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Ma­te­ria­li­en zur Ver­tie­fung

In­fo­box

Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.

Wert-Ty­po­lo­gie

Der Be­griff der Werte wird in der Regel in den Schul­bü­chern in Jg. 7/8 ein­ge­führt und zu­sam­men mit dem der Nor­men ein­ge­übt; er spielt auf der Kurs­stu­fe eine eher bei­läu­fi­ge oder nach­ge­ord­ne­te Rolle. Er ist aber zu ex­pli­zie­ren, wenn im Zu­sam­men­hang mit der Me­tho­de der Fal­l­ana­ly­se eine Ur­teils­bil­dung statt­fin­den soll, die das Wahr­neh­men, Ana­ly­sie­ren, Ab­wä­gen und be­grün­de­te Ge­wich­ten bzw. Prä­fe­rie­ren von Wer­ten (und Nor­men) mit be­inhal­tet.

Das Kon­zept von Wer­ten kann be­wusst ge­macht wer­den, indem daran er­in­nert wird,

  • dass es der abs­trak­te­re Aus­druck ist für das, was Per­so­nen und Ge­sell­schaf­ten in Sa­chen Hand­lungs­ori­en­tie­rung wich­tig, wert­voll und er­stre­bens­wert er­scheint, was für sie letz­te Zwe­cke bzw. ein hohes Gut dar­stellt;
  • dass wir beim Be­wer­ten mit Wert-Aus­drü­cken („gut/schlecht“) auf Werte bzw. letz­te Zwe­cke bzw. Güter Bezug neh­men:
  • dass Nor­men sich auf Werte bzw. letz­te Zwe­cke bzw. Güter be­zie­hen (N: „Du sollst nicht lügen!“ ⇒ W: Wahr­heit);
  • dass in allen mo­ral­phi­lo­so­phi­schen Be­grün­dungs­an­sät­zen be­stimm­te Werte bzw. letz­te Zwe­cke bzw. Güter eine zen­tra­le Rolle spie­len, auch wenn diese nicht immer mit die­sem Kon­zept bzw. Ter­mi­nus be­legt sind: z.B. „Lust“, „Eu­dai­mo­nia“, „Nut­zen“, „Frei­heit“, „Ge­rech­tig­keit“; „ ca­pa­bi­li­ties “.

Außer der Klä­rung der Rolle von Wer­ten beim mo­ra­lisch-ethi­schen Sprech­han­deln ge­hört zur Er­läu­te­rung des Wert-Be­griffs eine Ein­tei­lung un­ter­schied­li­cher Arten [1] von Wer­ten bzw. letz­ten Zwe­cken bzw. (höchs­ten) Gü­tern, also z.B.

 

  per­sön­li­che Werte all­ge­mei­ne Werte
                                   ( Vor­lie­ben, Idea­le )         ( Ge­sund­heit, Si­cher­heit, Frei­heit, Frie­den ... )

in­stru­men­tel­ler

Wert z.B. N. als
ökol. u.. ökon. Res­sour­ce

mo­ra­li­scher Wert

N. als 
etwas, das an sich Wert, Würde, Rech­te und Zwe­cke hat, die rea­li­siert wer­den wol­len

eu­dai­mo­nis­ti­scher Wert

N. als
etwas, das in nicht-in­stru­men­tel­lem Sinn zum guten/ge­lin­gen­den/glück­li­chen Leben bei­trägt, in äs­thet., psy­chol., relig. Hin­sicht

gut für..   an sich gut   an sich gut

Die ver­schie­de­nen Po­si­tio­nen der öko­lo­gi­schen Ethik sind da­durch cha­rak­te­ri­siert, dass sie der Natur (oder Tei­len der Natur) Wert un­ter­schied­li­cher Art zu­schrei­ben [2] .

Man kann die Be­zie­hung von Wer­ten zu­ein­an­der be­schrie­ben, wobei kon­kur­rie­ren­de, kon­fli­gie­ren­de oder Mit­tel-Zweck-Be­zie­hun­gen mög­lich sind. Man kann dar­über hin­aus ver­su­chen, bei Wert­kon­flik­ten ab­zu­wä­gen, eine Ge­wich­tung vor­zu­neh­men und eine Be­vor­zu­gung, eine Rang­ord­nung oder Hier­ar­chie zu be­grün­den (vgl. Faust- bzw. Vor­ran­g­re­geln für Wer­te­kon­fli­te/Gü­ter­ab­wä­gung und daran an­schlie­ßend durch mo­ral­phi­lo­so­phi­sche An­sät­ze: siehe Ver­tie­fungs­ma­te­ria­li­en).



[1] Die Ter­mi­no­lo­gie ist nicht ein­heit­lich: Je nach Autor oder phi­lo­so­phi­schem An­satz wird von Wert­ka­te­go­rie, Wert­typ o.Ä. ge­spro­chen.

[2] Vgl. die Über­sich­ten bei Dag­mar Fen­ner (2010), An­ge­li­ka Krebs (1997), S. 344 ff; und bei Kon­rad Ott (2010), S. 18, 72 ff

Wert­ty­po­lo­gie: Her­un­ter­la­den [doc][28 KB]

Wert­ty­po­lo­gie: Her­un­ter­la­den [pdf][41 KB]