Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Umsetzung im Unterricht

Im folgenden Kapitel finden sich drei Beispiele für mögliche Unterrichtsprojekte im Rahmen des Profilfachs Musik. Die tabellarische Übersicht gibt einen Überblick über den Bezug zum Bildungsplan, den Verlauf des gedachten Vorhabens, benötigte Materialien sowie weitere Hinweise und für die Umsetzung des Vorhabens. Die Kompetenzen sind dabei immer auf M-Niveau formuliert, entsprechende Differenzierungen sind im Bildungsplan nachzulesen. Die Unterrichtsvorhaben sind in ihrer Länge variabel, Vorschläge zur Weiterarbeit sind für jedes Vorhaben skizziert.

Musik und Stimme: Ein Frühjahrskonzert gestalten

Unterrichtsvorhaben

Ein Frühjahrs-Konzert gestalten

Klasse:
Zeitrahmen:

8
ca. 14 Wochen

Geräte/ Materialien

Stimmgabel, Begleitinstrument, Stabspiele, Keyboards, Gitarren, Percussioninstrumente, Aufnahme- und Abspielmöglichkeit (Bild und Ton)

Beschreibung

Die Schülerinnen und Schüler gestalten ein projektorientiertes Vorhaben, in dem das Musizieren mit der Stimme im Vordergrund steht. Dabei setzen sie alleine und in der Gruppe ihre Sing- und Sprechstimme entwicklungsgemäß ein. Übungen zu Gehörbildung und Musiklehre sind dabei integrativer Bestandteil des Musikunterrichts. Die Schüler leiten beim Proben ihre Mitschülerinnen und Mitschüler an und übernehmen Verantwortung für das musikalische Vorhaben. Ihre Arbeitsergebnisse stellen sie in einem angemessenen Rahmen vor.

Bezug zum Bildungsplan

Dieses Vorhaben fokussiert folgende

  • prozessbezogene Kompetenzen:

2.1 Persönlichkeit und Identität: Selbstwahrnehmung, Selbstkonzept, Selbstregulierung
2.2 Gemeinschaft und Verantwortung: Soziale Wahrnehmungsfähigkeit
2.3 Methoden und Techniken: Musikpraktische Kompetenz
2.4 Kommunikation: Sprachkompetenz
2.5 Gesellschaft und Kultur: Kultur gestalten, Interkulturalität

  • inhaltsbezogene Kompetenzen:

3.2.1.1 ihre Sing- und Sprechstimme in unterschiedlichen Musikstilen anwenden
3.2.1.2 beim ein- und mehrstimmigen Singen unter Berücksichtigung von Intonation und Klangfarbe ausdrucksvoll mit ihrer Stimme umgehen
3.2.1.4 Proben mit dem Klassenchor zielgerichtet vorbereiten und gestalten sowie Grundlagen der Schlagtechnik beim Dirigieren von ein- und mehrstimmigen Sätzen anwenden
3.2.1.5 Texte metrisch und rhythmisch gestalten
3.2.2.1 verschiedene Stimmtechniken und Gesangsstile beschreiben
3.2.2.4 einfachen Melodien passende Harmonien zuordnen
3.2.3.1 beim Üben, Anleiten und Präsentieren Beurteilungen für sich und andere vornehmen und begründen
3.2.3.2 Interpretationen von Vokal- und Instrumentalmusik anhand verschiedener Kriterien miteinander vergleichen
3.2.3.3 Musikalische Erscheinungsformen unterschiedlicher Kulturen und Zeiten in ihren kulturellen und zeitlichen Kontext einordnen

Ablauf

Die Stimme entdecken:
Stimme entdecken, Warm-ups – zum Thema passende Lieder und Songs verschiedener Stile singen und gestalten – erste Übungen zur Mehrstimmigkeit – Begleitung mit Body-Percussion und Instrumenten – Funktionsweise des Atem- und Stimmapparates

Lieder und ihre Notation
Warm-ups, zunehmend durch die Schüler selbst angeleitet – zum Thema passende Lieder und Songs verschiedener Stile singen und gestalten, weitere Übungen zur Mehrstimmigkeit – Begleitung mit schülereigenen Instrumenten und Schulinstrumenten – Wiederholung der Musiktheorie anhand der einstudierten Lieder: Notentext sichten, Tonmaterial aus dem Notentext sammeln und ordnen, Skalen bilden, leitereigene Dreiklänge bilden – Akkordsymbole zuordnen

Experimente mit der Stimme
Thematisch passende Texte metrisch und rhythmisch gestalten – verschiedene Stimmklänge ausprobieren, Experimente mit der Stimme –
kleine vokale Improvisationen zum Thema Frühling und deren Notation – Vergleich verschiedener Stimmtechniken und Gesangsstile

Gesang hier und anderswo
Proben- und/oder Auftrittsbesuch bei örtlichen Kulturträgern –
erste Versuche beim Dirigieren des Klassenchores: Planung und Anleitung von Warm-ups, bereits bekannte Lieder im Klassenchor anleiten – Gestaltung weiterer Lieder (auch mehrstimmig) –
Vergleich verschiedener Interpretationen

Konzertvorbereitung
Vorbereitung Konzert: Liedauswahl aus verschiedenen Stilen und Epochen –
zielgerichtetes Üben – Präsentation in geeignetem Rahmen – Reflexion

Hinweise

Liedauswahl aus verschiedenen Stilen und Epochen.

Arrangement und Komposition berücksichtigen die Möglichkeiten innerhalb der Lerngruppe.

Ein Konzert und Probenbesuch vor Ort ist fester Bestandteil des Bausteins, auch ist es denkbar, professionelle Sänger für Coachings oder Interviews in den Unterricht einzuladen.

Übungen zu Theorie und Gehörbildung als regelmäßiger Bestandteil des Unterrichts:

  • Hörende Unterscheidung Konsonanz/Dissonanz
  • Hörende Unterscheidung Dur- und Molldreiklänge, Dur- und Mollskalen
  • Einbindung in Warm-ups: Singen von Dreiklängen und Intervallen
  • Regelmäßige Arbeit auch am Notentext der gesungenen Lieder:

Skalen bilden, Dreiklänge bilden und zuordnen, Tonart bestimmen…

Differenzierungsmöglichkeit

Harmonielehre:
G-Niveau: auf rein praktischer Ebene bleiben, vorgegebene Akkorde musizieren, Theorie üben auf Onlineplattformen, andere Gestaltungsaufgaben, z. B. entwickeln eigener Texte
M-Niveau: Zuordnungsaufgaben: Vorgegebene Akkorde einer Melodie zuordnen, auch mit Hilfe von farbigen Markierungen im Notentext
E- Niveau: Haupt- und Nebendreiklänge erkennen und notieren.

Variation

Verschiedene Themen möglich (z. B. andere Jahreszeiten, Jukebox, musikalische Zeitreise …)
Ähnliche Vorgehensweise zum Praxisfeld Musik und Instrumente möglich

Weiterführung

Eigene Gestaltungen entwickeln, Werke von Liedermachern untersuchen

Konzertbesuch (auch Oper, Musical, Chorkonzert, Kirchenkonzert, Rock- und Popkonzert, Jazz …)

Außerschulische Experten als Tutoren für Dirigat oder Vocal-Coaching (Musikschullehrer, Chorleiter, professionelle Musiker)

Gemeinsamer Auftritt mit örtlichem Kulturträger

Einbezug von tontechnischen Medien (Praxisfeld Musik und Medien)

Literaturhinweise/Links

Literatur:

Heizmann, Klaus: 200 Einsing-Übungen für Chöre und Solisten. Mainz 2002.

Rizzi, Werner: Start-Ups. Einstiege zum Singen. Boppard/Rhein 1997.

Terhag, Jürgen: Warmups. Musikalische Übungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Mainz 2009.

Links:

www.lehrklaenge.de
www.musikwissenschaften.de
www.kinderstimmbildung.de/index_htm_files/funktionundpflege.pdf

Theaterpädagogische Angebote:

https://www.oper-stuttgart.de/jungeoper/theaterpaedagogisches-angebot/schul-workshops/

https://www.nationaltheater-mannheim.de/de/education/theater-und-schule.php

http://www.staatstheater.karlsruhe.de/programm/paedagogik/

http://www.theater.freiburg.de/index/TheaterFreiburg/Lehrer.html

Musik und Instrumente: Die Klassen-Band

Unterrichtsvorhaben

Die Klassen-Band

Klasse:

Zeitrahmen:

9

ca. 12 Wochen

Geräte/ Materialien

Bandinstrumentarium:
Gitarren (akustisch und elektrisch), E-Bass, Keyboards, Drumset, Percussioninstrumente
Tontechnik:
Verstärker (E-Bass, E-Gitarre), Instrumentenkabel, Mikrofone und Kabel, Mischpult (mit Effekten, mindestens 10 Kanäle), PA
Weiteres:
Stimmgeräte, Kapodaster, Aufnahme- und Abspielmöglichkeit Bild und Ton

Beschreibung

Die Schülerinnen und Schüler gestalten ein projektorientiertes Unterrichtsvorhaben, in dem das Musizieren mit Band-Instrumenten im Vordergrund steht. Sie gestalten verschiedene Songs aus unterschiedlichen Stilen der Popularmusik sowohl singend als auch instrumental und wenden dabei grundlegende Kenntnisse der Harmonielehre praktisch an. Übungen zur Gehörbildung sind dabei kontinuierlicher Bestandteil des Unterrichtsgeschehens.

Bezug zum Bildungsplan

Dieses Vorhaben fokussiert folgende

  • prozessbezogene Kompetenzen:

2.2 Gemeinschaft und Verantwortung: Rücksichtnahme und Solidarität, Gesellschaftliche Verantwortung
2.3 Methoden und Techniken: Musikpraktische Kompetenz, Problemlösekompetenz
2.4 Kommunikation: Hör- und Ausdruckskompetenz

  • inhaltsbezogene Kompetenzen:

3.2.1.1 ihre Sing- und Sprechstimme in unterschiedlichen Musikstilen anwenden
3.2.1.7 die grundlegenden Spieltechniken von Instrumenten anwenden und beim gemeinsamen Musizieren in der Gruppe einsetzen
3.2.1.8 rhythmische und melodische Motive und Phrasen weiterführen
3.2.1.10 Proben mit dem Klassenorchester zielgerichtet vorbereiten und gestalten sowie Grundlagen der Schlagtechnik beim Dirigieren von ein- und mehrstimmigen Sätzen anwenden
3.2.1.11 rhythmische, melodische und harmonische Patterns zur Liedbegleitung anwenden
3.2.1.12 die Ergebnisse ihrer instrumentalen Arbeit in geeignetem Rahmen präsentieren
3.2.2.3 Rhythmen, Intervalle und Dreiklänge hörend erkennen und notieren (Gehörbildung)
3.2.2.4 einfachen Melodien passende Harmonien zuordnen
3.2.3.1 beim Üben, Anleiten und Präsentieren Beurteilungen für sich und andere vornehmen und begründen
3.3.6.4 wesentliche Komponenten der Aufnahme, Verarbeitung und Wiedergabe benennen und in ihrer Funktion beschreiben

Ablauf

Erste Schritte in der Liedbegleitung
Gestaltung eines ersten Songs (basierend auf zwei, maximal drei verschiedenen Akkorden, nur Hauptdreiklänge), zunächst singen – Spieltechnik an Gitarren und ggf. Tasteninstrument – Begleitung des erlernten Songs mit Powerchords – Notentext sichten, Tonmaterial aus dem Notentext sammeln und ordnen, Skala bilden, leitereigene Dreiklänge bilden – Akkordsymbole zuordnen

Einführung in die Tontechnik
Akustische und elektrotechnische Grundlagen (Schwingungen, Klang, Wahrnehmung von Tönen, räumliches Hören, Grundlagen Elektrotechnik, Analog-Digital-Wandlung, Schallwandlung) – Beschallungstechnik – verschiedene Aufnahmeverfahren (Stereoaufnahme, Mehrspuraufnahme, Harddisc-Recording) – Anwendung des Gelernten beim aktiven Musizieren mit der Klassenband

Der Blues
Gestaltung eines einfachen Blues (drei bis vier Akkorde) – Einführung Bluesskala und Septakkorde: Musizieren, erkennen, mit Hilfe von Notentext und Akkordsymbolen notieren – eigene Improvisationen entwickeln, Call and Response, kurze Riffs erfinden – Übungen zur Rhythmik, Rhythmusdiktate – Gehörbildung: Skalen und Akkorde

Percussion-Workshop
Grundlegende Spieltechniken und Grundrhythmen an verschiedenen Percussion-Instrumenten – Anwendung in der Klassenband – Rhythmuslehre, Rhythmusdiktate

Von der einfachen zur komplexen Liedbegleitung
Gestalten von Songs mit vier und mehr Akkorden, auch Septakkorde und ggf. weitere Vierklänge, Dur/Moll – Unterscheidung Hauptdreiklänge/Nebendreiklänge, Stufen- und Funktionstheorie – Übungen zur Gehörbildung: Skalen, Akkorde, kleine Melodiediktate

Zusammenfassung, Vorbereitung einer Präsentation: Anwendung des Gelernten anhand eines oder mehrerer geeigneter Songs: Praktische Umsetzung und Analyse – Vorbereitung einer Präsentation in geeignetem Rahmen, deren Durchführung und Reflexion

Hinweise

Arrangement und Komposition berücksichtigen die Möglichkeiten innerhalb der Lerngruppe

Ein Konzert und Probenbesuch bei einer Band vor Ort bietet sich im Rahmen dieses Bausteins an, auch ist es denkbar, Bandmitglieder für Coachings oder Interviews in den Unterricht einzuladen.

Übungen zu Theorie und Gehörbildung als regelmäßiger Bestandteil des Unterrichts:

  • Hörende Unterscheidung Dur- und Molldreiklänge, Dur- und Mollskalen, Septakkorde
  • Einbindung in instrumentales Musizieren: Skalen und Akkorde musizieren, hörend vergleichen, auch als Partnerarbeit
  • Regelmäßige Arbeit auch am Notentext der musizierten Songs: Skalen bilden, Dreiklänge bilden und zuordnen, Tonart bestimmen

Differenzierungsmöglichkeit

Harmonielehre:
G-Niveau: auf rein praktischer Ebene bleiben, Powerchords vorgegebene Akkorde musizieren, Theorie üben auf Onlineplattformen, andere Gestaltungsaufgaben, z. B. entwickeln eigener Texte
M-Niveau: Zuordnungsaufgaben: Vorgegebene Akkorde einer Melodie zuordnen, auch mit Hilfe von farbigen Markierungen im Notentext
E- Niveau: Haupt- und Nebendreiklänge erkennen und notieren.
Der Moll-Blues (optional)
Gestalten eines Moll-Blues – Wiederholung und Übung Dur/Moll Skalen und Akkorde, Blues-Skala, Septakkorde –- Gehörbildung: Skalen und Akkorde

Expertenaufgaben im Bereich Tontechnik

Weiterführung

Kadenzen in verschiedenen Varianten,
Kadenzen mit Trugschluss: D → Tp; D → tG
Analyse von Kadenzen aus verschiedenen Zeiten und Stilen

leitereigene Septakkorde auf allen Stufen
(→ II-V-I-Verbindungen im Jazz, Quintfallsequenz im Barock)

Aspekte der Entstehung und Entwicklung des Jazz (3.3.2.10)
Klangerzeugung elektronischer Instrumente kennen (3.3.2.1)

Elektronische Musikinstrumente (Midi, Sampler, Sequenzer …)

Einrichtung einer Tontechnik AG für Schulveranstaltungen

Dauerhafte Einrichtung einer Schulband

Literaturhinweise/Links

Zur Tontechnik:
Geyer, Michael-Alexander.: Grundlagen der Tontechnik. Ein Handbuch. GRIN-Verlag. 2010

Herberger, Philip: Einführung in die Grundlagen der Tontechnik. Online unter:
www.ton-techniker.de/tontechnik.pdf

www.pns-tontechnik.de/sites/pns-tontechnik.de/files/KnowHow/Know-How-Heft.pdf

Pieper, Frank: Das P.A. Handbuch. München 2001

Zur Harmonielehre:

Krämer, Thomas: Harmonielehre im Selbststudium. Wiesbaden 1991.

Wolf, Erich: Die Musikausbildung. Band 2: Harmonielehre. Wiesbaden 1972.

Ziegenrücker, Wieland: ABC Musik. Allgemeine Musiklehre. Wiesbaden 2009.

 

Online-Lernplattformen für Musiklehre:

www.lehrklaenge.de

www.musikwissenschaften.de

Musik und Medien: Soundscapes: Wie klingt unser Schulhaus?

Unterrichtsvorhaben

Soundscapes: Wie klingt unser Schulhaus?

Klasse:
Zeitrahmen:

9/10
ca. 10 Wochen

Geräte/ Materialien

Handy/digitales Aufnahmegerät, Computer mit geeigneter Soft- und Hardware, entsprechende Kabel, Kopfhörer

Beschreibung

Die Schülerinnen und Schüler gestalten mit Hilfe von digitalen Medien ein projektorientiertes Vorhaben, in dem sie „Soundscapes“ zum Thema „Wie klingt unser Schulhaus?“ erstellen. Dabei wenden sie sich vor allem dem digitalen Musizieren zu. Sie stellen ihre Arbeitsergebnisse in einer geeigneten Präsentationsform dar (z. B. Dunkelraum, Internet: Schulhomepage, Schulradio …). Durch die aktive und reflektierte Auseinandersetzung mit digitalen Medienprodukten und deren Gestaltungsmöglichkeiten erlangen sie musikbezogenes Medienwissen. Im Hinblick auf die Mediennutzung nehmen sie als Urheber oder Konsument von Medienprodukten Beurteilungen vor und begründen diese.

Bezug zum Bildungsplan

Dieses Vorhaben fokussiert folgende

  • prozessbezogene Kompetenzen:

2.2 Gemeinschaft und Verantwortung – Kooperation und Teamfähigkeit
2.3 Methoden und Techniken – Hörkompetenz, Medienkompetenz

  • inhaltsbezogene Kompetenzen:

3.3.6.1 geeignete Hard- und Software anwenden
3.3.6.2 traditionelle und digitale Möglichkeiten des Musizierens zum Gestalten eines Medienprodukts anwenden
3.3.6.3 Medienprodukte aus Text, Bild, Audio, Video unter Beachtung ästhetischer, formaler, ethischer und ökonomischer Aspekte gestalten
3.3.6.4 bei der Präsentation eines Medienprodukts künstlerische Gestaltungskriterien situationsbezogen und adressatengerecht anwenden
3.3.6.5 wesentliche Komponenten der Aufnahme, Verarbeitung und Wiedergabe benennen und in ihrer Funktion beschreiben
3.3.6.7 Möglichkeiten der Veröffentlichung von Medienprodukten darstellen
3.3.6.8 vorgegebene und selbst gewählte Kriterien für die Beurteilung von Medienprodukten sachgerecht anwenden
3.3.6.9 medienrechtliche Aspekte im Kontext der Mediennutzung und der eigenen Gestaltungsprozesse beschreiben
3.3.2.2 den Produktionsprozess digital erzeugter Musik beschreiben
3.3.2.9 die Stilvielfalt der Musik nach 1945 anhand von Beispielen erkunden

Ablauf

Einführung in das Thema
Hören eines ausgewählten Werkes oder Werkausschnittes – Malen zur Musik – Auffälligkeitssammlung – „Soundbausteine“ hörend analysieren, Verlauf als graphische Notation darstellen – Inputphase: Information über Soundscapes, Stilvielfalt nach 1945

Erkundung
Aufteilen in Arbeitsgruppen – Schulhaus hörend erkunden, Klangeindrücke in Hörprotokoll festhalten (AB) – Vorstellung und gemeinsame Auswertung der Hörprotokolle

Gezieltes Aufnehmen
Inputphase: Vertraut werden mit der notwendigen Technik – gezieltes Aufnehmen der Sounds im Schulhaus – Anhören der gesammelten Sounds – Auswertung im Hinblick auf Verwertbarkeit und Aufgabenstellung

Klangbearbeitung und Skript entwickeln
Inputphase: Vertraut werden mit Bearbeitungssoftware, Kabelanschlüssen und Buchsen, EVA-Prinzip – Sounds in Bearbeitungssoftware importieren, schneiden, bearbeiten und evtl. verfremden (Effekte) – Storyboard für eigenes Soundscape entwickeln und schriftlich festhalten – Sounds entsprechend anordnen und ggf. nochmals bearbeiten und schneiden

Endbearbeitung, Veröffentlichungsrechte, Präsentation
Soundscape abschließend überarbeiten und exportieren –
Inputphase: Chancen und Möglichkeiten, Grenzen und Risiken der Veröffentlichung von Medienprodukten – Präsentation in geeignetem Rahmen vorbereiten und durchführen – Reflexion des Endergebnisses

Hinweise

Mögliche Werke/Werkausschnitte:

Schafer; R. Murray: The Vancouver Soundscape

Feld, Steven: Keafo, morning. Aus: Rainforest Soundwalks: Ambiences of Bosavi, Papua New Guinea

Truax; Barry: Pacific Fanfare

Westerkamp; Hildegard: At the Edge of wilderness

Westerkamp, Hildegard: Kits Beach Soundwalk 

Mögliches fächerübergreifendes Arbeiten mit den Fächern:

Deutsch, Bildende Kunst

Variationen

Verschiedene Themen für Soundscapes (z. B. „Unser Heimatort“, „Auf dem Lande“,…)

Weitere Möglichkeiten der medialen Gestaltung: Podcasting, Musikvideo Erklärvideo, Schülerradio …

Weiterführung

Klänge nicht nur aufnehmen, sondern auch selbst elektronisch produzieren

Menschliche Stimme als Gestaltungselement einbeziehen

Kompositionsprinzip: Einordnung und Vergleich mit weiteren Stilen und Prinzipien (serielle Musik, Minimal Music, Aleatorik …)

Literaturhinweise/Links

Werner, Hans-Ulrich. und Lankau, Ralf: Media Soundscapes. Band 1: Klanguage. Landschaften aus Klang und Methoden des Hörens (= MuK 160/161, ISSN 0721-3271). MUK, Siegen 2006.

Schafer, R. Murray: Die Ordnung der Klänge. Eine Kulturgeschichte des Hörens. Neu übersetzte, überarbeitete und ergänzte deutsche Ausgabe hrg. von Breitsameter, S. Schott Music, Mainz 2010

http://norient.com/podcasts/soundscape2010/

https://soundcloud.com/nnealby/r-murray-schafer-entrance-to-the-harbour-the-vancouver-soundscape-1973

http://soundart.zkm.de/soundscapes-horstation/

http://www.stadtklangnetz.de/SKN_MP3/SKN4_UM_Sek2.pdf
(Weitere Unterrichtsideen und Vorlagen)

http://www.sfu.ca/sonic-studio/excerpts/
(Soundbeispiele)

Tonsatz und Gehörbildung

tonsatz

Es empfiehlt sich, Fähigkeiten im Bereich Gehörbildung bereits ab Klasse 5 anzubahnen, im Profilfach sollten Musiklehre und Gehörbildung ständiger Bestandteil des Unterrichts sein und in enger Verzahnung mit dem aktiven Gestalten von Musik erlernt werden. Einige Vorschläge dazu finden sich in den oben dargestellten Unterrichtsvorhaben. Eine Übersicht über Möglichkeiten eines systematischen Aufbaus befindet sich im Anhang.

 

Die Profilfächer Musik, Sport und BK an der Gemeinschaftsschule: Herunterladen [pdf][5 MB]

 

Weiter zu Hilfreiche Literatur