Positionen der Moral
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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Moralphilosophische Ansätze
Warum bestimmte Werte vor anderen konkurrierenden/konfligierenden den Vorzug haben sollen, kann letztlich durch Zuhilfenahme einer moralphilosophischen Position gestützt und durch Kritik einer alternativen moralphilosophischen Position untermauert werden. Ein Kriterium für begriffliche Differenziertheit und die Stärke der ethischen Urteilskraft ist darin zu sehen, dass die Moralphilosophen nicht pauschal rekapituliert, sondern problembezogen angewendet werden.
Grob gesprochen werden zwar eudaimonistische Werte am besten gestützt durch Aristoteles und M. Nussbaum/A. Sen, moralische Werte durch Kant oder Jonas, ökonomische und hedonistische Werte durch den Utilitarismus (vgl. eine noch stärker didaktisch reduzierte Zuordnung im Fallanalyse-Schema von H. Franzen, 2009), aber in konkreten Fällen, insbesondere bei Fällen, wo eine Grenzziehungsproblematik vorliegt, sind „gemischte“ Begründungen denkbar.
Eine weitere Entscheidungshilfe bei der Güterabwägung und der Gewichtung der herangezogenen Grundsätze, Regeln und Prinzipien könnten, bei allen Vorbehalten, die Kohlbergstufen des moralischen Urteils bieten – sofern im Unterricht über die Entwicklung der moralischen Urteilsfähigkeit gesprochen wurde: Werden bei der Abwägung der Werte und der Entscheidung über zu bevorzugende Werte bzw. zu priorisierende Normen egozentrische oder universalisierende Motive angeführt, wird eine Perspektive eingenommen, die zurückbleibt hinter einer Sozialvertragsidee oder diese übersteigt in Richtung auf persönliche, universalisierbare Prinzipien?
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