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Werte Vorrangregeln

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

 

  • persönliche Werte ( Vorlieben, Ideale )
allgemeine Werte ( Gesundheit, Sicherheit, Freiheit, Frieden ... )
  • instrumenteller/funktionaler Wert
intrinsischer/inhärenter Selbst/Eigen-Wert
Pfeil nach unten
 
Pfeil nach unten
ökonomischer kleiner-gleich
 
eudaimonistischer kleiner-gleich moralischer

Vorrangregeln
                 Pfeil nach unten
(1) „Ist das Ziel gut?
      Welches Ziel ist gut?“

moralphilosophisches backing
Pfeil nach unten
Konzeption guten Lebens /
Eudaimonia & Phronesis/
capability-Ansatz

(2) „Heiligt der Zweck das Mittel ?“

Kategor. Imperativ (Z-Formel)
Neminem laedere / Nihil nocere / lieber Unrecht leiden als Unrecht tun
Maxime der Heuristik der Furcht /
Goldene Regel/

(3) „Wird das geringste mögliche (Folgen-)Übel gewählt?“

Zweckrationalität/Utilität/ Hedonistischer Kalkül /
Kosten-Nutzen-Kalkül
Instrumentelle Vernunft/
Hypothetische Imperative/
Klugheit (Kant, modern)

... bei der Wahl zwischen zwei Übeln, ist vorzuziehen

  • das geringere dem größeren
  • das kurzfristige dem langwierigeren,
  • das einmalige dem wiederkehrenden,
  • das weniger folgenreiche dem konsequenzenreicheren,
  • das weniger Personen betreffende demjenigen, das viele Personen schädigt,
  • das reversible dem irreversiblen,
  • das mit geringerer Wahrscheinlichkeit Eintretende dem wahrscheinlicheren,
  • Schadenprophylaxe vor Schadenreparatur,
  • lebensrettende Maßnahmen vor Klugheits-/wirtschaftl. Gesichtspunkten,
  • Allgemein- vor Gruppen oder Individualinteresse;

(4) Bei Wertgleichheit und unlösbaren Konflikten:
Gerechtigkeits- (John Rawls )
Anstandsprinzip (Avishai Margalit)
Fairer statt fauler Kompromiss ?
Vor- u. Nachteile proportional verteilt?

Fachwissenschaftliche Bemerkung .

Nach Jahrzehnten, in denen in der Moralphilosophie Positionen des (metaethischen) Subjektivismus bzw. Relativismus und Non-Kognitivismus dominierten, zeichnet sich eine Trendwende ab: Es gibt mittlerweile einige herausragende Philosophen, die einen (metaethischen) Realismus bzw. Objektivismus vertreten und für die Objektivität von (auch moralischen) Werten bzw. von (auch moralischen) Werturteilen argumentiert; vgl. z.B.

  • John McDowell, Mind, Value and Reality/Wert und Wirklichkeit , 1998/2002;
  • Gerhard Ernst: Die Objektivität der Moral , 2009;
  • Ronald Dworkin, Justice for Hedgehogs/Gerechtigkeit für Igel , 2011;
  • Derek Parfit, On What matters , 2011;
  • eine Revision findet sich z.B. in der 3. Auflage von Peter Singers Praktischer Ethik , 2013 (engl. 2011), S.19


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