Vorschlag für eine Unterrichtseinheit in 11 Sequenzen
vorgestellt auf der Tagung „Neukonzeption des Literaturunterrichts/ Neue Pflichtlektüre“ in Bad Wildbad (06.07. – 07.07.09)
Vorbemerkung:
Dürrenmatt gibt sowohl im Stück als auch in seinen Schriften zum Theater Hinweise, wie seine Figuren zu sehen bzw. zu bewerten sind. Diese Hinweise in der Erarbeitung aufzugreifen und mit Zusatztexten sowohl des Autors als auch aus anderen Quellen die Hintergründe dafür bewusst zu machen, ist ein Anliegen dieser Einheit. Damit direkt verbunden ist die Vermittlung von Kenntnissen über antikes vs. modernes Drama, über die dramentheoretischen Überlegungen Dürrenmatts sowie über dessen kritische Haltung gegenüber der zeitgenössischen Gesellschaft.
Die Unterrichtseinheit schlägt eine sukzessive Behandlung des Stückes vor, setzt aber die Kenntnis des Stückes zu Beginn der Behandlung voraus. Der Schwerpunkt der Unterrichtseinheit liegt auf der Behandlung des 1. Aktes. Dort werden zahlreiche Aspekte der Gestaltung eher kleinschrittig erarbeitet und dort, wo es hilfreich für ein besseres Verständnis erscheint, in Bezug zu Dürenmatts Theaterkonzeption und seine Ausführungen zum Stück gesetzt. Die Behandlung der beiden folgenden Akte baut darauf auf und erfolgt zügiger. Für die Erarbeitung des 3. Aktes werden Vorschläge gemacht, die ein sehr selbständiges Arbeiten der Schüler in den Mittelpunkt des Unterrichts stellen. An einigen Stellen der Unterrichtseinheit werden Vorschläge unterbreitet, die als sinnvolle Ergänzung bzw. Vertiefung der Behandlung gedacht sind, aber nicht unbedingt behandelt werden müssen ( fakultativ ).
Für den Lehrer bietet die Darstellung v.a. Fragestellungen, Arbeitsaufträge, Hinweise auf Zusatztexte sowie Angebote für die Ergebnissicherung. Die Zusatztexte können außerdem über „Traumawirklichkeit“ aus urheberrechtlichen Gründen nicht zur Verfügung gestellt werden. Sie können aber anhand der in der Literaturliste genannten Werke aufgefunden werden. Bei der Formulierung von Arbeitsaufträgen wurde auf möglichst große Vielfalt geachtet, aus der der Lehrer auswählen kann. Dies gilt ebenso für die Ergebnissicherung.
Die Ausarbeitung versteht sich als Angebot für die unmittelbare Umsetzung im Unterricht. Auf eine fachwissenschaftliche Aufarbeitung sowie eine didaktische Analyse wird zugunsten dieses Angebots verzichtet. Als Anregung für die vertiefende Einarbeitung in das Stück sei auf die bibliografischen Angaben hingewiesen. Die dort genannten Werke und Untersuchungen haben mit ihren Analysen und Anregungen Eingang in die Unterrichtseinheit und teilweise in die Materialien gefunden. Besonders sei dabei die Interpretation von Werner Frizen empfohlen.