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Samm­lung wei­te­rer Fälle

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


I. Eine neue Geo­ther­me auf Is­land

Das Un­ter­neh­men GE möch­te auf Is­land ein neues Kraft­werk bauen, das durch Erd­wär­me (Geo­ther­mie) an­ge­trie­ben wird. Auf der Insel mit 320.000 Ein­woh­nern be­fin­den sich be­reits fünf Kraft­wer­ke, die be­reits 90% alle Räume auf­hei­zen. GE ver­spricht 50 neue Ar­beits­plät­ze zu schaf­fen. Der aus er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en er­zeug­te Strom soll durch Kabel in die USA ex­por­tiert wer­den, wo er in der Schwer­in­dus­trie ge­nutzt wer­den kann. Dazu müs­sen au­ßer­dem auf Is­land ki­lo­me­ter­lan­ge Rohre durch die Land­schaft ver­legt wer­den.

Um­welt­schüt­zer ver­wei­sen da­ge­gen auf die kon­kre­ten Um­welt­schä­den durch die Boh­run­gen wie dem ge­sun­ke­nen Grund­was­ser­spie­gel und der Frei­set­zung von ge­sund­heits­ge­fähr­den­den Stof­fen wie Arsen, Queck­sil­ber und Schwe­fel­was­ser­stoff. Un­ge­klärt ist auch die Si­cher­heit der Kraft­wer­ke an­ge­sichts der er­höh­ten geo­lo­gi­schen Ri­si­ken (Plat­ten­tek­to­nik).

(Nach: Kirch­ner, Tho­mas: Das Evan­ge­li­um der Geo­ther­mie. In: Süd­deut­sche Zei­tung vom 25.3.2013, S. 71)

Frage:
Soll das Un­ter­neh­men ein neues Kraft­werk auf der Insel bauen dür­fen?

a) Be­nen­nen Sie zu­nächst Be­tei­lig­te und Be­trof­fe­ne sowie deren In­ter­es­sen und Ziele.
+ Un­ter­neh­men GE; Ar­bei­ter; Schwer­in­dus­trie USA; Um­welt­schüt­zer; Is­län­der in der Nähe des neuen Kraft­werks
GE: Ar­beits­plät­ze, Ge­win­ne
Schwer­in­dus­trie USA: güns­ti­ger Strom
Is­län­der: keine geo­lo­gi­schen Ri­si­ken, Schön­heit der Natur

b) Ar­bei­ten Sie die Werte her­aus, die den je­wei­li­gen In­ter­es­sen und Zie­len zu­grun­de lie­gen.
+ Un­ter­neh­men GE: Mehr­wert, Tech­no­lo­gie­ent­wick­lung
+ Stahl­in­dus­trie: Mehr­wert
+ Is­län­der: Ge­sund­heit, Nach­hal­tig­keit

c) Er­läu­tern Sie auf­tre­ten­de Wert­kon­flik­te.
Kon­kur­rie­ren­de Werte sind öko­no­mi­sche vs. öko­lo­gi­sche Werte;
Wohl­stand des Staa­tes vs. Ge­sund­heit;
Nut­zen, Wert von Ar­beits­plät­zen, grö­ße­res Pro-Kopf-Ein­kom­men vs. Land­schafts­schutz

d) Be­grün­den Sie, wie der Wert­kon­flikt ent­schie­den wer­den soll. Set­zen Sie sich in Ihrer Ar­gu­men­ta­ti­on auch ein­an­der mit Po­si­tio­nen der Mo­ral­phi­lo­so­phie bzw. sol­chen der öko­lo­gi­schen Ethik.

Ho­lis­mus: Ach­tung der ge­sam­ten Natur
An­thro­po­zen­tris­mus: Zer­stö­rung des äs­the­ti­schen Werts der Natur
Ge­sund­heit: er­neu­er­ba­re En­er­gi­en vs. Ge­sund­heit der Men­schen
Klas­si­scher Uti­li­ta­ris­mus: Ab­wä­gung
Prä­fe­ren­zu­ti­li­ta­ris­mus: Prä­fe­ren­zen (Nach­hal­tig­keit, Mehr­wert)
Jonas: Ri­si­ken, „Heu­ris­tik der Furcht“

 

Samm­lung wei­te­rer Fälle: Her­un­ter­la­den [doc][51 KB]

Samm­lung wei­te­rer Fälle: Her­un­ter­la­den [pdf][96 KB]