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Un­ter­richts­vor­schlag

Bezug zu den Kom­pe­ten­zen des Bil­dungs­plans

In­halts­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen:

3.3.2 (3) an­hand von Fall­bei­spie­len uti­li­ta­ris­ti­sche Ethik und Pflichte­thik ver­glei­chen.

Pro­zess­be­zo­ge­ne Kom­pe­ten­zen:

2.3.4 Grund­zü­ge von Ar­gu­men­ta­ti­ons­mo­del­len, ins­be­son­de­re theo­lo­gi­schen, mit­ein­an­der ver­glei­chen.

2.3.5 im Zu­sam­men­hang einer plu­ra­len Ge­sell­schaft einen ei­ge­nen Stand­punkt zu re­li­giö­sen und ethi­schen Fra­gen ein­neh­men und ihn ar­gu­men­ta­tiv ver­tre­ten.

2.3.6 Mo­del­le ethi­scher Ur­teils­bil­dung be­wer­ten und sie bei­spiel­haft an­wen­den.

Di­dak­ti­sche Hin­wei­se

Die An­for­de­rungs­si­tua­ti­on des Un­ter­richts­vor­schlags (Pippo der Clown) the­ma­ti­siert einen Ent­schei­dungs­kon­flikt, des­sen be­son­de­re Kon­flikt­la­ge in zwei­fa­cher Form aus­for­mu­liert wer­den kann: „Soll ich fa­mi­liä­re Be­lan­ge wegen des be­ruf­li­chen Er­fol­ges hin­ten an­stel­len?“ bzw. „Soll ich wegen fa­mi­liä­rer Be­lan­ge be­ruf­li­che Er­fol­ge hin­ten an­stel­len?“. Die kon­kret for­mu­lier­te Si­tua­ti­on selbst ist dabei in eine für Schü­le­rin­nen und Schü­ler nicht all­täg­li­che Le­bens­welt ge­stellt (Zir­kus als Ar­beits­platz). Das hat Grün­de. Die spe­zi­fi­sche ethi­sche Denk­form des Uti­li­ta­ris­mus lau­tet ja: Das Kri­te­ri­um für eine ethi­sche Ent­schei­dung ist die Frage nach dem größt­mög­li­chen Glück der größt­mög­li­chen Zahl von Be­tei­lig­ten. So er­scheint es an­ge­mes­sen, das „Glück der größt­mög­li­chen An­zahl“ durch das „Glück der jun­gen Zir­kus­be­su­che­rIn­nen“ be­son­ders deut­lich her­vor­tre­ten zu las­sen.

An­lie­gen und ethi­sche Grund­la­gen des Uti­li­ta­ris­mus sol­len dabei über ein recht schlich­tes zwei­stu­fi­ges Ver­fah­ren er­schlos­sen wer­den. In einer ers­ten Phase for­mu­lie­ren und dis­ku­tie­ren die Schü­le­rin­nen und Schü­ler ihre Ent­schei­dung zum Kon­flikt des Clowns noch ohne Ein­blick in uti­li­ta­ris­ti­sche Po­si­ti­ons­be­stim­mun­gen. Die zwei­te Phase for­dert der Lern­grup­pe die Kon­struk­ti­on einer Ent­schei­dung unter Maß­ga­be uti­li­ta­ris­ti­scher Grund­an­nah­men ab. Ein Ver­gleich der je­weils ge­trof­fe­nen Ent­schei­dun­gen bil­det den di­dak­tisch not­wen­di­gen Schluss­punkt des Un­ter­richts­vor­schlags.

Pro­ble­mer­öff­nung und Pro­ble­ma­ti­sie­rung

Eine Schü­le­rin/ein Schü­ler liest den Text M1 „Ein spa­ni­scher Clown in Deutsch­land“ vor der Lern­grup­pe laut vor.

PA: SuS bil­den Zwei­er­teams und be­ar­bei­ten die Auf­ga­be 1a und 1b von M1.

Di­dak­ti­scher Hin­weis

Das Ent­schei­dungs­ver­fah­ren kann evtl. über ein ab­ge­kürz­tes Think-Pair-Share – Ver­fah­ren er­wei­tert wer­den. Dann würde zu­nächst in EA, dann in PA an Auf­ga­be 1a und 1b ge­ar­bei­tet wer­den.

Er­he­bung zur Ver­tei­lung der Ja/Nein Er­geb­nis­se in der Klas­se. TA der Er­geb­nis­se durch die Lehr­kraft.

UG zur Be­wer­tung des Er­geb­nis­ses. Mög­li­che the­ma­ti­sche Ho­ri­zon­te: Hät­ten wir das Er­geb­nis so er­war­tet? Wel­che Grün­de und Dif­fe­ren­zie­run­gen für die je­wei­li­gen Ent­schei­dun­gen (Ja/Nein) kön­nen wir be­nen­nen? (Hier kön­nen die Ar­beits­er­geb­nis­se zur Auf­ga­be 1b aus der ein­lei­ten­den Part­ner­ar­beit ein­ge­bracht wer­den).

Di­dak­ti­scher Hin­weis

Die Prä­sen­ta­ti­on der Er­geb­nis­se aus Auf­ga­be 1b) kann ggf. durch einen Gal­le­ry Walk in­ten­si­viert wer­den. Die­ser könn­te sich un­mit­tel­bar an die Er­he­bung und Do­ku­men­ta­ti­on der Ja/Nein-Er­geb­nis­se an­schlie­ßen).

Er­ar­bei­tung

Die SuS lesen zu­nächst den Ba­sis­text Uti­li­ta­ris­mus (siehe unten D.I.)

Mög­li­che Be­ar­bei­tungs­hin­wei­se durch die Lehr­kraft:

1. Mar­kiert die zen­tra­len Be­grif­fe (Leit­be­grif­fe) des Uti­li­ta­ris­mus.

2. Mar­kiert, wenn mög­lich, einen Leit­satz, der für den Uti­li­ta­ris­mus ent­schei­dend ist.

Dann be­ar­bei­ten die SuS die Auf­ga­ben 2a und 2b in M1.

Er­he­bung zur Ver­tei­lung der Ja/Nein Er­geb­nis­se in der Klas­se. Ta­fel­an­schrieb der Er­geb­nis­se durch die Lehr­kraft.

UG zur Be­wer­tung des Er­geb­nis­ses. Mög­li­che Ho­ri­zon­te des Ge­sprächs:

Hät­ten wir das Er­geb­nis so er­war­tet? Wel­che Grün­de und Dif­fe­ren­zie­run­gen für die je­wei­li­gen Ent­schei­dun­gen (Ja/Nein) kön­nen wir be­nen­nen? (Hier kön­nen die Ar­beits­er­geb­nis­se zur Auf­ga­be 2b aus der ein­lei­ten­den Part­ner­ar­beit ein­ge­bracht wer­den.)

Ver­tie­fung und Si­che­rung

Lek­tü­re von M2 unter den Fra­ge­stel­lun­gen der Ar­beits­auf­ga­ben von 1+2.

Ab­schlie­ßen­des UG. Mög­li­che Fra­ge­stel­lun­gen:

  1. Wel­che Cha­rak­te­ris­ti­ka des Uti­li­ta­ris­mus fin­den sich in Bent­hams Text?

  2. Worin fin­den sich die be­son­de­ren Ei­gen­hei­ten von Bent­hams Ar­gu­men­ta­ti­on?

  3. (Falls die Pflich­tenethik be­reits be­han­delt wurde) Was hätte Im­ma­nu­el Kant zum Uti­li­ta­ris­mus zu sagen (vgl. auch Auf­ga­be 2b)?

Ar­beits­auf­trag

Mög­lich­keit I: Ent­werft eine Struk­tur­skiz­ze zu ethi­schen Grund­ent­schei­dun­gen des Uti­li­ta­ris­mus.

Mög­lich­keit II: For­mu­liert einen Brief Pip­pos an seine Mut­ter, in dem er ihr seine Ent­schei­dung mit­teilt und dabei uti­li­ta­ris­ti­sche Ar­gu­men­ta­tio­nen an­wen­det.

 

Un­ter­richts­vor­schlag: Her­un­ter­la­den [docx][19 KB]

 

Wei­ter zu Christ­li­che Ethik