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Auf­ga­be 1

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


Ana­ly­sie­ren Sie M 1.   (14 VP)

Kri­te­ri­en für eine gute Leis­tung: Bei der Be­schrei­bung der Ka­ri­ka­tur wer­den die we­sent­li­chen Bild- und Tex­t­e­le­men­te an­nä­hernd voll­stän­dig be­nannt, ei­ni­ge zen­tra­le Ähn­lich­kei­ten und Un­ter­schie­de zwi­schen ihnen sowie ihre Be­zie­hun­gen wer­den dif­fe­ren­ziert in ihrem Wir­kungs­zu­sam­men­hang ver­deut­licht. Bei der Er­klä­rung der Ka­ri­ka­tur im his­to­ri­schen Kon­text wer­den der Ver­wei­s­cha­rak­ter der „Fäden“ er­läu­tert, die Ten­denz zur Par­tei­lich­keit an min­des­tens einem Bild­ele­ment ver­an­schau­licht sowie die Ge­samt­aus­sa­ge der Ka­ri­ka­tur über­wie­gend plau­si­bel for­mu­liert.

Kri­te­ri­en für eine aus­rei­chen­de Leis­tung: Die Be­schrei­bung be­nennt ei­ni­ge Bild- bzw. Tex­t­e­le­men­te, ist aber mehr­fach auch un­prä­zi­se bzw. un­voll­stän­dig; die Be­zie­hun­gen zwi­schen den Tei­l­ele­men­ten wer­den nur in den Grund­zü­gen (z.B. Sym­me­trie) er­klärt. Dabei wird die Ab­hän­gig­keit und Fremd­steue­rung der bei­den deut­schen Staa­ten von der je­weils ver­bün­de­ten Su­per­macht deut­lich. Die Ge­samt­aus­sa­ge der Ka­ri­ka­tur wird hin­ge­gen nicht hin­rei­chend dif­fe­ren­ziert for­mu­liert, die Un­ter­su­chung der Per­spek­ti­vi­tät er­folgt nur in An­sät­zen und ge­langt nicht zu einem kla­ren Er­geb­nis.

Ori­en­tie­rungs­hil­fe für die Kor­rek­tur: Mög­li­che As­pek­te der Be­wer­tung und Ge­wich­tung

 

Die Schü­le­rin / Der Schü­ler be­ach­tet den Ope­ra­tor. Sie/er ...

Richt­wert

AFB

1

nennt

  • den Fund­ort (die re­gio­na­le bun­des­re­pu­bli­ka­ni­sche Ta­ges­zei­tung „Main-Post“)
  • die Ent­ste­hungs­zeit (12.8.1950), also im Jahr nach der dop­pel­ten Staats­grün­dung

1 VP

I

2

  • nennt als Bild- und Tex­t­e­le­men­te:
    • die bei­den deut­schen Mi­chel, die als Ma­rio­net­ten dar­ge­stellt sind,
    • die Fäden, die die Ma­rio­net­ten hal­ten und aus dem Nichts kom­men
    • die Hand mit dem Schrift­zug „NKWD“ am Ärmel über der Ma­rio­net­te mit Ham­mer und Si­chel
    • den wei­ter ge­öff­ne­ten Mund bei der Ma­rio­net­te mit Ham­mer und Si­chel
    • den Zei­ge­ges­tus bei­der Ma­rio­net­ten (aus­ge­streck­ter Zei­ge­fin­ger)
    • ihren un­si­che­ren „Stand­punkt“: auf den Fer­sen
    • die Bild­un­ter­schrift

2 VP

I

3

  • be­nennt Re­la­ti­on und In­ter­ak­ti­on zwi­schen den Ma­rio­net­ten:
    • sie sind weit­ge­hend spie­gel­bild­lich an­ge­ord­net
    • sie la­chen ein­an­der aus
    • sie rufen sich ge­gen­sei­tig zu: „Du bist ne Ma­rio­net­te!“

2 VP

I

4

  • be­nennt die bei­den deut­schen Mi­chel als Per­so­ni­fi­ka­tio­nen der Bun­des­re­pu­blik und der DDR

1 VP

I

 

Summe 1-4

6 VP

I

5

  • er­klärt die Ka­ri­ka­tur im his­to­ri­schen Kon­text:
    • Die Fäden, an denen die Ma­rio­net­ten hän­gen, ste­hen für die Ab­hän­gig­keit der bei­den deut­schen Staa­ten vom je­wei­li­gen Block­sys­tem, die sie sich selbst nicht ein­ge­ste­hen wol­len, aber dem je­weils an­de­ren vor­hal­ten.
    • Diese Fäden ver­wei­sen auf die West­in­te­gra­ti­on der Bun­des­re­pu­blik (par­la­men­ta­ri­sche De­mo­kra­tie, Markt­wirt­schaft, Bei­tritt zur OEEC usw.) ei­ner­seits und die Ost­in­te­gra­ti­on der DDR („Volks­de­mo­kra­tie“, Plan­wirt­schaft, Bei­tritt zum RGW usw.) an­de­rer­seits.

4 VP

II

6

  • for­mu­liert die Ge­samt­aus­sa­ge der Ka­ri­ka­tur:
    • Die bei­den deut­schen Staa­ten wer­den als ab­hän­gi­ge Ak­teu­re im seit 1947 ent­brann­ten Kal­ten Krieg dar­ge­stellt, die ihre ei­ge­ne Ab­hän­gig­keit von der je­wei­li­gen Su­per­macht USA bzw. So­wjet­uni­on ver­ken­nen, die ihres je­wei­li­gen Ge­gen­übers aber an­pran­gern.

2 VP

II

7

  • be­stimmt die Per­spek­ti­ve des Ka­ri­ka­tu­ris­ten:
    • Der für eine bun­des­re­pu­bli­ka­ni­sche Zei­tung zeich­nen­de Ka­ri­ka­tu­rist kri­ti­siert die Ver­blen­dung bei­der deut­scher Staa­ten glei­cher­ma­ßen und nimmt in­so­fern eine neu­tra­le Hal­tung ge­gen­über der Ost-West-Kon­fron­ta­ti­on ein, die im Jahr 1950 an­ge­sichts der Früh­pha­se des Kal­ten Kriegs nicht ty­pisch für die Sicht­wei­se der Bun­des­bür­ger ge­we­sen sein dürf­te.
    • Ten­den­zen zur Par­tei­lich­keit (An­ti­kom­mu­nis­mus) las­sen sich al­ler­dings aus dem Ham­mer-und-Si­chel-Em­blem, der sicht­ba­ren Hand mit dem Schrift­zug „NKWD“ am Ärmel, den kür­ze­ren Fäden und dem wei­ter auf­ge­ris­se­nen Mund beim DDR-Mi­chel ab­lei­ten.

2 VP

II

 

Summe 5-7

8 VP

II

 

zu­rück: Lö­sungs­hin­wei­se

wei­ter: Auf­ga­be 2

 

Lö­sungs­hin­wei­se: Her­un­ter­la­den [doc][206 KB]