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Materialien

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.


Material 1: Karikatur aus der Main-Post vom 12.8.1950

Marionetten

Worterklärung:

NKWD: Volkskommissariat für innere Angelegenheiten, Innenministerium der UdSSR

 

Material 2: Erklärung von Teilnehmern am Treffen der „Vereinigten Linken“ in Böhlen bei Leipzig vom 13. Oktober 1989
Die Ergebnisse der letzten Wochen haben die Situation in unserem Land verändert. Viele Menschen fragen sich, ob wirklich schon ein Umbruch begonnen hat und was nun zu tun sei. […]
Wir können jetzt nicht mehr die Verantwortungslosigkeit der Mächtigen dieses Landes zum Maßstab unseres Tuns und Lassens machen. Nicht das Dialogangebot in der Erklärung des Politbüros vom 11. Oktober, sondern der Druck, welcher von den entstandenen scharfen Widersprüchen ausgeht, und die Herausforderung an alle Menschen unseres Landes, endlich selbst etwas zu ändern, ist die Grundlage unseres Handelns. Über die entstandene Situation und die Schuldigen dafür dürfen wir uns keine Illusionen machen: Nicht nur die sozialistische Perspektive der DDR steht auf dem Spiel; auch die Bewahrung und Entwicklung wichtiger sozialer Errungenschaften wie die Beseitigung der Arbeitslosigkeit, die kostenlose medizinische Betreuung aller Bürger, die soziale Sicherheit oder die gleichen Bildungschancen für Arbeiterkinder sind gefährdet, wenn der Stagnation nicht bald ein Ende gesetzt wird. Wir müssen befürchten, dass immer mehr Menschen in ihrer Enttäuschung sich nicht nur von der Regierung und der SED, sondern vom Weg des Sozialismus überhaupt distanzieren. […]
Das Beispiel der Sowjetunion gibt Anlass zu der Hoffnung, dass es möglich werden kann, unter „Sozialismus“ wieder souveräne Volksmacht und Freiheit zu verstehen. Doch noch wichtiger ist die Erfahrung, dass die SU […] wichtigster Verbündeter im Kampf um die Verwirklichung von Idealen sozialistischer Demokratie, Freiheit und Volkssouveränität sein wird. Die Verwirklichung dieser Werte in der DDR kann dann auch als wichtigster außenpolitischer Beitrag zur Stärkung der Perestroika, von Glasnost und Demokratisierung in der UdSSR in ihrer Unumkehrbarkeit dienen. Dies ist heute der entscheidende neue Inhalt des in der Vergangenheit so diskreditierten „sozialistischen Internationalismus“. […]
Was ist zu tun?
Wenn die Fortsetzung des gescheiterten Kurses der politischen Führung und damit die Gefährdung der sozialistischen Perspektive unseres Landes aufgehalten werden soll, darf sich das Ringen nicht nur auf den Kampf um das freie Wort konzentrieren. Dieser wichtige Prozess ist mit dem „Neuen Forum“ und anderen Bürgerinitiativen in Gang gekommen. Wenn aber verhindert werden soll, dass die Kosten des bisherigen verfehlten Kurses auf die Bevölkerung abgewälzt werden, wenn eine grundsätzliche Änderung der Entwicklung, ein Durchbruch zu Demokratisierung und sozialistischer Freiheit durchgesetzt werden sollen, dann muss dies von den Werktätigen in den Betrieben erstritten werden – auch deshalb, weil gerade sie immer die Hauptlast jeder verfehlten Politik zu tragen haben. Der verbreiteten Unzufriedenheit in den Betrieben muss Ausdruck gegeben werden, und der Veränderungswille dort muss seine Formen suchen und finden. Hören wir auf, nur zu schimpfen und beginnen wir, uns in den Betrieben zusammenzuschließen! Wir brauchen die Selbsttätigkeit der Werktätigen zur Schaffung unabhängiger, die Interessen der Arbeiter und Angestellten zusammenfassender und sie in Initiativen verwandelnder Ausschüsse und Kommissionen. Diese sofort zu bildenden unabhängigen Ausschüsse und Kommissionen können die Gründung von unabhängigen Betriebsräten und die Demokratisierung der Gewerkschaften in Angriff nehmen. Dabei können alle sich bietenden Gelegenheiten innerhalb und außerhalb der verbürokratisierten Gewerkschaften genutzt werden, die Kontrolle der Werktätigen über ihre eigenen Angelegenheiten auszubauen.
Wir appellieren an alle Sozialisten in den Betrieben, Genossenschaften, in den unabhängigen Gruppen und in der SED, unter den Künstlern und in der Intelligenz, aufeinander zuzugehen, Trennendes aufzuschieben und mit dem Ziel der Verwirklichung sozialistischer Freiheit und Demokratie gemeinsam Lösungen zu suchen.

Aus: Schüddekopf, Charles (Hg.): Wir sind das Volk. Flugschriften, Aufrufe und Texte einer deutschen Revolution. Reinbek bei Hamburg 1990. S. 125-131.

 

Material 3: Wahlplakat der „Allianz für Deutschland” in Ost-Berlin (März 1990)

Plakat: Nie wieder Sozialismus!

Konrad-Adenauer-Stiftung: Geschichte der CDU, online unter:
http://www.kas.de/wf/de/71.9048/

 

Worterklärungen:

DA: Demokratischer Aufbruch
DSU: Deutsche Soziale Union

 

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