Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Streitgespräch

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

Tarea final: Ein Streitgespräch über ...

tarea facilitadora: Einüben von Redemitteln und Vorbereiten spontanen dialogischen Sprechens mit Hilfe von Szenischen Verfahren

Voraussetzung:

Die Schüler lernen im Sinne des generischen Lernens ein Streitgespräch kennen (Lektionstext oder Lektüre), analysieren den Verlauf, arbeiten heraus, wieso am Ende (k)eine Versöhnung steht, überlegen Alternativen und sammeln typische Redemittel für ein Streitgespräch.
Dazu können folgende Lektionstexte hilfreich sein:

  • Encuentros 3000, Bd. 1, 5A
  • Encuentros 3000, Bd. 1, 5C
  • Encuentros 3000, Bd. 2, 2
  • Encuentros, Nueva Edición, Bd. 1, 4A
  • Encuentros, Nueva Edición, Bd. 2, 2C
  • Línea verde, Bd. 1, 5

Auch mit Ausschnitten aus Lektüren lässt sich arbeiten, z.B.

  • Jara Santamaría Cebollero: Te comerás el mundo (Klett)
  • Arturo Padilla de Juan: El poder de una decisión (Klett)
  • María Wagner Civera, Noticias de un hacker (Klett)

Hilfreich ist es auch, die gefundenen Ausdrücke kategorisieren zu lassen.
Kategorien könnten z.B. sein:

  • empezar la discusión / expresar desacuerdo
  • para hacer reproches / acusar
  • para rechazar reproches / acusaciones
  • para admitir un error
  • para reconciliarse / buscar un acuerdo
  • ...

Außerdem sammeln die Schüler mögliche Themen für Streitgespräche sowie die zugehörigen Konfliktpartner. Eventuell kann es sinnvoll sein, die Themen auf Konflikte unter Jugendlichen zu begrenzen und das Streiten mit Erwachsenen beiseite zu lassen, damit nicht ein Teil der Schüler später gezwungen ist, eine Erwachsenenrolle zu übernehmen.

Szenische Verfahren – Mögliche Übungselemente

Nicht alle Übungselemente müssen verwendet werden, wichtig ist aber, mit Aufwärm- und Sensibilisierungsübungen zu beginnen und die komplexeren Übungen langsam anzubahnen. Auch darf nicht vernachlässigt werden, den Klassenraum so vorzubereiten, dass eine möglichst große freie Spielfläche entsteht.

Zum Aufwärmen /Zur Konzentration

1. Rundlaufübung
a) Schüler und Lehrkraft bilden einen Kreis. Die Lehrkraft ist Spielleiter und beginnt, indem sie mit einem neben ihr stehenden Schüler den gewünschten Kurzdialog zunächst einführt. Danach gibt der Schüler den Dialog weiter, indem er ihn mit seinem Nachbarn durchführt. Auf diese Weise läuft der Dialog durch den Kreis.

Möglicher Kurzdialog:
A zu B: ¡Ya basta!
B zu A: Pero no.
A zu B: Pero sí.
B zu C: ¡Ya basta!
C zu B: Pero no.
B zu C: Pero sí.
...

oder:
A zu B: No lo quiero.
B zu A: ¿Por qué?
A zu B: Porque
B zu C: No lo quiero.
C zu B: ¿Por qué?
B zu C: Porque
...

b) Einen weiteren Kurzdialog kann man, wenn der erste gut läuft, in die andere Richtung schicken, z.B.:
A zu Z: Te propongo un trato.
Z zu A: ¿Un qué?
A zu Z: Un trato.
Z zu Y: Te propongo un trato.
Y zu Z: ¿Un qué?
...

c) Bei einem weiteren Durchgang können Gesten hinzugenommen werden. Dabei wird zuerst gesprochen, dann erfolgt die Geste.

2. Artikulationsübung
a) Auch bei dieser Übung bilden Schüler und Lehrkraft einen Kreis. Jeder wählt ein Wort bzw. einen kurzen Ausdruck aus der Redemittelliste [1] (M01 - Redemittel) aus. Die Lehrkraft beginnt, indem sie einem Schüler einen Tennisball (soft) zuwirft und gleichzeitig Wort bzw. Ausdruck deutlich ausspricht. Beides soll gleichzeitig ankommen. Der Schüler fängt den Ball und wirft ihn einem Mitschüler mit seinem Redemittel zu. Dies sollte zügig gehen. Sobald die Schüler den Ablauf gut verstanden haben, kann – je nach Größe der Gruppe – auch mit zwei bis vier Bällen gearbeitet werden.

b) In einer Variation oder einem weiteren Durchgang wird ohne Bälle gearbeitet. Es wählt wiederum jeder ein Wort bzw. einen kurzen Ausdruck aus der Redemittelliste aus. Die Lehrkraft beginnt, indem sie Augenkontakt zu einem Schüler aufnimmt, das Redemittel zu ihm hin spricht und es mit einer Geste begleitet. Der angesprochene Schüler macht mit seinem Redemittel weiter. Auch hier können gleichzeitig zwei bis vier Sprecher beginnen.

Leseübungen

Voraussetzung für alle Leseübungen ist, dass der Text bereits eingeführt und Verständnis und Aussprache geklärt sind.

1. Chorlesen
a) neutral
Die Schüler stehen einander in zwei Reihen gegenüber. Eine Reihe liest die eine Rolle, die andere die andere Rolle. Es wird neutral, aber energisch gelesen. Dies lässt sich sowohl mit Lektionstexten als auch mit Ausschnitten aus Lektüren durchführen. Die Anteile des Erzählers werden jeweils gestrichen.

b) mit Färbungen
Zur Einführung der Färbungen (auch des Wortschatzes), mit denen die Schüler sprechen sollen (s.u.), kann folgendermaßen verfahren werden:

  • Die Färbungen (M02 – Färbungen) werden auf Folie projiziert.
  • Die Lehrkraft liest den dialogischen Teil des Textes ganz oder in Abschnitten. Sie zeigt dabei auf die jeweilige Färbung, in der sie liest. Die Färbungen müssen nicht zu den Sätzen passen.
  • Die Schüler lesen im Chor nach und ahmen dabei die vorgegebene Färbung nach.

2. Lesen mit Blickkontakt
Zwei Schüler sitzen einander gegenüber, beide haben den eingeführten Text vorliegen (Lektionstext oder Ausschnitt aus einer Lektüre, s.o.). Sieübernehmen jeder eine Rolle der sich streitenden Dialogpartner, gelesen wird nur die wörtliche Rede. Abwechselnd werden die Dialogteile gelesen. Beim Redewechsel wird aber nicht sofort weitergelesen, sondern die Lesenden nehmen Blickkontakt zueinander auf und machen eine Pause. Die Lehrkraft muss darauf achten, dass die Pause gemacht wird. Nachdem zwei Schüler das Verfahren vorgeführt haben, arbeiten alle in Partnerarbeit.

3. Szenisch lesen
Die Schüler arbeiten in Partnerarbeit und probieren in mehreren Durchgängen unterschiedliche Haltungen aus. Sie nehmen nach und nach Blickkontakt und Gesten dazu. Freiwillige können ihr Ergebnis im Plenum präsentieren.

Sprechübungen

1. Sprechen mit Färbungen

  • Die Schüler erhalten auf Streifen je einen Satz aus dem Dialog, der Grundlage für die Einheit ist (Lektionstext oder Ausschnitt aus einer Lektüre, s.o.) (Möglichkeit zur Differenzierung: das Verteilen der Streifen kann so gelenkt werden, dass z.B. stärkere Schüler längere Sätze erhalten.).
  • Die prägen sich den Satz beim Gehen im Raum ein, wer ihn kann, legt seinen Streifen weg (es darf nicht abgelesen werden!!).
  • Wenn alle ihren Satz können, laufen die Schüler durch den Raum und sagen ihren Satz jedem, dem sie begegnen, der wiederum mit seinem Satz antwortet.
  • Die Übung wird danach variiert, indem die Schüler zusätzlich eine Färbung genannt bekommen, mit der sie ihren Satz sprechen sollen (M02).

2. Chorsprechen
Gearbeitet wird hier weiterhin mit den einzelnen Dialogsätzen, die in der vorhergehenden Übung verwendet wurden. Falls diese Übung nicht gemacht wurde, müssen die Schüler zunächst ihre Sätze auswendig lernen.

  • Die Schüler stehen einander in zwei Reihen gegenüber, die jeweils einer der beiden Konfliktparteien zugeordnet sind. Jeder hat ein konkretes Gegenüber.
  • Eine Reihe beginnt, indem der erste Schüler an einem Ende einen Schritt auf sein Gegenüber zumacht und dann seinen Satz spricht. Der gegenüberstehende Schüler reagiert wiederum mit einem Schritt und entgegnet seinen Satz (Dabei ist es nicht wichtig, ob die Sätze passen oder nicht.). Dies geht solange weiter, bis die Schüler dicht voreinander stehen. Sie beginnen leise und werden nach und nach lauter. Dann bewegen sie sich auseinander, indem sie zunächst einen Schritt rückwärts gehen und dann sprechen. Dabei werden sie wieder leiser. Nach diesem Vorbild gehen alle vor, bis alle einmal dran waren.
  • Dann können die Schüler alle gleichzeitig sprechen und sich bewegen.

3. Artikulationsübung
Die Schüler sitzen einander in zwei Reihen gegenüber, wobei jeder in der gegenüberliegenden Reihe einen Partner hat. Zwischen den Reihen muss Raum liegen. Jede Reihe entspricht einer Rolle im Streitgespräch. Die Schüler haben jeweils ihre Rolle auf einem Blatt vor sich, dazu Platz, um aufzuschreiben, was der Partner sagt. Es geht nun darum, einander die eigene Rolle zu diktieren bzw. sich den Redeanteil des Partners diktieren zu lassen. Dies machen alle Schüler gleichzeitig. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, besonders deutlich zu artikulieren.

Übungen zum freien dialogischen Sprechen

1. Standbilder
Das Streitgespräch, mit dem im Unterricht gearbeitet wird, wird in Phasen eingeteilt. Die Schüler erhalten in Gruppen (mindestens 5 Teilnehmer) verschiedene Phasen des Streitgesprächs zugeteilt. Ein Gruppenmitgliedübernimmt die Rolle des Spielleiters, zwei sind die Figuren. Die anderen werden aus der Sicht der Figuren sprechen bzw. sie befragen.

  • Der Spielleiter baut mit den Figuren ein Standbild. Dabei wird nicht gesprochen. Diejenigen, die die Figuren darstellen, verhalten sich wie bewegliche Puppen, die der Spielleiter in die gewünschte Haltung bringt. Die erwünschte Mimik macht der Spielleiter vor, sie wird dann von den Figuren übernommen.
  • Wenn das Standbild fertig ist, frieren die Figuren in der vorgegebenen Haltung ein.
  • Die übrigen Gruppenmitglieder treten nun von hinten an die Figuren heran, legen ihnen eine Hand auf die Schulter und sprechen aus Sicht der eigenen Figur die andere an, drücken aus, was ihre Figur fühlt, was sie sich vorstellt, etc.
  • Im Auswertungsgespräch kann herausgearbeitet werden, inwieweit Darstellung und Gesprochenes der Phase im Streitgespräch entsprechen.
  • Variante: Statt dass die übrigen Gruppenmitglieder aus der Perspektive einer Figur sprechen, können sie die Figuren auch bezüglich dessen befragen, was sie fühlen und dem anderen gerne sagen würden.

2. Lesen mit Unterbrechungen
Die Rollen des Streitgesprächs werden verteilt. Gelesen wird wieder nur der dialogische Teil. Die Arbeit erfolgt in Gruppen von vier bis sechs Schülern oder auch im Plenum.

  • Zwei lesende Schüler stehen oder sitzen einander gegenüber und lesen ihre Rollen szenisch.
  • Das Publikum (die Gruppenmitglieder oder das Plenum) hören zu. Es unterbricht die Lesenden durch Zuruf. Derjenige, der gerade beim Lesen war, spricht weiter, drückt seine Gefühle aus, der andere antwortet spontan darauf.
  • Danach wird weitergelesen. Es kann abermals gestoppt werden.
  • Bei Gruppenarbeit wird am Ende getauscht, im Plenum gibt es ein Auswertungsgespräch.

Weitere notwendige tareas facilitadoras , die zur Realisierung der tarea final beitragen, könnten sein:

  • Einführung / Wiederholung des affirmativen und negativen Imperativs, besonders der zweiten Person Singular und Plural
  • Subjuntivo nach Willens- und Gefühlsäußerungen
  • Wortschatz zu verschiedenen Themen, bei denen es typischerweise zu Streit kommt
  • Sammeln möglicher Positionen und Argumente im Streit

Weiter mit Redemittel

Streitgespräch: Herunterladen [docx][98 KB]


[1] Die Redemittel erscheinen ungeordnet in der Liste, sie zu ordnen und dafür passende Kategorien ist Aufgabe der Schüler.