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Abbau der Man­gank­nol­le im West­pa­zi­fik?

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Diese Seite ist Teil einer Ma­te­ria­li­en­samm­lung zum Bil­dungs­plan 2004: Grund­la­gen der Kom­pe­tenz­ori­en­tie­rung. Bitte be­ach­ten Sie, dass der Bil­dungs­plan fort­ge­schrie­ben wurde.


II. Abbau der Man­gank­nol­le im West­pa­zi­fik?

Die Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land hat ein Ge­biet von 150.000 Qua­drat­ki­lo­me­tern Größe im West­pa­zi­fik zwi­schen Ha­waii und Me­xi­ko ge­kauft. Dort möch­te das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft in 5000m Was­ser­tie­fe die so ge­nann­te Man­gank­nol­le ab­bau­en. Bei der Man­gank­nol­le han­delt es sich um Or­ga­nis­men von 5cm Durch­mes­ser, die auf dem Mee­res­bo­den wach­sen. Nach Schät­zun­gen von For­schungs­in­sti­tu­ten sind auf dem Mee­res­bo­den ca. 600 Mil­lio­nen Ton­nen die­ser Or­ga­nis­men nach­weis­bar, davon 300 Mil­lio­nen Ton­nen in dem von der BRD er­wor­be­nen Ge­biet. 75% der welt­wei­ten Man­gan­vor­kom­men fin­den sich in der Sand­wüs­te Süd­afri­kas, die aber über­wie­gend als Na­tur­schutz­ge­biet aus­ge­wie­sen ist.

Die Man­gank­nol­le ent­hält bis zu 50% Man­gan, da­ne­ben auch Kup­fer, Eisen, Ni­ckel und Ko­balt. Dabei han­delt es sich Ele­men­te, deren Prei­se auf dem Welt­markt an­stei­gen und die u.a. von Be­deu­tung für die Stahl­in­dus­trie und für die Her­stel­lung von Pro­the­sen sind sowie zur Frucht­bar­ma­chung von Böden die­nen. Der Ver­kauf der „deut­schen“ Roh­stof­fe aus den Man­gank­nol­len auf dem Welt­markt würde nach Schät­zun­gen ca. 3 Mil­li­ar­den Dol­lar er­ge­ben.

Die Ver­tre­ter des Tief­see­berg­baus be­to­nen die hohe Ar­beits­si­cher­heit, die ge­rin­ge­ren CO 2 -Em­mis­sio­nen und den ge­rin­ge­ren Berg­bau-Ab­fall. Zum groß­flä­chi­gen Abbau der Man­gank­nol­le wird zur­zeit ein selbst­fah­ren­der Kol­lek­tor ent­wi­ckelt, mit dem die Man­gank­nol­len von dem Mee­res­bo­den ge­ern­tet wer­den sol­len.

Um­welt­ak­ti­vis­ten sehen die Viel­falt der Tiere und Pflan­zen – ca. 10 Mil­lio­nen Arten in der Tief­see - durch den Abbau ma­ri­ner mi­ne­ra­li­scher Roh­stof­fe be­droht. In 5000 m Was­ser­tie­fe leben Schwäm­me, See­ro­sen, Kreb­se und Tin­ten­fi­sche, die kaum Nah­rungs­mög­lich­kei­ten haben. An­ge­sichts der Kälte von 1-2 Grad Cel­si­us in der Tiefe ver­läuft die Re­ge­ne­ra­ti­on deut­lich lang­sa­mer. Die Um­welt­ak­ti­vis­ten war­nen vor der phy­si­schen Zer­stö­rung des Mee­res­bo­dens. Die Aus­wir­kun­gen auf das Öko­sys­tem durch den groß­flä­chi­gen Abbau der Man­gank­nol­len sind zudem noch nicht ab­seh­bar.

(Nach: Wilms, Va­le­rie: Re­geln für die Tief­see. In: Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Zei­tung vom 11.8.2010, S. 8; Küm­pel, Hans-Joa­chim/Wie­di­cke-Hom­bach, Mi­cha­el: Ma­ri­ne mi­ne­ra­li­sche Roh­stof­fe – Tief­see­berg­bau, PPP vom 18./19.10.2012,
http://​www.​geo-​union.​de/​fi­lead­min/​down­load­s_​ge­ou­ni­on/
ZPE_2012/16._K%C3%BCm­pel_-_Ma­ri­ne_ Roh­stof­fe.pdf, ab­ge­ru­fen am 20.6.2013;
Mül­ler, Jo­chen: Mil­li­ar­den-Ge­schäft am Mee­res­bo­den – For­scher jagen die Super-Knol­le = http://​www.​n-​tv.​de/​wis­sen/​For­scher-​jagen-​die Super-Knol­le-ar­ti­cle824020.html, ab­ge­ru­fen am 20.6.2013)

Frage:
Soll die BRD in der Tief­see die Man­gank­nol­le ab­bau­en?