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Entwerfen von geschlossenen/halboffenen Aufgaben

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.


Schritt A Wahl eines substanziellen Textes

  • ethisch-argumentierender Text oder lexikographischer Text, der argumentativ ethische Positionen darstellt, nicht rein deskriptiv bleibt, damit auch inferierendes Lesen möglich
  • Textlänge: maximal 1 DIN A4-Seite mit Zeilenzählung
  • möglichst authentisch (Moralphilosophie / Handbuch)
  • Text sollte nicht polyvalent sein, d.h. mehrere konkurrierende Lesarten zulassen
  • Text muss auf Schwierigkeiten geprüft werden (keine zu langen Sätze, keine lexikalische Redundanz, kein zu hoher Abstraktionsgrad, nicht zu viele Verneinungen; klare gedankliche und sprachliche Strukturierung)
  • Vielfach eignen sich Klassikerauszüge aus den Schulbüchern (vgl. Textpool)

Schritt B Festlegen des Lesezwecks und Lernziels

Schritt C Konsensfindung bzgl. der am deutlichsten wahrnehmbaren, wesentlichen Inhalte / Aussagen / Details durch Textmapping :
individuelles kursorisches Lesen ⇒ Text weglegen u. Kernaussagen, wichtigste Details notieren, die im Gedächtnis geblieben sind ⇒ Vergleich u. Diskussion der individuellen Ergebnisse in der Gruppe zur Ermittlung der konsensfähigen Elmente; der kleinste gemeinsame Nenner der von einer Gruppe wahrgenommnen Inhalte bildet die Grundlage für die zu stellenden Aufgaben (items) = Basis zur Ausformulierung der Items ⇒ korrekte Antworten (Attraktoren) zu den zu konstruierenden Fragen

Schritt D Konstruktion von Items, zuerst Attraktoren, dann Distraktoren

  • Zuerst Itemstamm mit Attraktor formulieren; nicht den Wortlaut des Originaltextes wiederholen; Synonyme wählen
  • Die Reihenfolge der Items entspricht der Reihenfolge der Aussagen im Text.
  • Darauf achten, dass ein Item in seiner Formulierung nicht ein anderes Item beantwortet.
  • Ein gutes Item erfragt die relevanten Informationen / Aussagen des Textes.
  • Zu jedem Itemstamm außer einem Attraktor wenigstens zwei, besser drei Distraktoren formulieren, die nicht von vorneherein als falsch ausgemacht werden können; von ähnlicher grammatikalischer Struktur und möglichst gleicher Länge wie der Attraktor; z.B. Wortabänderungen von Kernbegriffen aus dem Text.
  • Möglichst nicht nur MC-Aufgaben, sondern MC-Aufgaben + Zuordnungsaufgaben (mit Textbelegen) + Ergänzungsaufgaben; aber: nicht ständig Aufgabentypen alternieren
  • Die Items dürfen sich nicht nur auf die Wort- oder Satzebene beschränken, sondern müssen auch auf das Textganze gerichtet sein, sodass die Etablierung globaler Kohärenz vorausgesetzt ist (z.B. Darstellungsstrategien erfragen; Thesen über Textposition prüfen)
  • Auf Verneinungen verzichten
  • Kann die richtige Antwort gefunden werden allein durch den Text oder auch ohne Text, z.B. aufgrund von Weltwissen?

Schritt E Eindeutige Zuordnung von Verrechnungspunkten, Formulierung von Lösungshinweisen für halboffene Aufgaben

Gebrauchsanweisung in Kurzform siehe Präsentation

 

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