (2) mit­ge­dacht sein kann. - Die In­stanz der Ver­ant­wort­lich­kei­ten (4) hängt vom Ver­ant­wor­tungs­ty­pus/be­reich ab: Im Fall recht­li­cher Ver­ant­wor­tung sind es Ge­rich­te, im Fall ver­trag­li­cher Ver­ant­wor­tung die je­wei­li­gen Ver­trags­part­ner etc. Die In­stanz mo­ra­li­scher Ver­ant­wor­tung sind in ver­schie­de­nen ethi­schen Theo­ri­en un­ter­schied­lich mo­del­liert und teils mit dem Ob­jekt mo­ra­li­scher Für­sor­ge­ver­ant­wor­tung ( Hans Jonas ), teils mit dem au­to­no­men Sub­jekt (Kant), teils auch mit der mehr oder we­ni­ger stark idea­li­sier­ten mo­ra­li­schen Ge­mein­schaft bzw. der Dis­kurs­ge­mein­schaft (K.-O. Apel) iden­ti­fi­ziert. - Der Ver­ant­wor­tungs­be­griff hat weit­ge­hend den Pflicht­be­griff als nor­ma­ti­ves Leit­kon­zept ab­ge­löst.

Kann nur Per­so­nen oder auch Kor­po­ra­tio­nen (wie Un­ter­neh­men, Wirt­schafts­ver­bän­de, po­li­ti­sche Ver­bän­de oder In­sti­tu­tio­nen) mo­ra­li­sche V~ im ei­gent­li­chen Sinn zu­ge­schrie­ben wer­den (1)? Die Ver­ant­wor­tung von kol­lek­ti­ven Ak­teu­ren muss an per­so­na­le Ver­ant­wor­tung rück­ge­bun­den sein (z.B. durch ent­spre­chen­de Me­cha­nis­men einer in­ter­nen Ver­ant­wor­tungs­ver­tei­lung ), wäh­rend das Um­ge­kehr­te nicht gilt. – Die Ver­tei­lung von V~ in rol­len­spe­zi­fi­sche, recht­li­che, po­li­ti­sche u.ä. V~ un­ter­steht wie­der­um einer „ hö­her­stu­fi­gen“ mo­ra­li­schen V~, weil bei der Ver­tei­lung von V~ nicht nur Ef­fi­zi­enz- son­dern auch Ge­rech­tig­keits­stan­dards gel­ten. - Es gibt neben der rein in­di­vi­du­el­len (uni­ver­sal-) mo­ra­li­sche V~ ein ge­mein­schaft­li­che dis­tri­bu­tiv zu tra­gen­de Mit ver­ant­wor­tung und zwar je nach Ein­wir­kungs- und Mit­wir­kungs­macht des Ein­zel­nen in einer Grup­pe/Kor­po­ra­ti­on/In­sti­tu­ti­on.

BE­RUFS­ETHOS

Sitt­lich-mo­ra­li­sche Grund­sät­ze, die das Han­deln einer be­stimm­ten Be­rufs­grup­pe be­stim­men (Ärzte, In­ge­nieu­re, Jour­na­lis­ten, Leh­rer usw.). Oft­mals han­delt es sich le­dig­lich um Selbst­ver­pflich­tun­gen. Über­tre­tun­gen des Be­rufs­ethos’ kön­nen al­ler­dings auch straf­recht­li­che Re­le­vanz haben und sogar zum Be­rufs­ver­bot füh­ren. Bei­spiel: Hip­po­kra­ti­scher Eid, Pres­se­ko­dex, VDI-Richt­li­nie etc.

TECH­NIK­BE­WER­TUNG

Bei der Tech­nik­be­wer­tung, die auch in allen Tech­nik­fol­gen­ab­schät­zun­gen ent­hal­ten ist, han­delt es sich um eine Gü­ter­ab­wä­gung , d.h. um ein über­leg­tes Be­ur­tei­len im An­schluss an eine Ana­ly­se der ggf. kon­kur­rie­ren­den Be­zie­hung zwi­schen W~. Für eine Ab­wä­gung, wel­chem W~ der Vor­rang ge­bührt, gibt es kein Pa­tent­re­zept. D.h. dass obers­te mo­ral­phi­los. Prin­zi­pi­en nicht ein­fach und di­rekt an­ge­wen­det wer­den kön­nen, son­dern ihre An­wend­bar­keit im kon­kre­ten Fall ge­prüft wer­den muss.

Eine Hilfe bei Güter(Wert/Norm)ab­wä­gun­gen bie­ten sog. Vor­ran­g­re­geln:

• Ist das Ziel/der Zweck gut? (Eu­dai­mo­nia?)

•• Hei­ligt der Zweck die Mit­tel ? (Kat. Imp.? In­stru­me­nat­li­sie­rungs­ver­bot)

••• Wird das ge­rings­te (Fol­gen-)Übel ge­wählt? (ne­ga­ti­ver Uti­li­ta­ris­mus?)

Eine Be­grün­dung dafür, dass be­stimm­te Werte/Güter/Zwe­cke zen­tra­ler bzw. hö­her­ran­gig sind, wird muss auf mo­ral­phi­lo­so­phi­sche Prin­zi­pi­en zu­rück­grei­fen. Doch eine Ethik der Tech­nik kann grund­sätz­lich nicht in eine Tech­nik der Ethik mün­den, für einen ver­ant­wor­tungs­vol­len Ein­satz von Al­go­rith­men wird es kei­nen Al­go­rith­mus geben kön­nen. Letz­tes Ent­schei­dungs’organ’ bleibt ver­mut­lich die Phro­ne­sis /Klug­heit/prak­ti­sche Weis­heit.

WERT­NEU­TRA­LI­TÄT s-These

Be­haup­tung, dass es sich bei einer Tech­nik/Tech­no­lo­gie le­dig­lich um ein neu­tra­les Mit­tel zum Er­rei­chen eines be­stimm­ten Zwecks hand­le, das zum Vor- oder Nach­teil ge­nutzt wer­den kann. Somit er­gibt sich der je­wei­li­ge Wert aus der Nut­zung und er­wächst nicht aus der Tech­no­lo­gie selbst. Das be­deu­tet auch, dass die ne­ga­ti­ven Aus­wir­kun­gen der Tech­no­lo­gie den Nut­zern zu­zu­schrei­ben sind und nicht den tech­no­lo­gi­schen Ar­te­fak­ten oder ihren Ge­stal­tern. Wie die ame­ri­ka­ni­sche Schuss­waf­fen­ver­ei­ni­gung ( Na­tio­nal Rifle As­so­cia­ti­on ) sagt: »Waf­fen töten keine Men­schen, es sind Men­schen, die Men­schen töten«.

WERTE IN DER TECH­NIK

In einer Richt­li­nie des VDI ( Ver­band Deut­scher In­dus­trie ) die im tech­ni­schen Han­deln wich­tigs­ten Werte in Form eines W~Ok­to­gons dar­ge­stellt, das häu­fi­ge In­stru­men­tal- und Kon­kur­renz-Be­zie­hun­gen zwi­schen Wer­ten ab­bil­det. Die im Ok­to­gon-Sche­ma re­prä­sen­tier­ten Werte ge­hö­ren zu un­ter­schied­li­chen W~Ka­te­go­ri­en: sol­che Werte, die wich­tig sind in­ner­halb des prak­ti­schen In­ge­nieur­we­sens (z.B. Funk­ti­ons­fä­hig­keit, Ef­fek­ti­vi­tät, Ef­fi­zi­enz, tech­no­lo­gi­sche Be­geis­te­rung) und Werte, die mit den tech­no­lo­gi­schen Aus­wir­kun­gen auf an­de­re Be­rei­che zu tun haben, (z.B. Si­cher­heit, Ge­sund­heit, Um­welt­qua­li­tät/Nach­hal­tig­keit).

 

Wei­ter mit Werte Vor­ran­g­re­geln

 

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