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Die grund­le­gen­den Be­we­gungs­tech­ni­ken im Parkour

 

Im Fol­gen­den fin­det sich ein Über­blick über die grund­le­gen­den Be­we­gungs­tech­ni­ken im Parkour.

Unter www.​parkour.​de fin­den sich zu die­sen Tex­ten klei­ne Vi­deo­se­quen­zen, wel­che die Tech­ni­ken ver­an­schau­li­chen.

 

Roul­la­de (frz.) - Rolle (dt.) (stark ver­än­dert nach Pio­sik & Ebert, 2007c)

Die Roul­la­de wird nach Sprün­gen ein­ge­setzt, um die Fall­ener­gie über die Beine und die Arme in eine Roll­be­we­gung zu trans­fe­rie­ren (Ju­do­rol­le), um über Ob­jek­te zu rol­len oder zu sprin­gen (Hecht­rol­le). Sie schützt dabei vor Ver­let­zun­gen und er­mög­licht bei per­fek­ter Aus­füh­rung Sprün­ge aus Höhen, die im Nor­mal­fall Ge­sund­heit ge­fähr­dend wären. Sie ist somit eine der wich­tigs­ten Tech­ni­ken und soll­te früh er­lernt und immer wie­der trai­niert wer­den. Auch die Roul­la­de-Réverse (Rück­wärts­rol­le) ist vor allem bei miss­glück­ten Sprün­gen eine äu­ßerst not­wen­di­ge Fer­tig­keit.

 

Pas­se­ment - Über­win­dung

Pas­se­ments sind jene Be­we­gun­gen, die be­nutzt wer­den, um ein Hin­der­nis (z.B. eine Mauer, einen Zaun oder ein Ge­län­der) zu über­win­den. Es kön­nen dazu nicht nur Hände, son­dern auch Beine und Un­ter­ar­me be­nutzt wer­den. Eine oft ge­nutz­te Va­ri­an­te ist der Pas­se­ment-Ra­pi­de. Hier­bei wird das Hin­der­nis ähn­lich wie eine Hürde schlicht­weg über­lau­fen. An­de­re Va­ri­an­ten wie der Dash wer­den mit den Füßen vor­aus ge­sprun­gen, um mit dem nach­fol­gen­den Ab­druck der Hände die Lan­dung exakt steu­ern zu kön­nen und eine prä­zi­se Lan­dung zu er­mög­li­chen.

 

Demi-Tour - Halbe Dre­hung

Man voll­führt eine halbe Dre­hung über einem Hin­der­nis, um auf der an­de­ren Seite des Hin­der­nis­ses in einer kon­trol­lier­ten Po­si­ti­on zu lan­den. An einem Ge­län­der kann sich der Tra­ceur bei­spiels­wei­se nach der hal­ben Dre­hung am sel­bi­gen fest­hal­ten, um einen kon­trol­lier­ten Saut de fond (Sprung zum Boden) durch­zu­füh­ren.

 

Saut de chat - Kat­zen­sprung

Der Saut de Chat ist dem Hock­sprung aus dem Tur­nen sehr ähn­lich, wurde aber an die Be­dürf­nis­se von Parkour an­ge­passt. Er eig­net sich gut für län­ge­re Hin­der­nis­se und um prä­zi­se oder in einem Arm­sprung zu lan­den. Der Ab­sprung kann dabei je nach Hin­der­nis beid­bei­nig oder im Schritt­s­prung aus­ge­führt wer­den. Auch die so ge­nann­te Dop­pel­kat­ze ist eine häu­fig an­ge­wand­te Va­ri­an­te mit dop­pel­tem Hand­auf­satz, um ein be­son­ders lan­ges Hin­der­nis zu über­win­den.

 

Réverse - Rück­wär­tig

Réverse sind jene Sprün­ge, bei denen der Tra­ceur rück­wärts über das Ob­jekt springt. Eine Dreh­be­we­gung sorgt für eine kon­trol­lier­te je­doch nicht blin­de Lan­dung. In Kom­bi­na­ti­on mit einem bo­gen­för­mi­gen An­lauf kann die dabei ent­ste­hen­de Flieh­kraft in Ge­schwin­dig­keit für die wei­te­re Vor­wärts­be­we­gung um­ge­setzt wer­den. Bei idea­ler Aus­füh­rung kön­nen somit Hin­der­nis­se mit einer gro­ßen Flä­che in einem Sprung über­wun­den wer­den.

 

Saut de détente - Weit­sprung

Ein wei­ter Sprung mit An­lauf, um Grä­ben oder Hin­der­nis­se zu über­win­den, ist der Saut de détente. Er äh­nelt sehr stark dem klas­si­schen Weit­sprung aus der Leicht­ath­le­tik mit dem Un­ter­schied, dass die Lan­dung auch mit einem Saut de bras (Arm­sprung) an eine Mauer, einer Roul­la­de oder einem di­rek­ten Über­gang in den Sprint kom­bi­niert wer­den kann.

 

Saut de préci­si­on - Prä­zi­si­ons­sprung

Ein Saut de préci­si­on ist ein Sprung mit einer prä­zi­sen Lan­dung, z.B. auf einer Stan­ge oder dün­nen Mauer/Kante. Für ma­xi­ma­le Prä­zi­si­on und Kon­trol­le lan­det man nur auf den Fuß­bal­len. In an­ein­an­der ge­reih­ter, mehr­fa­cher Aus­füh­rung be­darf die­ser Sprung neben einer hohen ki­n­äs­the­ti­schen Kör­per­be­herr­schung, spe­zi­ell einer guten Ba­lan­ce und eines aus­gie­bi­gen Trai­nings.

 

Passe mu­raille – Mauer-Über­win­dung

Unter Passe mu­raille fal­len jene Be­we­gun­gen, die dazu be­nutzt wer­den, eine Mauer (oder Ähn­li­ches) zu über­win­den. Im Un­ter­schied zum Pas­se­ment stößt sich der Tra­ceur an der Mauer nach oben ab, um vor der Über­win­dung zu­sätz­lich an Höhe zu ge­win­nen. Ein

ef­fek­ti­ver Ar­m­ein­satz ist hier­bei na­he­zu un­um­gäng­lich. Es soll­te je­doch dar­auf ge­ach­tet wer­den, dass die El­len­bo­gen, wegen Ver­let­zungs­ge­fahr, mög­lichst wenig ein­ge­setzt wer­den.

 

Saut de fond - Sprung zum Boden

Sauts de fonds sind jeg­li­che Sprün­ge, bei denen eine Hö­hen­dif­fe­renz zwi­schen Ab­sprung und Lan­dung vor­liegt. Bei einer Vor­wärts­be­we­gung soll­ten sie mit einer Rolle ge­lan­det wer­den (siehe Roul­la­de). Dabei ist zu be­ach­ten, dass mit stei­gen­der Höhe eine aus­rei­chen­de ho­ri­zon­ta­le Ge­schwin­dig­keit für die Roul­la­de not­wen­dig ist. Bei einem Saut de fond ohne An­lauf kann die Fall­ener­gie nur schwer in eine Ro­ta­ti­on um­ge­wan­delt wer­den.

 

Saut de bras - Arm­sprung

Man springt an ein Ob­jekt und lan­det in einer hän­gen­den Hock­po­si­ti­on. Er kann aus dem Ste­hen oder aus einer Be­we­gung her­aus ge­sprun­gen wer­den. Die Beine er­rei­chen das Ob­jekt meist zu­erst, um den Auf­prall zu min­dern und ein si­che­res, kon­trol­lier­tes Grei­fen der Hände zu er­mög­li­chen.

 

Tic-Tac Ist ein Hin­der­nis zu in­sta­bil für einen ge­wöhn­li­chen Passe Mu­raille oder stimmt der Win­kel, in dem man zum Ob­jekt kommt nicht, kann man sich mit dem Tic-Tac an einem oder meh­re­ren an­de­ren Ob­jek­ten mit den Füßen oder Hän­den ab­sto­ßen. So kann die nö­ti­ge Höhe/Dis­tanz für die Über­win­dung des Hin­der­nis­ses er­langt wer­den. Wei­ter wird der Tic-Tac auch als ver­bin­den­des Ele­ment ein­ge­setzt oder dann, wenn nach der Über­win­dung in Ver­bin­dung mit einem leich­ten Rich­tungs­wech­sel, zu­sätz­li­cher Schwung (bei­spiels­wei­se durch star­kes Ab­drü­cken der Füße an der Wand) er­zeugt wer­den soll.

 

Lâché - Los­las­sen

Das Los­las­sen aus einer Hän­ge­po­si­ti­on wird ver­wen­det, um nach dem Über­win­den eines Hin­der­nis­ses kon­trol­liert zu fal­len oder sich mit Schwung an einem wei­te­ren Ob­jekt zu fan­gen.

 

Plan­che - Hoch­zie­hen

Als Plan­che zählt man jene Be­we­gung, die den Tra­ceur aus einer hän­gen­den in eine Stütz-Po­si­ti­on bringt. Dies kann z.B. an einer Stan­ge mit Schwung ge­sche­hen (Schwung­kip­pe/Schwungstem­me) oder an einer Mauer aus Kraft. Meist wird diese Be­we­gung in Kom­bi­na­ti­on mit einem Arm­sprung oder einer Mauer-Über­win­dung an­ge­wen­det.

 

Fran­chis­se­ment - Durch­bruch

Man durch­bricht eine Lücke zwi­schen Hin­der­nis­sen, wie z.B. Stan­gen und Ästen. Dies ge­schieht bei einer schma­len Lücke meist seit­lich mit stark an­ge­win­kel­ten Armen. Hin­ge­gen wird er bei gro­ßen Lü­cken si­tua­ti­ons­spe­zi­fisch mit an­ge­win­kel­ten oder um mehr Schwung aus der Vor­wärts­be­we­gung zu be­kom­men mit ge­streck­ten Armen (ver­gleich­bar mit einem Un­ter­schwung am Reck) aus­ge­führt. Bei sehr schma­len Lü­cken wird je nach Si­tua­ti­on mit den Bei­nen oder Armen vor­aus ge­sprun­gen, ohne di­rek­ten Hin­der­nis­kon­takt.

 

Un­ter­richts­vor­ha­ben „Be­we­gen an Ge­rä­ten“: Her­un­ter­la­den [docx][3 MB]

Un­ter­richts­vor­ha­ben „Be­we­gen an Ge­rä­ten“: Her­un­ter­la­den [pdf][1 MB]

 

Wei­ter zu Über­blick