5. Sequenz: Das Rendezvous und der Prozess gegen Ill
von StD Dr. Peter Müller
5.1. Einstieg:
- Wie stellen wir uns ein Rendezvous zwischen zwei Menschen vor, die sich lieben?
- Was kann man bei einem Rendezvous falsch machen bzw. was kann dabei schief gehen?
- Fakultativ: Besprechung eines Auszuges aus Trivialroman
5.2. Gemeinsam lesen: Das Rendezvous (S. 35 – 40)
5.3. Erarbeitung der Szene im LSG:
- Was erfahren wir über die Vorgeschichte der Liebe?
- Wie gehen Ill und Claire mit ihrer Jugendliebe um?
- Welche Unterschiede ergeben sich, wenn man dieses Rendezvous mit einem alltäglichen Rendezvous vergleicht?
- Welche Bedeutung hat die Regieanweisung? ( Mat. III )
- Inwiefern und mit welchen Zielen sind die Güllener Bürger daran beteiligt?
- Wie wirkt die Szene auf den Zuschauer?
Mögliche Ergebnisse :
Vorgeschichte der Liebe:
- beide sehr jung
- heftige, leidenschaftliche Liebe
- Verrat Ills wegen Aufstiegshoffnung
- Schwangerschaft und Leugnung der Vaterschaft führen zu sozialem Abstieg Claires
Umgang mit Jugendliebe:
Ill:
- Verklärung der Vergangenheit durch Klischeevorstellungen
- Ausklammern der Schuld
- Ignoriert Folgen seines Verrats; behauptet Verrat aus Uneigennützigkeit
- Trennung als Schicksalhaft („Leben trennte uns“, 18), zum Wohl der Geliebten
- Beteuert seine Liebe; wünscht sich Vergangenheit zurück
-
Liebe von damals wird instrumentalisiert (Mittel zum künftigen Glück)
= erneutes Schuldigwerden
Claire:
- Sucht bewusst Ort der Liebe auf
- Nüchterne Bilanz der Ereignisse
- Rätselhafte Andeutungen über das Kommende
- Sie ist nüchterner Gegenpol zu Ills Verklärungsversuchen, Desillusionierung
Regieanweisung:
- verhindert Illusion, Verkitschung, Peinlichkeit, Klischeehaftigkeit
- Güllener „omnipräsent“: es geht um ihre Interessen